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Fahrer schützen, Unfälle vermeiden Konzepte für mehr Sicherheit

Foto: Thomas Küppers

Das sind die Potenziale beim Lang-Lkw, bei der Ladungssicherung von Gasflaschen und das sind die neuen Anforderungen an den Heckunterfahrschutz

Sicherheit beim Lang-Lkw, bei Gefahrguttransporten und beim Heckunterfahrschutz von Trailern – wie die Branche Unfällen vorbeugen beziehungsweise die Unfallschwere reduzieren kann, erläuterten Praktiker beim trans aktuell-Symposium bei Güttler Logistik. Dazu hatten Güttler als Gastgeber und der ETM Verlag als Veranstalter spezielle Fahrzeugkonzepte auf dem Betriebshof bereitgestellt.

Der Lang-Lkw ist von Haus aus sicherer als ein konventioneller Lkw, was daran liegt, dass bestimmte Assistenzsysteme – darunter auch ein Abbiegesystem – vorgeschrieben sind und die Fahrer besondere Anforderungen erfüllen müssen. Im Fall von Güttler Logistik kommt hinzu, dass eine Dashcam verbaut ist, die Erkenntnisse zu kritischen Fahrsituationen liefert. Diese Erkenntnisse ermöglichen gezielte Coachings, die so bisher nicht möglich waren, und schärfen das Bewusstsein des Fahrers in Richtung Sicherheit noch weiter.

Foto: Thomas Küppers
Lang-Lkw und Sicherheit schließen sich nicht aus: Mit dem Typ 5 geht Güttler Logistik besonders auf Nummer sicher - hat er doch auch eine Dashcam verbaut, die kritische Fahrsituationen aufzeichnet.

Der von Fuhrparkleiter Marco Mirwald vorgestellte Lang-Lkw vom Typ 5 fährt mit nur fünf Achsen vor, was Vorteile bei Verbrauch und Verschleiß bringt. Die Kombination setzt sich aus dreiachsigem Lkw-Chassis mit Aufbau und Zentralachsanhänger zusammen und kommt auf 24 Meter Länge und auf bis zu 24 Tonnen Nutzlast.

Wie sich ein Höchstmaß an Sicherheit auch beim Transport von Gasflaschen realisieren lässt, erläuterte Gerhard Lahmann, Leiter des Bereichs Gefahrgutmanagement und Transportadministration bei der Westfalen-Gruppe. Rund 80 Hängerzüge zum Transport von Gasflaschen hat das Unternehmen im Einsatz, alle mit einem patentierten Ladungssicherungssystem. Löst der Fahrer die Bremse und startet die Tour, setzt das automatische Verriegelungssystem ein: Schlitten fahren auf Schienen gegen die Gestelle mit den Flaschen und sorgen für sicheren Halt.

Foto: Thomas Küppers
Gerhard Lahmann, Leiter Gefahrgutmanagement bei der Westfalen-Gruppe, erläutert, worauf es bei der Ladungssicherung beim Transport von Gasflaschen ankommt.

Der Fahrer muss nicht mehr auf die Ladefläche klettern und die Gestelle mit Gurten sichern, was Verletzungen etwa durch Fallen oder Stolpern vorbeugt. Das System bringt zusätzliches Gewicht – etwa 1 bis 1,5 Tonnen –, aber auch eine handfeste Zeitersparnis. „Pro Tag können wir durch das Ladungssicherungssystem rund 45 bis 60 Minuten einsparen“, sagte Lahmann.

Auch der Trailer liefert seinen Beitrag zur Sicherheit: Der Gesetzgeber schreibt seit September neue Anforderungen an den Heckunterfahrschutz vor. Was Rückhaltesysteme der neuen Generation kennzeichnet, erklärte Friedemann Auwärter, Vertriebsleiter der Region Deutschland Süd bei Schmitz Cargobull. Die neue EU-Richtlinie fordert eine bis zu zweimal höhere Kraftaufnahme und die Reduzierung des maximalen Abstands zur Fahrbahn von 55 auf 45 Zentimeter. „Der neue Unterfahrschutz kann jetzt 18 statt 9 Tonnen Kraft aufnehmen“, sagte Auwärter.

Foto: Thomas Küppers
Friedemann Auwärter, Vertriebsleiter der Region Deutschland Süd bei Schmitz Cargobull, stellte die Anforderungen an den neuen Heckunterfahrschutz vor.

Können zehn Zentimeter weniger Bodenfreiheit wirklich etwas bewirken? Ein Sicherheitsgewinn stellt das etwa bei einem Aufprall eines Pkw auf einen leeren Trailer dar. Mitunter wurde der Auflieger angehoben, und der Pkw schob sich darunter – mit gravierenden Folgen. Diese Unfälle sollen dank des neuen Rückhaltesystems Geschichte sein.

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