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e-Highway für Elektro-Lkw mit Oberleitung Spedition Hans Adam Schanz möchte Dieselverbrauch senken

e-Highway, E-Lkw, Oberleitungs-Hybrid-Lkw, OH-Lkw, Oberleitung, Entega Foto: Ralf Lanzinger

Die neue Teststrecke für Oberleitungs-Hybrid-Lkw (OH-Lkw) auf der A 5 in Hessen ist in Betrieb. Ein Ziel: Den Dieselverbrauch senken.

Bis Mitte 2020 sollen zwischen Weiterstadt und Langen-Möhrfelden dort fünf OH-Lkw im Auftrag verschiedener Speditionen fahren. Der erste OH-Lkw geht an die Spedition Hans Adam Schanz aus Ober-Ramstadt (Landkreis Darmstadt-Dieburg). Wie Geschäftsführerin Christine Hemmel im Gespräch mit trans aktuell erklärt, hofft die Spedition, mit der Oberleitungs-Technik künftig den Dieselverbrauch des Lkw-Fuhrparks deutlich zu senken. Der beträgt für etwa 40 Lkw immerhin 1,2 Millionen Liter im Jahr.

Nachhaltig und klimaneutral

Die elektrifizierte Strecke zwischen Weiterstadt und Langen-Mörfelden liegt für Hans Adam Schanz optimal, denn dort fährt die Spedition bis zu sechs Mal täglich im Auftrag des Farbenherstellers DAW. „DAW zählt seit langem zu unseren wichtigsten Kunden und legt großen Wert auf Nachhaltigkeit“, so Hemmel. DAW hat bereits den Deutschen Nachhaltigkeitspreis erhalten und steht voll hinter dem Projekt. Ebenso sieht es DAW sehr gerne, wenn Hans Adam Schanz die Produkte klimaneutral transportiert.

Auch abseits der Autobahn emissionsfrei

Jeder OH-Lkw verfügt über einen Elektro- und einen Dieselmotor sowie Batterien, die sich über Oberleitungen aufladen lassen. Die Technik funktioniert wie folgt: Der elektrische Antrieb des Hybrid-Lkw wird über eine Oberleitung mit Strom versorgt. Während der Lkw mit der Oberleitung verbunden ist, fährt er mit Hilfe seines Elektromotors und lädt zugleich seine Batterie auf. Mit der in der Batterie gespeicherten Energie kann der OH-Lkw nach Verlassen der Oberleitungsstrecke weiterfahren und sich abseits der Autobahn emissionsfrei bewegen. Für den Fall, dass die Batterie leer ist, hat der OH-Lkw noch einen Dieselmotor an Bord. So ist das Weiterfahren des Fahrzeugs immer gesichert.

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Zuschaltung des Dieselmotors

Wenn der Lkw von Hans Adam Schanz die Oberleitungsstrecke passiert hat, dann sind noch etwa 30 Kilometer bis zum Außenlager der Firma DAW in Frankfurt-Ost zu bewältigen. „Wir hoffen natürlich, dass wir dann die insgesamt 60 km bis zum Außenlager und zurück ohne Zuschaltung des Dieselmotors fahren können. Ob es funktioniert, wird der Praxistest jetzt zeigen“, erklärt Hemmel.

Weitere 15,3 Millionen Euro

Das Bundesumweltministerium hat den Aufbau der Anlage mit 14,6 Millionen Euro gefördert. Für den Feldversuch in Hessen, der bis Ende 2022 läuft, stehen weitere 15,3 Millionen Euro zur Verfügung. Die Straßenbaubehörde Hessen Mobil koordiniert das Projekt und ist für den operativen Betrieb des e-Highways verantwortlich. Beteiligt sind zudem die Technische Universität Darmstadt, die Firma Siemens Mobility sowie der Energieversorger Entega.

Projekt e-Way-BW startet später

Außer in Hessen gibt es noch weitere Feldversuche in Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg. Wie am 8. Mai 2019 bekannt wurde, startet das Projekt e-Way-BW mit elektrischen Oberleitungs-Lkw bei Rastatt in Baden-Württemberg später als geplant, weil vor allem die angespannte Marktsituation zu Verzögerungen im Vergabeverfahren geführt hat. Die Ausschreibung habe kein Angebot erbracht, so das Stuttgarter Verkehrsministerium. Um das Vergabeverfahren dennoch zeitnah zum Abschluss zu bringen, beschreitet Baden-Württemberg nun den Weg eines Verhandlungsverfahrens.

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