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Digitalisierung der Lieferkette Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Vernetzung, Digitalisierung, Lkw, digitale Transformation Foto: stock.adobe.com/kamonrat

Es klafft eine Lücke zwischen Erwartungen und Realität bei der Digitalisierung der Lieferkette. Das zeigt eine Capgemini-Studie.

Die Studie „The digital supply chain’s missing link: focus“ des Capgemini Research Institute zeigt, wie schwer sich Unternehmen mit der Digitalisierung tun. Selbst große Firmen starten durchschnittlich 29 Anläufe, bevor sich wenigstens eine Anwendung umsetzen lässt. Ganze 86 Prozent haben hingegen nicht mal eine einzige Lösung realisiert. Dabei geben genau die Hälfte der befragten Unternehmen ab, dass die Digitalisierung der Lieferkette zu den Top drei ihrer Prioritäten zähle.

Mehr als drei Viertel (77 Prozent) der Unternehmen geben an, dass ihre Investitionen in die Lieferkette von dem Wunsch nach Kosteneinsparungen getrieben werden, wobei steigende Umsätze (56 Prozent) und die Unterstützung neuer Geschäftsmodelle (53 Prozent) ebenfalls häufig genannt werden. Unternehmen, insbesondere in Großbritannien (58 Prozent), Italien (56 Prozent), den Niederlanden (54 Prozent) und Deutschland (53 Prozent) nennen die Digitalisierung der Lieferkette eine ihrer höchsten Prioritäten.

Aussicht auf Rendite

Die große Begeisterung für die Fokussierung auf Initiativen zur digitalen Lieferkette lässt sich durch die Aussicht auf Rendite (ROI) erklären, die sie bieten. Die Studie ergab, dass der ROI für die Automatisierung in der Lieferkette und im Einkauf durchschnittlich 18 Prozent betrug, verglichen mit 15 Prozent für Initiativen in der Personalabteilung, 14 Prozent in der Informationstechnologie, 13 Prozent im Kundenservice und zwölf Prozent im Finanz- und Rechnungswesen sowie in Forschung und Entwicklung. Dem Bericht zufolge dauert die Amortisation für die Automatisierung der Lieferkette im Schnitt nur zwölf Monate.

„Während die meisten großen Unternehmen die Potenziale der digitalen Lieferkette deutlich erkennen, scheinen nur wenige die notwendigen Mechanismen und Verfahren implementiert zu haben, um aus dem Versuchsstadium in die operative Skalierung zu kommen“, berichtet Ralph Schneider-Maul, Leiter Supply Chain Management für die DACH-Region bei Capgemini Invent. So fehle es häufig an der notwendigen IT-Infrastruktur.

Investitionen sind notwendig

Die Digitalisierung der Supply Chains sei aber nur möglich, wenn die derzeitigen Investitionen rationalisiert und Fortschritte bei denjenigen erzielt werden, die nachweislich den größten Wertbeitrag erzielen. „Dabei müssen grundlegende Voraussetzungen geschaffen werden, um eine Skalierung sicherzustellen. Darüber hinaus müssen Lieferanten und anderen externen Partner in den Prozess des Wandels einbezogen werden“, erklärt Schneider-Maul.

Um eine Transformation erfolgreich über die Bühne zu bringen, müsse diese Chefsache sein. Die Digitalisierung der Lieferkette ist ein komplexer Prozess, der Planung, Beschaffung, IT und Personal umfasst und daher nicht von einer einzigen Geschäftseinheit geleitet werden kann, sondern von oben gesteuert werden muss, um erfolgreich zu sein.

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