Im vergangenen Jahr waren 65 Prozent mehr falsch deklarierte Gefahrguttransporte auf den Weltmeeren unterwegs als noch 2014.
Ungenau, falsch oder gar nicht gekennzeichnete Gefahrgüter bergen laut Angaben von Hapag-Lloyd ein großes Gefahrenpotenzial für Crews, Schiffe, Ladung und Umwelt. Wie die Reederei mitteilt, habe man mit der Sicherheitssoftware Watchdog insgesamt 4.314 Fälle aufgedeckt (2014: 2.620 Fälle). Untersucht habe man 2015 mehr als 236.000 Verdachtsfälle. Auch diese Zahl sei deutlich höher ausgefallen als im Jahr zuvor (2014: 162.000). Verantwortlich für den enormen Anstieg sind demnach zwei Gründe. "Zum einen ist das von Hapag-Lloyd transportierte Volumen durch die Übernahme des Containergeschäfts von CSAV im vergangenen Jahr deutlich angestiegen", sagt Ken Rohlmann, Leiter der Gefahrgutabteilung von Hapag-Lloyd. "Darüber hinaus hat die verheerende Gefahrgut-Explosion im Hafen von Tianjin Mitte August zu einem sprunghaften Anstieg der Watchdog-Ergebnisse geführt." Laut Hapag-Lloyd haben viele Häfen ihre Richtlinien für Gefahrgüter nach dem Unglück stark verschärft. Teilweise sei die Abfertigung sogar komplett verboten.