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40-Tonner und Abfallfahrzeug geplant E-Force One verbessert Batterietechnologie

Michael Speer Walter Müller Spedition Max Müller, Foto: Eforce One

Mit zahlreichen Neuerungen wartet die Schweizer E-Schmiede E-Force One auf. Dazu gehören eine verbesserte Batterietechnologie und Pläne für einen 40-Tonner sowie ein Abfallfahrzeug.

Im beschaulichen Beckenried am Vierwaldstättersee ist man umtriebig: Die 16 Mitarbeiter der E-Mobilitäts-Schmiede E-Force One können in den kommenden Monaten ein ganzes Bündel von Neuerungen rund um ihre E-Lkw vorstellen. Neu ist etwa die Ausrüstung aller Fahrzeuge von 18 bis 44 Tonnen mit einer 800-Volt-DC-Bordspannung und der Ladetechnik CCS. Die Schnellladetechnik erlaubt eine maximale Ladeleistung von bis zu 350 Kilowatt (kW).

Schnellladung über die Mittagspause

Vorteil eins: Im Vergleich zum AC-Vorgängersystem befindet sich die Leistungselektronik nicht mehr zwingend auf dem Fahrzeug – interessant für all jene, die mehr als ein Fahrzeug im Einsatz haben, weil mit dem DC-System die Leistungselektronik an der Ladestation ausreicht und es daher nur eine Einmal-Investition braucht. Vorteil zwei: Bisher betrug die Ladeleistung 44 kW – laut Stefan Aufdereggen, seit April CEO von E-Force One, eine erhebliche Steigerung. Brauchte in der Vergangenheit das Batteriepaket sieben Stunden oder mehr zum Aufladen, zeigt die Anzeige jetzt bereits nach einer Stunde einen fast vollen Ladezustand. Mit der Schnellladung über die Mittagspause oder bei Wartezeiten beim Kunden könne auch das Batteriepaket massiv verkleinert werden, sagt Aufdereggen gegenüber trans aktuell, was sich auch auf die Kosten auswirkt: „Immer noch macht das Batteriepaket etwa die Hälfte des Neuanschaffungspreises eines E-Trucks aus“, sagt Aufdereggen. Neu ist auch die Verfügbarkeit modularer Batteriepakete von 120 bis 340 kWh – so lässt sich das Batteriepaket gemäß dem Fahrprofil des Fahrzeugs anpassen. Ab 2019 erhältlich ist zudem ein Dreiganggetriebe. Rund 80 Prozent der gefahrenen Kilometer werden nach der Erwartung Aufdereggens im durchgeschalteten Gang gefahren, die beiden anderen kürzer übersetzten Gänge sollen für extreme Steigungen vorgesehen sein.

60 km/h bei fünf Prozent Steigung

Mit 40 Tonnen Gesamtgewicht wird der Lastenzug bei einer Steigung von fünf Prozent dann eine konstante Geschwindigkeit von 60 km/h halten. Die beiden Gänge werden so ausgelegt sein, dass mit 44 Tonnen Gesamtgewicht auch bei der Anfahrt eine bis zu 16-prozentige Steigung möglich ist. Ebenfalls mit dem Datum 2019 versehen sind zwei neue Fahrzeuge – zum einen ein E-Abfall­sammelfahrzeug, das im Rahmen einer strategischen Kooperation mit einem Kommunalfahrzeugspezialisten entstehen wird, sowie eine Sattelzugmaschine. Laut dem E-Force-Chef liegen bereits die konkreten Anfragen für 50 bis 100 Fahrzeuge in den Schubladen, mehrheitlich von Unternehmen aus der Schweiz und aus Deutschland. Zur Technik und zum Ausrolldatum hält er sich allerdings noch bedeckt. Das Unternehmen will nicht nur die Technologie für E-Lkw entwickeln, sondern bietet künftig auch Engineering-Dienstleistungen für Dritte im Bereich E-Mobilität an. Aktuell etwa für ein Bahnunternehmen, für das eine neuartige Traktionsbatterie entwickelt werde. Eine strategische Allianz ist E-Force One zudem mit dem Infrastrukturbetreiber Alpiq E-Mobility aus Zürich und dem Technologieunternehmen ABB – dem vorherigen Wirkungsort von Aufdereggen – eingegangen. Beide sind in der Bereitstellung von DC-Schnellladestationen aktiv, für die die E-Force-Lkw entsprechend ausgerüstet sind.

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