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DSLV Haftungsrisiken bedrohen Unternehmen

Autobahn Foto: Matthias Rathmann

Bröckelnde Brücken und das Mindestlohngesetz, aber auch zumindest moderate Wachstumsprognosen für den Güterverkehr sind der Themenrahmen für den Unternehmertag des Deutschen Speditions- und Logistikverbands (DSLV), der heute in Düsseldorf eröffnet wurde.

Vor der Presse kritisierte DSLV-Präsident Mathias Krage das Mindestlohngesetz nicht per se, sondern wies vor allem auf die "unkalkulierbaren Haftungsregeln" hin, denen die Unternehmen durch das Gesetz ausgesetzt seien. Unerfreulich sei auch "das zunehmend bröckelnde Mautharmonisierungs-Versprechen". Nachdem die EU die Förderung staatlich verpflichtender Schulungen untersagt habe, würden die Fördermittel dieses Jahr nicht ausgeschöpft - und 2016 könnten weitere Einschränkungen etwa in Bezug auf die Anschaffung von Reifen und Adblue erfolgen. Die Seehafenspediteure hingegen tragen laut Krage Sorge um die Auslegung eines Beschlusses der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation zur Bruttomasse jedes Containers. Der DSLV kritisierte, dass es dazu bereits Überlegungen "nur in Deutschland" gebe, "aufwendige und kostspielige Zertifizierungen einzuführen". Eine Toleranz von drei bis fünf Prozent zu einem Standard-Containergewicht, so DSLV-Vize Willem van der Schalk, in Verbindung mit der Nutzung des Status des Zugelassenen Wirtschaftsbeteiligten AEO wäre hingegen die sinnvollere Lösung.

Am Freitag stand die Ehrung der Gewinner des Nachwuchspreises des DSLV an, der dieses Jahr zum zehnten Mal vergeben wurde. Die Aufgabenstellung beinhaltete einen Messetransport von sechs Kolli mit bis zu 42 Tonnen von Shanghai nach München. Lea Römer (a. hartrodt) und Sascha Ruschil (Kühne + Nagel) belegten den dritten beziehungsweise zweiten Platz, Erstplatzierter ist Christopher Bartels (Lexzau, Scharbau), der den DSLV beim Nachwuchswettbewerb des FIATA-Weltverbands im kommenden Jahr vertreten wird.

Ausbildung genießt hohen Stellenwert

Dass die Ausbildung in den Reihen der DSLV-Mitglieder ihren festen Platz hat, beweist für DSLV-Präsident Matthias Krage auch die durchschnittliche Ausbildungsquote von 13 Auszubildenden pro Mitgliedsbetrieb. Allerdings, so sagte er, könne "das eigene Engagement auch gedämpft werden, wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen". Und für diese müsse die Politik sorgen, sagte er in Richtung von Norbert Barthle, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, der für seinen Chef, Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, in Vertretung erschienen war. Barthle nahm den Ball auf und kündigte unter anderem die baldige Veröffentlichung der Weiterentwicklung des Aktionsplanes Güterverkehr und Logistik an, der das Ziel habe, den Logistikstandort Deutschland weiter zu stärken. Laut Barthle verfüge Deutschland noch "über ein "relativ gutes Infrastruktursystem". Diesen "Schatz" müsse man allerdings mehr und verbessern. Dazu habe das Verkehrsministerium einen Investitionshochlauf gestartet, der im Verkehrsbereich seinesgleichen in Europa suche.  In puncto Mindestlohngesetz seien zur Entlastung der Wirtschaftsunternehmen bereits Korrekturen vorgenommen worden, "diese gehen uns aber noch nicht weit genug". Zumindest sei das Kontrollthema für die Firmen derzeit entschärft: Nachdem 350 Zollmitarbeiter an das BAMF zur Bearbeitung der Flüchtlingssituation abkommandiert worden seien, werde es in den nächsten Monaten wohl keine Kontrolle zum Mindestlohn geben, sagte Barthle.

Präsident bestätigt

Bei der anschließenden Wahl bestätigten die Mitglieder DSLV-Präsident Matthias Krage (Krage Speditionsgesellschaft) in seinem Amt, ebenso wie Vize Willem von der Schalk (a. hartrodt) sowie die Präsidiumsmitglieder Dr. Johannes Offergeld (Adam Offergeld Spedition) und Dr. Hansjörg Rodi (Schenker Deutschland). Für Dr. Michael Kubenz (Kube & Kubenz Internationale Speditions- und Logistikgesellschaft), der nicht mehr kandidierte, wählten die Mitglieder Günter Haberland (M. Zietzschmann) neu in das Präsidium.

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