Europa Truck Trial Montalieu Nasser Auftakt in Frankreich

Europa Truck Trial Montalieu Foto: Markus Bauer 28 Bilder

Die Truck Trial Europameisterschaft feiert ihren Auftakt. 33 Starter kämpfen in Montalieu um die Punkte.

Das hat es bisher beim Truck Trial in Montalieu noch nicht gegeben. Da ist sich auch Minimog-Copilot Bernd Kaßen sicher, der nach dem schweren Unfall 2012 in diesem Jahr als Beobachter an den Sektionen steht und sich den Auftakt nicht entgehen ließ. Von Samstag bis Sonntag spielte der Wettergott mit Zuschauern und Teams ein nasses Spiel. Beinahe ohne Unterbrechung waren die Himmelsschleusen weit geöffnet. Kurze Wolkenlöcher mit strahlendem Sonnenschein reichten keinesfalls aus, um die durchgeweichte Kleidung auch nur ansatzweise zu trocknen.

Teams und Zuschauer schlugen sich allerdings wacker. Trotz des widrigen Wetters zog es wie gewohnt wahre Menschenmassen ins Gelände von Montalieu. Unter ihren Schirmen ertrugen sie die Wasserschlacht stoisch. Auch der Hagelangriff gegen Sonntag Abend konnte die Fans an der Sektionsgrenze nur wenig beeindrucken.

33 Teams am Start

Durchzuhalten lohnte sich für die Fans. Schließlich ließen die Organisatoren in Montalieu ein beachtliches Feld von 33 Startern auffahren. Den größten Anteil daran hatten allerdings die französischen Starter. Mit 17 Teams kam mehr als die Hälfte aus der Grande Nation. Nur 16 Starter kamen aus dem restlichen Europa nach Montalieu. Es wird sich also beim nächsten Lauf in Straßberg zeigen, wie viel vom stattlichen Feld übrig bleibt. Viele der Franzosen starten traditionell nur in Montalieu.

Vor allem die Klasse S1 profitierte von den Franzosen. Ohne die Gallier wäre das Podium am Sonntag leer geblieben. Team LVM holte sich mit 1.349 Fehlerpunkten den Sieg, gefolgt von Team Mogli mit 1.455 Fehlerpunkten. Platz drei ging an Team SV: 1.576 Zähler. Insgesamt gingen in der Klasse zehn Teams an den Start – Rekord an diesem Wochenende. Für Team Plein Gaz blieb nach dem kapitalen Umfaller nur der letzte Platz.

Die Serienklasse S2 war mit nur vier Startern deutlich schwächer besetzt. Besonders dominant waren die beiden tschechischen Teams TT Klub Lom und Racing Team Avia Future. Seriensieger Klub Lom holte sich den Sieg und markierte damit sein Revier als Titelverteidiger. Mit lediglich 636 Fehlerpunkten hätten die Tschechen sogar bei den Prototypen Chancen gehabt. Mit 856 Fehlerpunkten knapp dahinter sichert sich Team Avia den zweiten Platz. Der MSC BlackMog musste sich nur mit wenig mehr Fehlerpunkten geschlagen geben. Auf Platz vier und deutlich abgeschlagen mit fast 3.000 Fehlerpunkten reihte sich Team Paillotins ein.

Heidenreich fährt den Zil davon

In der S3 zeigte Rekordmeister Udo Heidenreich seinen Konkurrenten einmal mehr, wo die Torstange steht. Knapp 600 Fehlerpunkte dahinter holte sich Team Zebra Zil den zweiten Platz. Mit deutlichem Abstand ging der dritte Platz an Team Joker. Nur ein Hauch trennte Team Joker von den beiden französischen Teams Hydro System und Trial Camion 74 auf vier und fünf.

Die Klasse S4 markiert mit nur zwei Startern das untere Ende der Skala, was die Teilnehmerstärke betrifft. Dennoch schlug sich Titelverteidiger Team Borzym gut und sicherte sich knapp 1.000 Fehlerpunkte Vorsprung vor Noch-Rookie BFS Trucksport. Teilweise tauschte Fahrer Marc Stegmaier Präzision gegen puren Bleifuß ein, was den Kommissaren und Marshalls einige sprunghafte Momente bescherte.

S1 bis S4 starten 2013 in zwei Wertungen: die alten Serienklassen und neu gemäß der Achskonfiguration. Die Sieger nach der neuen Einteilung sind demnach Team Heidenreich bei den Zweiachsern und Zebra Zil bei den Fahrzeugen mit drei Achsen.

Wütende Dickschiffe in der S5

Die S5 besteht ohnehin nur aus Vierachsern. Deshalb gab es auch in Montalieu nur eine Wertung für die Offroad-Dickschiffe. Marcel Schoch und Johnny Stumpp spielten klar die Karte des Titelverteidigers. Team Schoch landete auf Platz eins mit ordentlichem Vorsprung. 500 Zähler später fuhr das H+M Truck Trial Team auf den zweiten Platz. Dahinter holte sich Team Reicher den dritten Platz auf dem Treppchen. Mit etwas Abstand aber gewiss nicht ohne die richtige Show im Gelände blieben für die Doppelstarter von Team Sauerland nur die Plätze vier bis fünf.

In Sektion vier bereiteten die Tatra-Piloten den Kommissaren einiges Kopfzerbrechen. Hatte man sich doch so schön ausgedacht, eine Torstange direkt am Fuße einer Felsplatte zu platzieren. Diesen Plan machte das Team mit dem massigen Tatra zunichte. Das Monster schob die massive Felsplatte einfach zur Seite. Das Loch für die Torstange lag plötzlich darunter. Ein Bagger musste eingreifen. An der Nachbar-Steinplatte verging sich der Tatra kurz darauf in sägender Weise. Tschechischer Stahl ist wohl stabiler als französischer Fels. Den Zuschauern gefiel die Show. Mit großem Jubel begleiteten Sie die Fahrt des Tatra 813.

Prototypen-Krone für Vavrik

Grund zum Jubeln hatte auch Prototypen-Starter KVK Racing Team. Karl Vavrik zirkelte seinen Porsche-getriebenen Unimog direkt auf Platz eins. Dabei gelang es ihm, gleich vier Sektionen mit null Fehlern abzuschließen. Knapp dahinter holte sich Team Young and Funky den zweiten Platz, ebenfalls mit einem Nuller. Platz drei ging an alte Bekannte im neuen Look. Bisher pilotierte Franck Manent einen kleinen zitronengelben S1-Unimog. 2013 startet er im ehemaligen Meister-Ural von Team Hero – davon zeugen noch die Lackierung und die österreichischen Sponsorenaufkleber.

Am 8. und 9. Juni macht der Truck Trial Zirkus seine nächste Station im schwäbischen Straßberg.

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