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Fahrermangel führt zu Versorgungskollaps BGL und MOLO: Das muss jetzt passieren

Lkw-Fahrermangel Foto: Thomas Küppers; Montage: Marcus Zimmer

Aufgrund des akuten Fahrermangels droht der Versorgungskollaps. BGL und MOLO rufen zum Handeln auf. Das sei jetzt zu tun.

Deutschland droht in zwei bis drei Jahren ein Versorgungskollaps ähnlich wie in England. Davon sind die Verantwortlichen beim Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) überzeugt. Aber auch auch der Verband Mobilität & Logistik Rheinland-Pfalz (MOLO) schlägt Alarm und spricht von einem „Fahrermangel in einem nie zuvor dagewesenen Ausmaß".

Politik, Wirtschaft und Gesellschaft müssen aufwachen

Video zum Thema
Aktionsplan Fahrermangel [RELIVE]

„Engpässe in der Logistikbranche durch zu wenig Fahrpersonal sind auch in Rheinland-Pfalz keine Seltenheit mehr – der Fahrermangel hat gravierende Folgen für die gesamte deutsche Wirtschaft und die Gesellschaft“, berichtet der MOLO-Geschäftsführer Guido Borning. Und BGL-Vorstandssprecher Prof. Dr. Dirk Engelhardt ergänzt: „Wir warnen davor, dass wir auch in Westeuropa sehenden Auges in einen Versorgungskollaps laufen. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft müssen daher endlich wach werden und dem Fahrermangel in einem gesamtgesellschaftlichen Kraftakt entschlossen entgegentreten!“

Fünf zentrale Themen – hier besteht Handlungsbedarf

Eine pauschale Lösung für das Problem des Fahrermangels gebe es nicht, erklärt Engelhardt. Vielmehr müsszen unterschiedliche Maßnahmen auf europäischer und nationaler Ebene kombiniert werden. Der BGL zeige daher in seinem Aktionsplan Fahrermangel fünf zentrale Themenbereiche mit verschiedenen Maßnahmen auf, die jetzt zügig umgesetzt werden müssen:

  • Wertschätzung und Image verbessern
  • Arbeitsbedingungen verbessern
  • Bürokratieabbau entschlossen angehen
  • Nachwuchsgewinnung und Digitalisierung fördern
  • Fachkräftezuwanderung erleichtern

Des Weiteren müsse der Kraftfahrerberuf dezidiert als Mangelberuf anerkannt werden, und die Förderpraktiken für die Verkehrsbranche bei den Arbeitsagenturen und Jobcentern ausgebaut und zielgerichteter ausgestaltet werden, ergänz der MOLO.Auch könne es nicht sein, dass der Zugang zum Beruf des Kraftfahrers in den letzten Jahren zunehmend erschwert wurde, etwa durch ein sehr restriktives Führerscheinrecht.

So entwickelt sich der Fahrermangel weiter

Bereits heute fehlen laut BGL rund 60.000 bis 80.000 Berufskraftfahrer. Jedes Jahr gehen zudem etwa 30.000 Fahrer in Rente. Demgegenüber stehen jedoch nur rund 17.000 Berufseinsteiger. Diese Entwicklung, die sich bereits seit geraumer Zeit abzeichne, spitzte sich nun immer mehr zu. „Die aktuelle Versorgungssituation in England lässt erkennen, wie rasch sich der Fahrermangel zu einem Versorgungskollaps entwickeln kann“, mahnt der BGL daher. Dem kann sich der zweite MOLO-Geschäftsführer Heiko Nagel nur anschließen: „Die aktuelle Krise in Großbritannien zeigt uns allen auf, was uns Deutschland möglicher Weise bald auch drohen könnte.“

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