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Erster Praxistest zum Lkw-Platooning Kolonnenfahren erlaubt

Platooning MAN DB Schenker Foto: Platooning MAN DB Schenker

Ein Lkw fährt voraus, der zweite folgt automatisch: Man Truck & Bus hat in München zwei Lkw an DB Schenker übergeben, mit denen künftig die Machbarkeit von Platooning getestet werden soll. Im Mai geht es auf die Straße, im September schon sollen die Fahrzeuge im Regelbetrieb fahren – mit rund 15 Metern Abstand.
 

Lidar-Sensor und ein Radarsystem, die Abstand und Geschwindigkeit zum Vordermann messen, eine Kamera für den Spurverlassungswarner und eine Funktechnologie per WLan für den Austausch der Fahrzeugdaten – das sind nur die wichtigsten Komponenten der zwei Fahrzeuge, die Dr. Frederik Zohm vom Bereich Forschung & Entwicklung von MAN gestern offiziell an Ewald Kaiser, COO Landverkehr und Fracht bei DB Schenker, übergeben hat. Beide Partner wollen zunächst im Rahmen eines Testlaufs von Mai bis September und dann im Regelbetrieb bis Januar 2019 ausloten, wie das automatisierte Kolonnenfahren im normalen Logistikalltag eingesetzt werden kann. Die Versuchsstrecke ist die A9 zwischen Nürnberg und München.
 

Mit der Übergabe der Fahrzeuge ist der erste Schritt getan, jetzt werden die Schenker-Fahrer  - insgesamt zehn Personen - von den Profi-Fahrern von MAN für das Fahren in der Kolonne qualifiziert. Sie werden die Lkw künftig zwischen den DB Schenker-Niederlassungen München und Nürnberg bewegen.

Kraftstoffeinsparung durch Windschatten-Nutzung

Eddi heißt das Projekt, „Elektronische Deichsel, Digitale Innovation“. MAN stellt die Technik, DB Schenker testet die Anwendung im Alltag: Wie oft etwa muss das Platoon aufgrund der Verkehrsverhältnisse aufgebrochen werden? Ist die Lösung betriebswirtschaftlich sinnvoll? Unter anderem verspricht sich der Logistikdienstleister vom Platooning eine Verbesserung der Verkehrssicherheit sowie eine Kraftstoffersparnis von bis zu zehn Prozent, weil eines der zwei Fahrzeuge im Windschatten des anderen fahren wird. Gleichzeitig werde so auch die Zahl der CO2-Emissionen gesenkt, sagte Kaiser bei der Übergabe – und eines der Hauptziele von DB Schenker sei es, weiteres Wachstum CO2-neutral abzubilden.
 
Für die Untersuchung der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine ist als dritter Projektpartner die Hochschule Fresenius mit an  Bord. Das automatisierte Fahren und damit auch das Platooning bedeuten neue neurophysiologische Anforderungen für den Fahrer, sagte Prof. Christian Haas, Direktor des Instituts für komplexe Gesundheitsforschung an der Hochschule. Die Wissenschaftler wollen daher nicht nur untersuchen, wie die Fahrer die Technik annehmen und welche Funktionalitäten gebraucht werden, sondern auch, was im Gehirn der Fahrer bei den verschiedenen Fahrmodi vorgeht. Zudem wollen sie der Frage nachgehen, wie sich das soziale Bild der Fahrer ändert und wie andere Verkehrsteilnehmer auf das Platooning-Konzept reagieren.

Im Bild (von links):  Dr. Frederik Zohm, Vorstand Forschung und Entwicklung MAN Truck & Bus, Ewald Kaiser, Chief Operating Officer DB Schenker und Prof. Christian Haas, Prodekan Forschung an der Hochschule Fresenius.

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