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FDP alarmiert über Güterbahn DB Cargo verliert massiv Anteile

Wettelsheimer Kurve bei Treuchtlingen Foto: Deutsche Bahn AG/Claus Weber

Die FDP ist angesichts der negativen Entwicklung von DB Cargo alarmiert. Die Güterbahn verliert kontinuierlich Tonnage und Marktanteile.

Die Schienengütertochter der Deutschen Bahn hat innerhalb von einem knappen Jahrzehnt massiv Transportvolumen, Marktanteile und damit Leistungsfähigkeit eingebüßt. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der FDP-Fraktion zur Wettbewerbsfähigkeit von DB Cargo hervor. Das beförderte Transportvolumen sank im Zeitraum von 2000 bis 2018 um mehr als ein Drittel auf rund 186 Millionen Tonnen. Der Marktanteil von DB Cargo sank um nahezu die Hälfte von 98 Prozent im Jahr 2000 auf 52 Prozent im Jahr 2017. Für das Jahr 2018 liegen noch keine Angaben vor.

FDP: Betrieb von DB Cargo nur mit Quersubventionen möglich

Die FDP-Fraktion im Bundestag sieht die Entwicklung nach eigenen Angaben mit großer Sorge. „Wenn DB Cargo nicht durch andere Bereiche der Deutschen Bahn quersubventioniert werden würde, was nach verschiedenen Vereinbarungen mit der Politik nicht vorgesehen ist, würde es die Gütersparte schon heute nicht mehr geben“, erklärt FDP-Verkehrsexperte Dr. Christian Jung.

Jung führt Zahlen des DB Cargo-Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Jörg Hensel an, wonach täglich 80 fahrplanmäßige Güterzüge ausfallen. „Dies deckt sich mit der Kritik von nationalen und internationalen Spediteuren, die gerne mehr Güter auf die Bahn bringen würden“, teilt Jung mit. Der FDP-Abgeordnete warnt vor den Folgen einer anhaltend schlechten Performance von DB Cargo. „Wenn DB Cargo nicht funktioniert, funktioniert infolgedessen als Kettenreaktion auch der europäische Schienengüterverkehr vor allem über die Alpen nicht“, erklärt er – das wäre seiner Ansicht nach eine „absolut logistische Katastrophe“.

Zahl der Gleisanschlüsse geht rapide zurück

Nicht weniger alarmierend: Auch die Zahl der gemeldeten Gleisanschlüsse in Deutschland ist stark rückläufig, sie sank von 2000 auf 2018 um 60 Prozent auf etwa 2.300. Hier entscheidet laut Bundesregierung aber nicht die Bahn, sondern der jeweilige Nutzer, ob die Infrastruktur stillgelegt wird.

Auch die Wirtschaftlichkeit von DB Cargo lässt stark zu wünschen übrig. So kam die Schienengütersparte des Konzerns auch 2018 nicht aus den roten Zahlen heraus. Sie verschlechterte ihr Ergebnis gegenüber 2017 um 111 auf minus 190 Millionen Euro. Beim Umsatz verbuchte DB Cargo einen Rückgang um 1,5 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro.

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