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DSV-Jahresbilanz 2021 Trotz allem Wachstum

Foto: DSV

Der dänische Logistikkonzern DSV hat trotz globaler Lieferengpässe und Probleme in der Luft- und Seefracht seinen Gewinn um rund 30 Prozent gesteigert.

In seiner Jahresbilanz berichtet der Konzern von einem "starken Finanzergebnis", und dies trotz der schwierigen Lage. Denn "jenseits der kontinuierlichen Sperrungen und Beschränkungen durch die Pandemie" und der steigenden Nachfrage nach Gütern werde die Transportkapazität durch die Faktoren Ausrüstung, Infrastruktur und Arbeitskräfte in der gesamten Lieferkette belastet.

Corona, unterbrochene Lieferketten, hohe Frachtraten

„2021 war ein gutes – aber auch herausforderndes – Jahr für DSV. Mit der Übernahme des Global Integrated Logistics-Geschäfts (GIL) von Agility haben wir unsere Wachstumsstrategie erneut umgesetzt. Unterbrechungen der Lieferkette, Überlastung der Häfen und rekordhohe Frachtraten waren wichtige Themen im Jahr 2021, und unsere Teams haben hart daran gearbeitet, Lösungen zu finden und die Fracht für unsere Kunden zu bewegen", sagt Bjørn Andersen, CEO von DSV. Unter diesen schwierigen Marktbedingungen sei DSV zufrieden, starke Finanzergebnisse für 2021 zu liefern.

Demnach beliefen sich die Einnahmen von DSV auf insgesamt 182,3 Milliarden Dänische Kronen (DKK) oder 24,5 Milliarden Euro (+58,6 Prozent), der Bruttogewinn betrug 37,6 Milliarden DKK oder 5 Milliarden Euro (+32,7 Prozent) und das Ebit vor Sonderausgaben belief sich auf 16,2 Milliarden DKK oder 2,1 Milliarden Euro (+71,3 Prozent). Der bereinigte freie Cashflow betrug im vergangenen Jahr 8,6 Milliarden DKK oder 1,16 Milliarden Euro im Vergleich zu 8,7 Milliarden DKK im Vorjahr.

Wie Andersen weiter ausführte, war der Geschäftsbereich Luft- und Seefracht mit seinem deutlichen Umsatz- und Gewinnzuwachs das „Powerhouse“ der DSV Gruppe. Vor allem im 4. Quartal 2021 habe man zudem von der GIL-Übernahme prifitiert, von der sich DSV vor allem im Mittleren Osten und im APAC-Raum (Asien-Pazifik) weitere Wachstumseffekte erhofft.

Die aktuelle Lage auf dem Luftfarchtmarkt mit weniger Kapazitäten und hohen Preise werde vermutlich noch das ganze Jahr 2022 anhaltend, ebenso bei der Seefracht, wenn auch nicht ganz auf demselben Niveau.

Preiserhöhung durch EU-Mobilitätspaket

Die Geschäftseinheit Landverkehr hat laut Andersen 2021 ebenfalls neue Rekordwerte eingefahren und steuere jetzt auf die Ebit-Marke von 2 Milliarden DKK – also rund 268 Millionen Euro Euro – zu. „Interessant und herausfordernd“ nannte Andersen die Lage auf dem Markt - auch wegen des EU- Mobilitätspakets, das laut Andersen die Frachtpreise weiter in die Höhe treiben werden. „Auch wenn der Hintergrund ein guter ist, stellt sich doch manchen Regelungen die Sinnfrage“ und verwies etwa auf die seit wenigen Tagen gültige neuen Entsenderichtlinie sowie die Rückkehrpflicht für Berufskraftfahrer. Die dadurch entstehenden Mehrkosten werde DSV zwangsläufig an seine Kunden weitergeben müssen. „Die Kunden sind nicht sehr glücklich, aber sie haben insoweit Verständnis als dass sie wissen, dass die Branche nicht für die Mehrkosten verantwortlich ist“. Auf manchen Handelslinien, so Andersen, könnte die Kostensteigerung im Straßentransport sogar im zweistelligen Bereich liegen.

In seiner Jahresbilanz ging Andersen auch auf das sehr gute Geschäftsbereich Kontraktlogistik ein, der sich Umsatzmäßig dem Bereich Landverkehr annähere – „die Kollegen hier spüren den Atem der Kontraktlogistik schon im Nacken“, sagte Andersen, vor allem im atmet den Straßenverkehr in den Nacken, vor allem im vierten Quartal habe der Bereich eine sehr starke Leistung erbracht.

Die Nachfrage der Kunden nach Kontraktlogistikdienstleistungen und Logistikkapazitäten werde auch 2022 weiterhin groß sein, DSV habe daher auch viele Automatisierungs- und Digitalisierungsprojekte in der Umsetzung.

Der Konzern, der inzwischen weltweit fast 78.000 Mitarbeiter hat, stellt sich darauf, dass zumindest noch im ersten Halbjahr 2022 die Marktverhältnisse unverändert bleiben und erst danach eine leichte Veränderung eintritt. DSV erwartet auf jeden Fall weiteres Wachstum in allen Bereich, auch wenn laut CFO Michael Ebbe alle Prognosen wegen des extrem volatilen Marktes sehr unsicher seien. Langfristig sehen die Verantwortlichen allerdings auch im Bereich See- und Luftfracht wieder eine Art von Normalisierung, wenn auch nicht auf einem Niveau von vor 2019.

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