Fahrer melden sich zu Wort Sozialdumping und die Folgen

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Viele deutsche Fahrer haben eine klare Meinung zur Konkurrenz der Flotten aus Osteuropa: Die Fahrer können am allerwenigsten dafür.

Das Flugblatt, das Wolfgang Schiffers aus Eschweiler an einem tristen Sonntag an Fahrer aus mittel- und osteuropäischen Staaten (MOE-Staaten) verteilt, die auf dem Rastplatz Aachener Land an der A 4 die Zeit totschlagen, soll die Kollegen über den deutschen Mindestlohn aufklären. "Gehört hat hier noch kein Fahrer davon", sagt Schiffers. "Mir tun die Fahrer sehr leid, die monatelang von ihrer Familie getrennt sind. Auch wenn sie in ihrem Maßstab für ihr Herkunftsland mehr verdienen, als es dort üblich ist, so ist es doch menschenunwürdig, unter diesen Verhältnissen wochenlang im Lkw zu leben. Dafür müssten viel härtere Strafen in der gesamten EU verhängt werden. Aber nicht für den Fahrer, der meist nur das ausführende Organ einer meist sehr undurchsichtigen Logistikkette ist." Das Thema polarisiert.

Aber die meisten Fahrer sprechen sich dafür aus, das Sozialdumping endlich einzudämmen. Hans Gödjen aus Zetel im Kreis Friesland hat für fast alle Probleme die mögliche Lösung: "Ich bin für mehr Kontrollen.

Mindestlohn sollte für alle Fahrer in Deutschland gelten

Zur Erleichterung dieser Kontrollen muss der elektronische Frachtbrief her, um Kabotageverstöße schneller und einfacher nachzuweisen. Dazu brauchen wir den Mindestlohn, der auch für alle anderen Fahrer in Deutschland gelten muss, was für das Gewerbe auch geplant war, jedoch bei Einführung von der EU gleich wieder gekippt wurde." Zum Thema Wochenruhezeit im Lkw erklärt Hans: "Die regelmäßige wöchentliche Ruhezeit muss endlich am Standort der Firma oder dort, wo der Familienmittelpunkt des Fahrers ist, eingehalten werden."

Dieser Artikel stammt aus diesem Heft
FF 02 2017 Titel
FERNFAHRER 02 / 2017
9. Januar 2017
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