Transparenz bei gesetzlichen Prüfungen Dekra und Schmitz Cargobull kooperieren

Foto: Schmitz Cargobull

Schmitz Cargobull digitalisiert die Prozesse bei Wartung, Reparatur und gesetzlich vorgeschriebenen Prüfungen von Trailern. Partner bei der Prüfung der gezogenen Einheiten ist Dekra.

Die Nachfrage nach Fullservice-Verträgen wächst stetig, erklärt Benjamin Hellbusch, Leiter der Produktlinie Serviceverträge bei Schmitz Cargobull (SCB). Und wer sich einmal für einen solchen Vertrag entschieden habe, der bleibe fast hundertprozentig dabei. Das habe eine Kundenbefragung ergeben.

Fullservice-Paket von Schmitz Cargobull

15.000 Trailer von Schmitz Cargobull laufen aktuell unter einem Fullservice-Vertrag, wobei der Fahrzeugeigner eine monatliche Pauschale pro Fahrzeug bezahlt. Im Gegenzug übernimmt der Fahrzeughersteller je nach Vertragsgestaltung die Kosten für Verschleißteile, dazugehörige Arbeitszeit, Servicechecks, Prüfungen bis hin zu Arbeiten an Anbauteilen wie Kühlmaschinen und Ladebordwand.

Zu den 15.000 Trailern unter Fullservice-Vertrag kommen 10.000 Einheiten hinzu, für die der Fahrzeugbauer das Reparatur- und Wartungsmanagement übernommen hat und die auf einem Pay-per-Use-Modell basieren. Unter den Kunden befinden sich sowohl Selbstfahrer über mittelständische Speditionen bis hin zu Großflotten und Fahrzeugen von Vermietgesellschaften wie Euro-Leasing.

Schnittstelle im Serviceportal Cargobull Repair System

Eine solche Nachfrage und die Positionierung als „starker Servicepartner“ – wie es Hellbusch nennt – erfordert auch transparente Prozesse für alle Beteiligten: Fahrzeughersteller, Fahrzeugbetreiber und Servicebetrieb sowie Prüforganisation. Dazu übermitteln Werkstätten und Prüforganisationen ihre Rechnungen digital an das Serviceportal Cargobull Repair System (CRS) von SCB. Die nötigen Schnittstellen hat SCB geschaffen. „Zuvor war es immer aufwendig, alle Rechnungen zusammenzustellen und jede Rechnung hat uns auf einem anderen Weg erreicht – mal als Brief, mal als Fax, mal als E-Mail. Aber seitdem wir das Serviceportal einsetzen, ist der Prozess deutlich komfortabler und sicherer geworden, sodass keine Informationen mehr verloren gehen“, erklärt Hellbusch.

Das Angebot umfasst alle Arbeiten am Trailer-Fahrgestell, an Aufbauten inklusive Kippmulden sowie Anbauten wie Lade­bordwände und Kühlmaschinen. Letzteres gilt nicht nur für die hauseigene Transportkältemaschine, sondern auch für Fremdmarken wie Carrier und Thermo King, wobei hier die Arbeiten vertraglich an die jeweiligen Hersteller abgetreten werden. Auch Reifen sind auf Wunsch in den Service eingeschlossen; das gilt nicht nur für den Trailer, sondern auch für die Pneus der Zugmaschine. Hier arbeitet SCB mit Hankook, Bridgestone, Goodyear und Dunlop zusammen.

Servicepartner von Schmitz Cargobull

Laut Hellbusch sind aktuell mehr als 1.000 der rund 1.300 europäischen Servicepartner an das System angeschlossen. Die Integration scheint auch verhältnismäßig leicht, denn das System ist Browser-basiert und den Schulungsbedarf gibt Hellbusch mit einem Tag an. Auf der anderen Seite nutzen schon mehr als 1.000 Kunden das CRS.

Seit März gilt für die Kunden auch, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Prüfungen von den Ingenieuren der Sachverständigenorganisation Dekra abgenommen werden. Auch sie liefern die Daten an die digitalen Schnittstellen des Fahrzeugbauers. Im Gegenzug erhalten sie die Stammdaten der zu prüfenden Fahrzeuge digital und selbstständig auf ihren Rechner.

Digitale Fahrzeugakte von DEKRA und Schmitz Cargobull

Hat der Betreiber das Fahrzeug zu der Prüfung vorgestellt, dann bestätigt der Prüfer eine bestandene Prüfung oder vermerkt die Gründe für das Nichtbestehen. Diese Informationen kann er dann sofort von der Prüfbahn aus dem IT-System zur Verfügung stellen, sofern WLAN oder eine GSM-Verbindung vorhanden ist. Ist das nicht der Fall, so überspielt der Sachverständige die Daten spätestens über Nacht in das System.

Der Vorteil: Die Prüfdaten liegen allen Beteiligten sofort vor. „Die digitale Fahrzeugakte begleitet das Fahrzeug immer“, beschreibt Matthias Stenau, Director Global Key Account Management bei Dekra. Gibt es Mängel, so weiß der Servicebetrieb des Kunden, was zu reparieren ist und kann sogleich auf den Betreiber zugehen und einen Werkstatttermin vereinbaren. Umgekehrt gilt: Ist das Fahrzeug zur Wartung beim Servicebetrieb, weist das Portal auf anstehende Prüfungen hin. Das gilt auch dann, wenn Prüf- und Servicebetrieb nicht identisch sind. Das System kennt auch alle Teile, die für eine Reparatur notwendig sind und kann sogleich die dafür notwendigen Arbeitszeitwerte hinterlegen. Der Fahrzeugbetreiber erhält also einen detaillierten Kostenvoranschlag. Oder wie es Stenau formuliert: „Die Zeit der wilden Kostenvoranschläge ist vorbei!“

Und noch einen Vorteil bietet das System dem Fahrzeughersteller: Die Prüforganisation kann seine Prüfbescheinigungen nach Fehlern durchsuchen, die womöglich bei bestimmten Baujahren oder -reihen auftreten, und entsprechend die Serie optimieren beziehungsweise bestehende Fahrzeuge nachbessern.

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Harry Binhammer, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht Harry Binhammer Fachanwalt für Arbeitsrecht
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