Eberspächer Stromversorgung im Lkw per Brennstoffzelle.

Foto: Andreas Wolf

Saft aus einer mit Diesel betriebenen Brennstoffzelle, damit will der Abgas- und Klimatisierungs-Spezialist Eberspächer künftig einen Teil des Bordstromverbrauchs im Lkw decken.

Der Strombedarf eines modernen Fernverkehrs-Lkw ist immens: Nebenaggregate, Motorelektronik, Assistenzsysteme, Navigation und Infotainment lassen den Verbrauch enorm ansteigen. Während der Fahrt deckt die Lichtmaschine den Bedarf, im Stand puffern die Batterien die Versorgung. Allerdings nur über einen begrenzten Zeitraum, danach geht´s nur noch mit leerlaufendem Motor.

Stromproduktion ohne mechanische Verluste

Das soll sich mit einer sogenannten Brennstoffzellen-APU (Auxillary Power Unit) künftig ändern. Versorgt mit Diesel aus dem Lkw-Tank erzeugt eine Brennstoffzelle Strom für die Bordelektrik. Die Vorteile gegenüber der Lichtmaschine als Stromlieferant: Die Stromproduktion läuft mit geringerem Energieeinsatz, ohne mechanische Verluste, nahezu emissionsfrei und wesentlich leiser. So geht Eberspächer von um 90 Prozent geringeren Stickstoff-, Kohlenmonoxid- und Rußpartikelemissionen aus.

Die Brennstoffzellen-APU läuft permanent

Die Maximalleistung der Brennstoffzelle liegt bei drei Kilowatt, der mögliche Wirkungsgrad soll bis zu 40 Prozent betragen. Den Dieselverbrauch des etwa 150 Kilogramm schweren Systems gibt der Zulieferer bei voller Leistung mit 3.000 Watt mit einem Liter pro Stunde an. Dank einer elektronischen Regelung wird aber nur so viel Strom produziert, wie benötigt wird. Die Brennstoffzellen-APU ist quasi permanent in Betrieb, während der Fahrt speist sie Strom in die Batterien, im Stand läuft sie mit höherer Leistung und versorgt die elektrischen Verbraucher. Erst wenn über einen längeren Zeitraum (Eberspächer nennt einen Tag) kein Strom mehr abgefragt wird, schaltet die Brennstoffzelle ab.

Wichtiger Baustein bei der weiteren Aggregate-Elektrifizierung

Das Potential der neuen Brennstoffzellen-APU gehe aber weit über die bloße Überbrückung von Standzeiten hinaus, ist man sich bei Eberspächer sicher. "Unser System löst nicht nur das Energieproblem während der Standzeiten, wir verfolgen vielmehr einen neuen, ganzheitlichen Ansatz zur Bordstromversorgung im Lkw, der neben der Umweltbilanz auch die Wirtschaftlichkeit entscheidend verbessert", sagt Dr. Klaus Beetz, Geschäftsführer Eberspächer Climate Control Systems. Beetz denkt vor allem an den Einsatz als dauerhafter Stromlieferant. Bei der weiteren Elektrifizierung von Nebenaggregaten im Nutzfahrzeug könne die dieselbetriebene Brennstoffzelle ein wichtiger Baustein sein.

Alles über das neue Brennstoffzellensystem lesen Sie in der Ausgabe 9/2014 von lastauto omnibus.

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