Das EHI Retail Institute veröffentlicht Studie „Transport in der Handelslogistik“. Durch Tourenplanung und Kooperationen sparen.
Das Forschungs- und Beratungsinstitut für den Handel, EHI Retail Institute, hat in der Studie „Transport in der Handelslogistik“ mögliche Einsparpotenziale unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse hat Marco Atzberger aus der EHI-Geschäftsleitung heute auf dem 25. Handelslogistik Kongress in Köln vorstellt.
Demnach belaufen sich die Transportkosten in der Handelslogistik auf durchschnittlich 1,80 Euro pro Kilometer. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Transportkosten würden dabei auf das Personal entfallen, insbesondere die Fahrer. Jeder Fahrer koste ein Handelsunternehmen durchschnittlich 43.390 Euro pro Jahr. Den zweitgrößten Anteil an den Transportkosten nehmen mit 16 Prozent die Treibstoffkosten ein. Die Kosten für die Lkw-Maut liegen im Schnitt bei gerade einmal vier Prozent.
Tourenplanung als Stellschraube
Die wichtigste Maßnahme zur Reduzierung der Transportkosten sehen die Händler laut der EHI-Studie in Tourenplanungssystemen. An zweiter Stelle folgen Kooperationen mit anderen Händlern oder Lieferanten. „Während die Zusammenarbeit mit Logistik-Dienstleistern bei vielen Händlern gängige Praxis ist, stellen Logistik-Kooperationen beim Transport zwischen Händlern oder zwischen Händlern und Lieferanten aktuell noch eine Ausnahme dar“, kommentiert Thomas Kempcke, Leiter Forschungsbereich Logistik im EHI und Autor der Studie.
Weitere Möglichkeiten sehen die Befragten im Outsourcing, bei Fahrerschulungen sowie beim Einsatz von alternativen Antrieben. Aber auch der Einsatz von Systemen zur Laderaum- beziehungsweise Frachtraumverdichtung, die Bündelung von Lieferungen oder die Optimierung der Anliefertage bei den Verkaufsstellen wurden als weitere Stellschrauben genannt.
Selbstabholer im Vorteil
Auch die Beschaffungslogistik, also die gebündelte Abholung der bestellten Ware beim Lieferanten durch den Händler selbst, berge Kostenvorteile, heißt es in der Studie. Allerdings würden derzeit lediglich 18 Prozent des gesamten Volumens vom Handel selbst abgeholt. Mehr als die Hälfte gehen aber davon aus, dass dieser Anteil im eigenen Unternehmen bis 2025 zunimmt. Rund ein Drittel rechnet hingegen mit einem gleichbleibenden Anteil. Befragt wurden 32 Handelsunternehmen aus der D-A-CH-Region, davon drei Viertel aus Deutschland und der Rest je zur Hälfte aus der Schweiz und aus Österreich.