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Fahrdrahtspannung auf der A 5 e-Highway kurz vor der Fertigstellung

e-Highway, A 5, Lkw, Fahrdraht, OH-Lkw, Oberleitungs-Hybrid-Lkw Foto: Verkehrsministerium Hessen

Die e-Highway-Teststrecke für Oberleitungs-Hybrid-Lkw (OH-LKW) auf der Autobahn A 5 steht kurz vor der Fertigstellung.

Mit der Anbringung des Fahrdrahts, der die Oberleitungs-Hybrid-Lkw (OH-LKW) mit Strom auf dem Abschnitt zwischen Zeppelinheim und Weiterstadt mit Strom versorgen wird, gehen die Bauarbeiten in dieser Woche in die entscheidende Phase. Der Bund fördert Planung und Bau der Infrastruktur in Hessen mit 14,6 Millionen Euro.

„Ich freue mich sehr, dass dieses Hightech-Projekt in Hessen kommt“, sagte Wirtschaftssekretär Mathias Samson an der A5. „Auch wenn der eine oder andere Autofahrer sich erstmal verwundert die Augen reiben wird, wenn er auf der A5 an einem Oberleitungs-LKW vorbeifährt: Diese Idee ist es wert, dass sie getestet wird.“ Gerd Riegelhuth, Vizepräsident von Hessen Mobil und Projektleiter Elisa, betonte: „Mit dem Projekt sind wir in Hessen Vorreiter des eHighways in Deutschland. Mit der Anlage können wir unter realen Bedingungen testen, wie sich zum Beispiel die OH-Lkw im Zusammenspiel mit den anderen Verkehrsteilnehmern in den Verkehr integrieren."

Ziel des Projekts Elisa – „Elektrifizierter, Innovativer Schwerverkehr auf Autobahnen“ – ist die Realisierung einer Pilotstrecke zur Energieversorgung elektrisch angetriebener schwerer Nutzfahrzeuge via Oberleitung im öffentlichen Straßenraum sowie ein realitätsnaher elektrischer Betrieb dieser Fahrzeuge.

Elisa I und II

Elisa ist in zwei Teilprojekte gegliedert: Ziel von Elisa I ist zunächst die Errichtung aller notwendigen infrastrukturseitigen Komponenten des eHighway-Systems auf dem A5-Abschnitt zwischen Langen/Mörfelden und Weiterstadt. Anschließend geht es in den Betrieb der eHighway-Strecke – das Teilprojekt Elisa II – der in 2019 startet. In Elisa A II wird dann der realitätsnahe Probebetrieb schwerer Nutzfahrzeuge voraussichtlich bis Ende 2022 auf der Teststrecke durchgeführt. Hessen Mobil wird im Teilprojekt Elisa II für den Betrieb der Pilotanlage verantwortlich sein.

Hohe Reichweite im Batteriemodus

Entlang einer geeigneten Straße wird eine Oberleitungsanlage mit zwei Fahrdrähten (Pluspol und Minuspol) über dem rechten Fahrstreifen errichtet. Wenn ein OH-Lkw (Oberleitungs-Hybrid-LKW) unter der Oberleitung entlangfährt und die Sensoren im Dach des OH-Lkw erkennen, dass sich eine Oberleitung über dem Fahrzeug befindet, wird der eingebaute Stromabnehmer ausgefahren, stellen einen Kontakt zur Oberleitung her und versorgen den Elektromotor des OH-Lkw mit Strom. Dabei werden die Batterien des OH-Lkw aufgeladen, so dass beim Verlassen der Teststrecke dem e-Lkw eine möglichst hohe Reichweite im Batteriemodus zur Verfügung steht. Sobald die Oberleitung endet oder der e-Lkw zu einem Überholvorgang ansetzt, übernimmt die Batterie die Energieversorgung des Elektromotors.

Klimaneutral unterwegs

Das spezielle und auf die Verhältnisse der Autobahn angepasste Design gewährleistet einen zuverlässigen Betrieb der Fahrleitungsanlage bis 90 km/h. Der Strom für die Pilotanlage wird zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien bereitgestellt, damit die Fahrzeuge im Bereich der Oberleitungsanlage klimaneutral fahren können. Der Güterschwerverkehr auf der Straße hat einen hohen Anteil an CO2- und Feinstaubbelastung insbesondere im dicht besiedelten Rhein-Main-Gebiet. „Hier muss dringend etwas geschehen. Elektrisch oder teilelektrisch betriebene Lkw könnten einen erheblichen Beitrag zur Lösung dieses Problems leisten“, so Samson.

Hessen mit besonderem Interesse

Hessen hat aufgrund seiner zentralen Lage und hohen Verkehrsbelastung ein besonderes Interesse an diesem Feldversuch. Samson: „Mit ihrem dichten Verkehr ist die A5 zwischen Flughafen und Darmstadt der ideale Praxistest.“ Neben der Fertigstellung der Teststrecke von jeweils fünf Kilometern in beiden Richtungen laufen derzeit die Vorbereitungen des Testbetriebs, der 2019 starten wird.

Alternativen zum Diesel-Lkw

„Um es klar zu sagen: Unser Ziel ist es nicht, möglichst viel Güterverkehr auf die Straße zu verlegen. Im Gegenteil. Aber wir müssen damit rechnen, dass die absehbaren Zuwächse im Güterverkehr bis zum Jahr 2030 nur zu einem Fünftel auf der Schiene abgewickelt werden können“, sagte Samson. „Deshalb müssen wir uns jetzt daran machen, Alternativen zum Diesel-Lkw zu erproben. Elektro-Lkw könnten eine Lösung sein, insbesondere dann, wenn der Strom aus erneuerbaren Quellen stammt.“

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