Fernbus Zwei neue Anbieter starten

Foto: BlaBlaBus

Der Wettbewerb Im Fernbusmarkt nimmt wieder zu. Nachdem sich Flixbus seit 2013 eine Quasi-Monopolstellung erarbeitet hatte und zuletzt eine Übernahme des Konkurrenten Eurolines angekündigt hatte, treten nun die beiden Neulinge BlaBlaBus und Pinkbus in den heißumkämpften Markt ein.

Die bekannte Pkw-Mitfahrzentrale mit dem beredten Namen BlaBlaCar bietet jetzt auch Reisen mit Fernlinienbussen an. Erst im vergangenen Jahr hatte sich die neu gegründete BlaBlaBus den französischen Konkurrenten Ouibus einverleibt, jetzt wollen die Franzosen einen Angriff auf den derzeitigen Champion Flixbus auf dessen Heimatmarkt starten: Bis Jahresende 2019 sollen ganz Europa vorerst 70 Fernlinien unter dem neuen Namen BlaBlaBus angefahren werden, davon 20 in Deutschland. Das sagte CEO Nicolas Brusson auf der Kickoff-Veranstaltung in Berlin. Der 41-jährige Franzose startet die Expansion in genau dem Land, in dem die grünen Flixbusse den Markt seit dessen Liberalisierung im Jahr 2013 fast vollständig aufgerollt haben. Der Anbieter geht mit Kampfpreisen ab 99 Eurocent für die Fahrt in den Markt und verbindet sein Angebot mit solchen per BlaBlaCar für die letzte Meile – ein cleverer Schachzug!

BlaBlaBus: Angebote ab 99 Cent und auch für die letzte Meile

"Die Menschen wollen ein alternatives Angebot", erklärt Brusson. BlaBla hat nach eigenen Angaben 65 Millionen Nutzer in 22 Ländern. Durch die Übernahme des Fernbusgeschäfts der französischen Staatsbahn SNCF im vergangenen Herbst kombiniert BlaBla seit einigen Monaten Mitfahrgelegenheiten und Buslinien, bislang aber nur in Frankreich. Die Fernbusmarke Ouibus der SNCF beschränkt sich mit 200 Destinationen weitgehend auf das Heimatland und soll im Laufe des Jahres 2019 auf BlaBlaBus umfirmiert werden.

Zunächst fünf Strecken im Angebot

"Wir sind stolz auf unsere starke Community der wir mit der Kombination von Fernbussen und Mitfahrgelegenheiten weitere neue Vorteile und Services bieten können. Dank der Integration von BlaBlaBus sind wir zuversichtlich, dass unsere Community weiterwachsen wird und wir uns so schnell am Markt etablieren können", sagt Christian Rahn, General Manager von BlaBlaCar Deutschland. Ab dem 24. Juni werden die Strecken Frankfurt-Berlin Tegel, Dresden-Bremen, Berlin-München, Berlin-Düsseldorf sowie Hamburg-Düsseldorf bedient. Schon im Juli sollen weitere Ziele wie Stuttgart, Mannheim, Münster und Karlsruhe dazukommen. Das Partnerkonzept mit mittelständischen Busunternehmern ähnelt dem von Branchenführer Flixbus: "Wir haben BlaBlaBus als fairen und zuverlässigen Partner kennengelernt und freuen uns auf die Zusammenarbeit. Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft. Das gilt nicht nur für die Reisenden, sondern auch für uns Unternehmer", sagt Hans Ach, Partner von BlaBlaBus und Geschäftsführer des Omnibus Reisediensts Der Tempelhofer. Moderne Segnungen wie WiFi an Bord, Steckdosen, App-Buchungen sind selbstverständlich, ein Infotainmentangebot gibt es bisher noch nicht für die Fahrgäste.

In Frankreich fährt BlaBlaBus 45 Städte an

"Das Angebot beider Dienste ist ein einzigartiger Mehrwert, der es den Fahrgästen erleichtern wird, die ideale Fahrt für jede Art von Reise zu buchen, bundesweit und darüber hinaus auch europaweit. Unser Ziel ist es, die zentrale Plattform für gemeinsames Reisen zu werden", kommentiert Nicolas Brusson. In Frankreich werden zurzeit 45 Städte von BlaBlaBus angefahren.

Pinkbus: Skyliner-Flotte zum 25 Euro-Festpreis

Der Herausforderung Fernbus hat sich Christian Höber mit seiner Idee eines neuen Fernbuskonzepts im Direktverkehr zwischen drei Großstädten auf ganz andere Weise gestellt. Gemeinsam mit Tino Engelmann gründete er im April 2019 das Unternehmen Pinkbus GmbH – mit dem Ziel, die Personenbeförderung per Bus zu revolutionieren und noch attraktiver zu gestalten. Ab dem 1. Juli 2019 wird Pinkbus das vielbefahrene Städtedreieck Berlin-Düsseldorf-München mit sechs doppelstöckigen Neoplan Skyliner für seine Fahrgäste verbinden. Zusätzlich setzt der pinke Direktbus auf eine transparente Preispolitik: Jede Fahrt kostet 25 Euro, unabhängig von Strecke und Zeitpunkt der Buchung. Darin enthalten sind ebenfalls die Kosten für die Sitzplatzreservierung, das Gepäck (bis zu zwei Gepäckstücke plus Handgepäck), die Umbuchung und ein stabiles WiFi samt zusätzlicher Beinfreiheit und Steckdosen an jeder Sitzbank. Infotainment soll bald folgen. Zur Zielgruppe von Pinkbus gehören wie bei allen Anbietern preisbewusste Reisende und Studenten.

Jede zehnte Fahrt ist kostenlos

Zudem wird nachhaltiges Fahren belohnt, denn jede zehnte Fahrt ist kostenlos. Das Unternehmen zeigt sich hierbei durchaus nachdenklich: "Pinkbus ist sich des umkämpften Fernbusmarktes bewusst. Denn die Vergangenheit zeigt, dass sich junge Fernbusunternehmen seit der Marktliberalisierung im Jahr 2013 gegenüber FlixBus nicht durchsetzen konnten." Die wenigen verbliebenen Anbieter seien schrittweise vom Unternehmen FlixBus übernommen worden – dazu gehörte jüngst Eurolines, neben MeinFernbus, Luminita, Megabus, Postbus, Hellö und Swebus. Die Konsequenz laut Pinkbus: Im Fernbusmarkt gebe es keine echte Alternative für den nachhaltig denkenden und preisbewussten Kunden. "Wir wollen Reisen einfach, günstig und nachhaltig gestalten", erklärt Tino Engelmann, Geschäftsführer von Pinkbus. "Unsere Vision ist dabei, vor allem deutsche Großstädte per Direktfahrt, also ohne Umwege, zu verbinden. Mobilität heißt für mich Freiheit und Flexibilität. Dies sind Werte, die wir auch bei Pinkbus leben – als Unternehmen und im Sinne unserer Kunden. Unser Weg fängt erst an und wir haben noch viele weitere Pläne, um die Mobilitätsbranche mit unserem Team und Netzwerk neu zu definieren."

Buspartner als Gesellschafter

Ebenfalls im Fokus stehen die Themen Sicherheit und Nachhaltigkeit: So ist die Wahl des Neoplan Skyliner gefallen, der über neueste Sicherheitssysteme verfügt und schon bisher auch aufgrund seines weitgehend barrierefreien Unterdecks eine feste Größe bei anderen Anbietern geworden ist. Die automatisierten Sicherheitssysteme wie das Spurüberwachungssystem LGS, die Aufmerksamkeitsassistent sowie die Reifendrucküberwachung und das nicht jetzt nicht mehr abschaltbare Notbremssystem EBA unterstützen die Busfahrer während der Fahrt sehr effizient. Durch den ausschließlichen Einsatz von MAN-Motoren der Klasse Euro 6 mit 510 bulligen PS und 2.600 Newtonmeter maximales Drehmoment bildet Pinkbus die umweltfreundlichste Busflotte im Fernlinienverkehr, die einen CO2-Ausstoß von rund zehn Gramm pro Personenkilometern realisieren können. Hierzu trägt vor allem das Konzept der Direktverbindung ohne spritschluckende Stopps an Zwischenzielen bei.

Möglichst hoher Komfort und moderne Busse

Betrieben wird die Flotte von Partnerunternehmen, die die eigenen Busse zur Verfügung stellen und gleichzeitig Gesellschafter der Pinkbus GmbH sind, eine Neuheit im Business, die für eine engere Bindung an das Unternehmen sorgen könnte. "Wir beteiligen unsere Partner am Unternehmenserfolg. Im Gegenzug sorgen unsere Partner dafür, dass die Qualität der Busse in Sachen Komfort, Ausstattung und Modernität Flotten-übergreifend hoch bleibt", sagt Christian Höber, Mitgründer und Geschäftsführer von Pinkbus. Ab dem 19. Juni 2019 wird die Buchungsplattform www.pinkbus.de zur Verfügung stehen und der Ticketverkauf starten. Zeitgleich beginnt eine medienübergreifende Markenkampagne, die hauptsächlich in den Abfahrt- und Zielorten zu sehen sein wird. Die Kommunikation in Social Media sowie eine Promotion-Tour durch die anvisierten Städte vom 20. bis 26. Juni 2019 runden die Markteinführung ab. Die ersten Fahrten sind dann am 1. Juli 2019 im Rahmen einer Testphase geplant. Später sollen dann weitere Strecken und Konzepte dazukommen, allerdings wollen sich die Newcomer vorerst dezidiert auf Deutschland als Heimatmarkt beschränken.

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