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Trimble und Punch Expansion bei Trimble und Punch geplant

Komplettlösung: Trimble ist nach dem Einstieg bei Punch erstmals auf der IAA. Beide Partner wollen expandieren.

Im Bereich der Telematik gibt es einen deutlichen Trend: Die Lösungen vereinen immer mehr Komponenten zu einem Ganzen. Ein Umstand, dem Trimble im Juli mit der Übernahme von Punch Telematix begegnete. Der Konzern mit Hauptsitz in Sunnyvale in Kalifornien ist als Anbieter von GPS-Lösungen bekannt. Die Abteilung Mobile Ressource Management gehört dabei mit ihren Anwendungen zum Fuhrparkmanagement zu den weltweit führenden Anbietern. Der Punch-Geschäftsführer für Deutschland, Carsten Holtrup, sieht sein Unternehmen nicht zuletzt dank der Zusammenarbeit mit Trimble als Innovationstreiber: »Gemeinsam mit Trimble sind wir in der Lage, Innovationen schneller voranzutreiben und auf den Markt zu bringen.« Man habe bewusst nicht auf vorhandene Standardprogramme zurückgegriffen. Heraus gekommen sei ein System, »das alle für Lkw geltenden Bestimmungen berücksichtigt«, erläutert Holtrup. Kern des Telematik-Angebots von Punch ist ein Paket, das sich aus Bordcomputer (dem so genannten Car-Cube), drahtlosen Kommunikationsdiensten und webgestützen Anwendungen zur Datenabwicklung zusammen setzt. Hinter dem neuen Design des Car-Cube verbergen sich einige Neuerungen. Da ist zum einen die modernere Benutzeroberfläche. Auf Wunsch gibt es darüber hinaus eine redudante GPRS-Verbindung – also eine mobile Datenübertragung, die bei Störung des einen Netzes einfach auf ein anderes ausweicht.

Mit dem Planungswerkzeug Fleet-Cockpit ist eine weitere Premiere in Hannover zu sehen. Diese zeigt dem Disponenten auf einen Blick alle erforderlichen Informationen für seine Einsatzplanung. Mit an Bord sind zudem die Anschlussmöglichkeiten für Peripheriegeräte. »Dank der Neuerungen können die Car-Cube-Nutzer sich rasch auf aktuelle Entwicklungen einstellen«, meint Holtrup. Damit sei der Reigen an Innovationen jedoch noch nicht ausgeschöpft: Mit von der Partie ist auch eine von Punch Telematix entwickelte Trucknavigation. Die Besonderheit: Bei der Routenberechnung fließen zahlreiche Lkw-relevante Daten ein. Ob zulässiges Gesamtgewicht, Achslast, Durchfahrtshöhe oder Fahrzeugbreite – alle fraglichen Informationen fließen in die Streckenplanung ein. Darüber hinaus berücksichtigt das System auch Fahrverbote für Gefahrguttransporte, gesperrte Strecken und ungünstige Nebenstrecken. Punch hatte bei der Entwicklung nach eigenen Angaben gleich mehrere Prämissen im Blick: Zum einen soll die neue Lösung aufgrund der übersichtlichen Bedienung und des trotzdem umfangreichen Informationsgehalts für mehr Sicherheit beim Fahrer sorgen. Zum anderen stellt die Effizienz ein wichtiges Kriterium dar: Es gilt also eine möglichst wirtschaftliche Route zu finden, bei der alle Lkw-spezifischen Voraussetzungen einfließen.

Auch bei der webbasierten Einsatzplanung Fleet-Cockpit hat das Unternehmen Hand angelegt. Daten wie Lenk- und Ruhezeiten, die aktuelle Position der Fahrzeuge, Nachrichten der Fahrer sowie eingehende Alarmmeldungen sollen die Arbeit künftig erleichtern. »Im Fleet-Cockpit hat der Disponent alle aktuellen Informationen übersichtlich angeordnet. Diese können per Mausklick gefiltert oder gruppiert werden«, sagt Holtrup.
Live im Einsatz ist das Ganze auf Stand E 02 in Halle 24 der IAA zu sehen. Mit an Bord ist auch der neue Hauptaktionär Trimble. Deren Vertreter wollen die Branchenplattform nutzen, ihre eigenen Mobile Ressource Management (MRM) Lösungen vorzustellen und die Visionen der beiden Unternehmen für die Zukunft zu präsentieren.
»Dank der Lösungen von Punch Telematix für das Transportmanagement wird durch die Übernahme das Produkt- und Leistungsangebot von Trimble im MRM-Bereich erweitert. Die Übernahme fügt sich nahtlos in unsere Strategie ein, ein umfassendes Lösungsangebot für unterschiedlichste Nutzfahrzeuge – von Personenwagen- und Lieferwagenfuhrparks bis hin zu leichten und schweren Lastkraftwagen und Sattelschleppern – anzubieten«, sagt Andrew Yeoman, geschäftsführender Direktor der MRM-Abteilung von Trimble in Europa. Das übergeordnete Ziel sei »für jeden Markt das perfekte Produkt anzubieten.« In Europa gebe es derzeit sechs Millionen Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen, von denen lediglich 250.000 mit einem Telematiksystem ausgestattet sind. Prognosen gehen von einer Wachstumsrate von sieben bis zehn Prozent jährlich aus. »Dank der Übernahme können wir nun in neue Märkte vorstoßen, da unser neuer Hauptaktionär bereits in rund 100 Ländern aktiv ist«, sagt Holtrup.

Die Übernahme
Trimble ist mit rund 4.000 Mitarbeitern, etwa 1,3 Milliarden US-Dollar Umsatz (etwa eine Milliarde Euro) pro Jahr einer der größten Telematik-Konzerne der Welt. Die Strategie von Trimble: durch Zukäufe und die anschließende Weiterentwicklung von Unternehmen, die Experten auf ihrem Gebiet sind, die Stellung in vertikalen Märkten weiter zu stärken. Das Grundkapital von Punch Telematix wird durch rund 4,3 Millionen stimmberechtigte Aktien repräsentiert. Das Unternehmen hat keine anderen Wertpapiere ausgegeben. Vor der Übernahme durch Trimble hielt Punch International rund 64,77 Prozent an Punch Telematix. Der Rest der Wertpapiere war frei an der Euronext Brüssel erhältlich. Das öffentliche Übernahmeangebot von Trimble vom April galt wiederum für eben diese, sich im Umlauf befindlichen, stimmberechtigten Aktien. Der gebotene Barpreis von 3,15 Euro pro Aktie entsprach einer Prämie von 14,8 Prozent auf den durchschnittlichen Schlusskurs der vorangegangenen drei Monate.

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