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Die SVG-Unternehmensberatung Bereit für die Zukunft

Lkw und Pkw auf einer Autobahn Foto: Alev Atas/ETM

Die SVG-Unternehmensberatung feiert ihren 50. Geburtstag. Auch in Zukunft will die ­Organisation kleinen und mittelständischen Transport­betrieben Hilfestellung in allen Fragen der Betriebswirtschaft geben.

Grund zum Jubel hat die Straßenverkehrsgenossenschaft dieses Jahr gleich doppelt. Zum einen wurde der Dachverband der SVG, die Bundes-Zentralgenossenschaft, vor 65 Jahren gegründet. Seitdem hat der Beratungs- und Servicedienstleister für das Straßengüterverkehrsgewerbe nach eigenen Angaben über 8.000 Unternehmen als Mitglieder gewonnen. Sie sind in 17 Regionalverbänden organisiert und bieten Beratung und Kurse vor allem für Berufskraftfahrer. Zum anderen feiert die Genossenschaft die Gründung ihrer Unternehmensberatung vor exakt 50 Jahren.

Im Mittelpunkt steht dort die Beratung kleiner und mittelständischer Transportbetriebe in betriebswirtschaftlichen Belangen. Vor allem die Kostenrechnung für einzelne Fahrzeuge, Kundenrentabilität und Prozesskostenrechnung stehen auf dem Programm. Auch Unternehmensvernetzungen untereinander und mit der Wirtschaft sind zentrale Angebote, die sich wachsender Beliebtheit erfreuen. Mehr als 150 Speditionen und Logistiker mit bis zu 250 Fahrzeugen tauschen sich in Gruppen über aktuelle Branchenthemen aus.

Die Kunst dabei ist, die rasante Dynamik in der Branche aufzunehmen, neue Trends zu entdecken und rasch in passende Beratungsleistungen für die eigenen SVG-Kunden umzusetzen. Dabei spielt die wachsende Professionalisierung der Branche eine wichtige Rolle. "Wir sehen es als unsere Aufgabe, die Branche darin praxisorientiert zu unterstützen", sagte Werner Gockeln, geschäftsführender Vorstand der SVG-Zentrale, bei der Jubiläumsveranstaltung in Frankfurt. Gemeinsam mit dem Bundesamt für Wirtschaft gibt die SVG eine Schriftenreihe heraus, die heute 76 Veröffent­lichungen umfasst.

Für die Zukunft hat sich die Unternehmensberatung der SVG einiges vorgenommen. Im Fokus stehe "die korrekte Unternehmensplanung bei kleinen und mittelständischen Transport- und Logistikbetrieben", kündigte deren Leiter, Klaus-Peter Niehof, an.

Passgenaues Seminarangebot zu betriebswirtschaftlichen Kennziffern und Personal

Ein passgenaues Seminarangebot über den Umgang und die Interpretation der wichtigsten betriebswirtschaftlichen Kennziffern sowie die Personalentwicklung soll angesichts des Fachkräftemangels das Servicespektrum ergänzen. Wie sich die Branche künftig entwickeln wird, darüber wird viel spekuliert und debattiert. Prof. Peter Klaus ist einer, der analysiert und seine Schlüsse zieht.

Ein Konzentrations- und Professionalisierungsprozess

Mit seiner Branchenprognose hatte der emeritierte Professor der Universität Erlangen-Nürnberg vor zwei Jahren für Furore gesorgt: Die Hälfte der kleinen Transportunternehmen würden das Jahr 2015 nicht erleben.

Jetzt konkretisierte er seine Vorhersage gegenüber trans aktuell: "Richtig ist, dass ein Konzentrations- und Professionalisierungsprozess der weiträumigen Lkw-Ladungsverkehrs angelaufen ist und sich beschleunigt fortsetzen wird", so der 68-Jährige. Durch den stetig stärker werden Druck auf die Branche, die geforderten Transportleistungen mit weniger Straßen- und Umweltbelastungen zu erbringen«, finde eine Art Industrialisierung statt, die mehr Effizienz und Professionalität verlange.

Zahl der kleinen Unternehmen unter 50.000 gesunken

Diese Entwicklungen könne er nicht ohne Weiteres mit öffentlich verfügbaren »harten Zahlen« belegen, bekannte Klaus. Die Zahl der gewerblichen Straßengüterverkehrsunternehmen – darunter sind mehr als 80 Prozent kleine und kleinste Lkw-Betreiber, die insbesondere in Regional- und Nahverkehren und als Subunternehmer tätig sind – ist laut dem Bundesamt für Güterverkehr (BAG) im Jahr 2011 erstmals unter 50.000 gesunken. Doch jährlich scheiden viele aus und viele neue Firmen kommen dazu, was die zunehmende Konzentration im weiträumigen Ladungsverkehr überdecke.

Die Suche nach kundenindividuellen Marktnischen

Um ihrem Verschwinden vom Markt vorzubeugen, können die Kleinen der Branche eine Reihe von Maßnahmen ergreifen, sagt Klaus. Dazu zählt er die Suche nach sehr kundenindividuellen Marktnischen, Transporte im exklusiven Vertragsverhältnis etwa als Übernahme von kleineren oder größeren Werksverkehrsflotten sowie Spezialtransporte. Wer sich in einer Kooperation Verbündete suche, könne außerdem à la Elvis die "Skaleneffekte" der großen Dienstleister auch für sich nutzbar machen, sagt Klaus. Auch eine asymmetrische Kooperation von kleinen Anbietern mit großen könne seiner Ansicht nach das Überleben sichern.

Durch Kombinierte Verkehre könne die Branche umweltfreundlicher und nachhaltiger transportieren. Hierfür seien weiterhin neue Techniken und Organisationsformen zu entwickeln. Eine Erneuerung müsse auch bei der Beziehungsgestaltung und Preisbildung zwischen Verladern und Transportunternehmen stattfinden – das sei aber "mehr eine Hoffnung von meiner Seite", schränkt Klaus ein. Mit Methoden wie Rabatt und Bonus für erweitere Abhol- und Zustellzeitfenster, Ladegefäß-Tauschmöglichkeiten, regelmäßigen und gut planbaren Ladungsaufträgen könnte die Abwicklung des Ladungsverkehrs effizienter und umweltfreundlicher werden.

Transportmengen werden weiter steigen

So viel steht für den Logistikexperten fest: Die Transportmengen werden weiter steigen. Flexibilität ist deshalb das Gebot der Stunde – bei Personal, Ladung und Abwicklung. Dazu könnten offene Netzwerke und Plattformen, Kooperationen, modulares Equipment und standardisierte Schnittstellen, intelligente Arbeitsteilung und vielfältig einsetzbare Mitarbeiter den entscheidenden Beitrag leisten, damit auch die Kleinen der Branche stark bleiben.

Die Genossenschaft

Zum Produktportfolio der SVG zählen Aus- und Weiterbildung, Arbeitssicherheit, Fördermittelberatung, europaweite Mautabrechnung sowie Transport- und Personenversicherungen. Die Gruppe verfügt nach eigenen Angaben über mehr als 30 Autohöfe und Tankstellen sowie 22 Fahrschulen, beschäftigt rund 1.000 Mitarbeiter und setzt mehr als 500 Moderatoren und Trainer ein. Etwa 1.000 Fahrer machten im Rahmen der SVG-Ausbildung ihren 
Führerschein und die Grundqualifikation.

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