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DSLV Kostenschub für Stückgutspeditionen

Deutscher Speditions- und Logistikverband (DSLV) Foto: DSLV

Die Abwicklungskosten einer Stückgutsendung sind 2016 um insgesamt 1,6 Prozent gestiegen. Hauptkostentreiber waren die Personalkosten.

Stückgutspeditionen haben mit steigenden Kosten zu kämpfen. Das vergangene Jahr brachte für sie gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung der sendungsbezogenen Produktionskosten um 1,6 Prozent.

Das geht aus dem neuen Kostenindex Sammelgutspedition hervor, den der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) am Dienstag auf der Fachmesse Transport Logistic vorgestellt hat. Das Steinbeis Beratungszentrum Forwarding and Logistics Center (Forlogic) erstellte den Kostenindex, der Personal-, Treibstoff-, Maut- und Sachkosten berücksichtigt, zum fünften Mal im Auftrag des DSLV. Erstmals stellten DSLV und Forlogic die Studie ausführlich der Öffentlichkeit vor. Die Berechnung erfolge auf Basis von 19 Millionen Sendungen, erläuterte Forlogic-Leiter Prof. Dr. Dirk Lohre. Man habe für die Kostenentwicklung insgesamt 104 Depots aus neun Netzwerken unter die Lupe genommen. Der stärkste Treiber waren 2016 demnach die Personalkosten, die um 3,7 Prozent stiegen. Personalkosten sind bei Stückgutspeditionen der größte Kostenblock (50,9 Prozent).

Mautkosten um 6,7 Prozent gestiegen

Eine deutliche Steigerung gab es auch bei den Mautkosten, die um 6,7 Prozent stiegen. Ein Grund hierfür war die Absenkung der Mautpflicht auf 7,5 Tonnen. Da die Mautkosten aber nur 3,1 Prozent der Kosten einer Stückgutsendung ausmachen, schlug dieses Plus im Ergebnis nur mit 0,2 Prozent zum Gesamtkostenanstieg bei. Bei den Treibstoffkosten gab es erstmals seit Erhebung des Kostenindex wieder einen Anstieg, der aber mit 0,9 Prozent vergleichsweise moderat ausfiel. Bei den Sachkosten, die 35,4 Prozent der Kosten einer Stückgutsendung ausmachen, gab es einen Rückgang um 1,6 Prozent. "Eine Erklärung könnte sein, dass entsprechende Investitionen schon in der Vergangenheit getätigt wurden", sagte Lohre. Die Sachkosten berücksichtigen zum Beispiel Kosten für Versicherung, IT oder Umschlagflächen. Für die Stückgutnetze hat der Kostenindex seine Relevanz nicht zuletzt mit Blick auf die kommenden Kundengespräche.

"Unsere Partner können den Index als Basis für ihre Preisgespräche nutzen, er ist daher ein wichtiges Instrument", sagte der Geschäftsführer der Kooperation 24 plus, Peter Baumann. Zugleich macht er aber deutlich, dass er den Gesamtkostenanstieg von 1,6 Prozent als Minimalforderung für Preiserhöhungen beim Kunden ansieht. "Unabhängig von der Auswertung gilt: Das Preisniveau auf dem wir arbeiten, ist viel zu gering", sagt Baumann. Ein großer Kostenschub blüht den Stückgutspeditionen auch 2018, wenn die Lkw-Maut auf alle Bundesstraßen ausgedehnt werden soll. 24 Plus-Chef Baumann spricht von einer Flächenmaut, welche die Regionen unterschiedlich belastet. "Das wird bei allen Stückgutorganisationen dazu führen, dass man die Kostenstruktur im Nachlauf genauer betrachten muss." Das bestätigt auch Johanna Birkan von der Kooperation VTL. "Wir haben eine Kostenverrechnung zwischen den Partnern und müssen schauen, wie wir diese unterschiedliche Belastung der  Partner berücksichtigen."

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