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Erfolgreiche Initiative für Branche und Fahrer #Logistik hilft - am besten noch nach der Pandemie

Foto: Martin Stollberg

Die Initiative #Logistik hilft soll nach dem Wunsch der Beteiligten mindesten bis zum Juli 2021 oder sogar noch darüber hinaus fortgeführt werden.

Daher war es eher ein Zwischenfazit, zu dem sich alle Beteiligten im Rahmen einer Onlineveranstaltung trafen. Eingeladen hatte Steffen Bilger, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), Koordinator der Bundesregierung für Güterverkehr und Logistik und neben Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer einer der Schirmherren der Aktion. Frühjahr mit dem Aufstellen eines ersten Sanitärcontainers ihre Arbeit aufgenommen hatte. Ihr Ziel: Die Branche und speziell die Berufskraftfahrer in der besonders schwierigen Pandemie-Zeit zu unterstützen.

Dazu wurde noch im April ein erster Sanitärcontainer an der Autobahn A 8 aufgestellt, dem inzwischen einige weitere folgten. Zudem hat die Aktion in den vergangenen Monaten Unternehmen bei der Beschaffung von Schutzausrüstung unterstützt.

Branche nutzt Netzwerk

„Er ist toll, wie schnell wir das im Frühjahr auf die Beine gestellt haben“, dankte Bilger den Beteiligten, die Zeit und Geld für die Aktion aufgebracht hätten. Die Branche können stolz darauf sein, ein solch gut funktionierendes Netzwerk zu haben. Danke gelte dabei insbesondere auch dem Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), der über seine Landesverbände das Netzwerk für die Aktion schuf und die organisatorische Arbeit übernommen hatte.

Standorte winterfest gemacht

Nach Angaben von Bilger hat im Rahmen der Aktion das BMVI inzwischen 19 Standorte auf öffentlichem Grund winterfest gemacht – die Lkw-Fahrer können diese Duschcontainer als noch in den kommenden Monaten nutzen. Zumindest aber mal bis Ende Juni: „Darüber hinaus wissen wir nicht, wie lange wir mit der Aktion gefordert sind“. Auf Anfrage von eurotransport.de sagte Bilger aber, dass die Finanzierung der Aktion über ein Modellprojekt erfolgte. Das Projekte werde nach Beendigung wie üblich evaluiert, und danach könnten eventuell neue Ergebnisse abgeleitet werden.

DocStop sammelt Spenden für Aktion

Dusch- und Toilettenmöglichkeiten für Lkw-Fahrer waren eines der wichtigsten Themen der Initiative und sind es auch heute noch. Einen Verbündeten hat die Aktion in der Initiative DocStop gefunden, die seit Jahren mit ihrer Hygiene-Aktion SaniStop die Fernfahrer auch in diesem Bereich unterstützt. Laut Vorstand Werner Bicker konnte durch die Spenden für #Logistik hilft – insgesamt 74.000 Euro – und durch die Unterstützung der Unternehmen und der Gemeinden vor Ort zahlreiche Standorte aufgebaut und angeschlossen werden, darunter im GVZ Bremen sowie im GVZ Ludwigsfelde, bei der Firma Finsterwalder in Eisleben oder auch am Truckstop Wagenburg bei Arzberg.

Auf der Suche nach neuen Standorten

Das soll noch nicht alles sein: Laut Bicker ist DocStop bereits in weiteren Gesprächen mit neuen Betreibern, etwa in den Güterverkehrszentren Ulm und Augsburg, im Hafen Mannheim sowie Nürnberg sowie bei einem Unternehmen in Ladbergen; zudem sei man immer für neue Standortvorschläge offen. Denn laut DocStop-Vorsitzendem Joachim Fehrenkötter, der selbst von Fahrer positive Rückmeldung für die Aktion bekam, sei deutlich, dass auch über die Corona-Krise hinaus einen dringlichen Handlungsbedarf in Sachen Hygieneangebote für die Berufskraftfahrer auf Deutschlands Straßen gebe.

Aufgelistet in der Truck Parking-App der Kravag

Dass das Angebot der Sanitärcontainer gut angenommen wird, zeigen auch die Zugriffszahlen, sagte Tim Baumeister, verantwortlich für die Truck Parking-App des Versicherer Kravag. Über die App kann nicht nur der Standort der Anlagen lokalisiert werden, auch der Schließmechanismus des Containers vor Ort kann nur über die App geöffnet werden. Mehr als 5.000 Zugriffe auf die privatwirtschaftlich geführten Standorte in der Zeit seit Juni zeigen laut Baumeister, dass die Fahrer das Angebot gut annehmen. „Wir von der Kravag freuen uns daher, wenn wir die Aktion auch weiter unterstützen können“.

Luis bietet Antigen-Tests für Unternehmen

Auch das Technologieunternehmen Luis aus München will die Aktion fortführen, wie der geschäftsführende Gesellschafter Martin Groschke betonte. Das Unternehmen hatte im Frühjahr seine eigene Lieferkette eingesetzt, um den Unternehmen der Branche bei der Beschaffung von Masken zu helfen. Mit Unterstützung durch das Fraunhofer-Institut ist Luis auch für die Webseite der Initiative verantwortlich.

Bei der Beschaffung der Masken war demnach ein höherer Bedarf gemeldet worden, als tatsächlich dann abgerufen wurde – im Webshop auf aktion-logistikhilft.de können daher jetzt noch Masken und weitere Schutz-Artikel geordert werden. Pluspunkt: Für jedes georderte Maskenpaket geht auch eine Spende an die Aktion #Logistik hilft. Aktuell bietet der Webshop laut Martin Groschke aber auch zugelassene Antigen-Schnelltests an – unterstützt durch einen Teledoc-Service können Unternehmen damit ihre Mitarbeiter testen lassen und das Ergebnis nach bereits 15 Minuten erhalten.

Fortführung im Rahmen der Autobahngesellschaft

Es sieht also gut für #Logistik hilft: BGL-Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Dirk Engelhardt zufolge könnte das Thema künftig etwa bei der neuen Autobahngesellschaft im Rahmen einer Arbeitsgruppe angesiedelt werden. Innerhalb der Branche könnte der vom BGL gegründet Verein PROFI sich der Sache annehmen, damit die Aktion fortgeführt werde, schlug Engelhardt vor.

Mit Blick auf die Politik machte auch Docstop-Vorsitzender und Spediteur Joachim Fehrenkötter den Vorschlag, über eine Beteiligung der Industrie nachzudenken. „Warum sollte man nicht etwa vorschreiben, dass bei 100 Rampen an einem Standort auch eine Anzahl von X Toiletten und Duschen vorhanden sein müssen?“

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