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DSLV weist auf Kostenlawine im Sammelgut hin Zwei Drittel mehr Maut pro Stückgutsendung

Foto: IDS

Das wird richtig teuer: Der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) beziffert die Folgen der Mautausweitung im Juli und der Mauterhöhung im Januar auf Stückgutverkehre.

Auf die Stückgutspeditionen rollt eine erhebliche Kostenlawine zu. Bereits die Ausweitung der Lkw-Maut auf alle Bundesstraßen zum 1. Juli führt zu einer deutlichen Verteuerung der Vor- und Nachläufe. Noch drastischer wirkt sich die vom Bundeskabinett am 15. Mai beschlossene Mauterhöhung zum 1. Januar 2019 aus. Der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) macht das nun an den Ergebnissen einer Studie des Steinbeis Beratungszentrums Forwarding and Logistics Center (Forlogic) fest, die er in Auftrag gegeben hat.

DSLV entwickelt Excel-Tool zur Mautberechnung

Gemeinsam haben beide Seiten auch ein Tool auf Excel-Basis entwickelt, mit dem Speditionen anhand unterschiedlicher Parameter ihre individuellen Mautkosten berechnen können. Der Verband wird dieses Tool nach eigenen Angaben seinen Mitgliedern kurzfristig zur Verfügung stellen. Für die Analyse hatte Forlogic 1.800 Tourenprofile bei 55 Depots von zehn Stückgutkooperationen und -netzen untersucht.

1. Juli 2019: Mautkosten pro Sendung steigen um ein Viertel

Was den Stichtag 1. Juli angeht, bleibt es für die Hauptläufe bei der gleichen Mautkosten wie bisher. In der Fläche, also bei den Abhol- und Zustelltouren, steigen die Straßengebühren pro Tour – die durchschnittliche Tour hat laut Forlogic eine Länge von 205 Kilometern – von aktuell 11,27 auf 17,28 Euro. Das entspricht einer Steigerung um 53,3 Prozent. Auf die Sendung bezogen ergibt sich ein Anstieg der Mautkosten um ein Viertel. Zugrunde liegt die Annahme, dass sie 300 bis 400 Kilogramm schwer ist und sie 300 bis 400 Kilometer zurücklegt. Die Maut macht aktuell 3,2 Prozent der Gesamtkosten einer Sendung aus. Mautfreie Fahrzeuge kommen in der Distribution so gut wie gar nicht zum Einsatz. Der Anteil der Lkw unter 7,49 Tonnen liegt bei etwa fünf Prozent.

1. Januar 2019: Plus 41 Prozent Maut auf Hauptläufen

Signifikant steigt die Mautbelastung dann mit der beschlossenen Gebührenerhöhung zum 1. Januar 2019. Hier ergeben sich spürbare Auswirkungen sowohl für Hauptläufe als auch für die Vor- und Nachläufe. Die Mautkosten auf den Hauptläufen werden demnach um 41 Prozent steigen. "Auch bei den Flächenverkehren kommen die höheren Mautsätze mit einer Kostenzunahme von 127 Prozent zum Tragen", erklärt der DSLV. Für eine Sammelgutsendung fällt ab 2019 damit zwei Drittel mehr Maut an, womit die Gesamtkosten einer durchschnittlichen Sendung in der Stückgutlogistik um 2,1 Prozent steigen.

Mautkosten pro Tour bei durchschnittlich 20,52 Euro

Forlogic benennt in der Analyse auch die durchschnittlichen Mautsätze für Stückgut-Speditionen. Auf Hauptläufen steigt der Mautsatz 2019 von aktuell 14,08 auf 19,86 Cent, auf den Vor- und Nachläufen von 11,96 auf 14,2 Cent pro Kilometer. "Mit einem mautpflichtigen Streckenanteil im Nahverkehr von 74,22 Prozent liegen die Mautkosten einer Nahverkehrstour bei durchschnittlich 20,52 Euro", teilt der DSLV mit und weist darauf hin, dass er mit Durchschnittswerten arbeitet. Wie es firmenindividuell aussieht, hängt dann von Faktoren wie dem genauen Standort des Unternehmens und der umgebenden Infrastruktur ab. Hier lohnt sich dann die Berechnung mithilfe des neuen DSLV-Tools.

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