Deutsche Post DHL will bis 2050 klimaneutral sein. CO2-freie Zustellstützpunkte und alternativen Antrieben stehen im Fokus.
Nachdem der Konzern Deutsche Post DHL vor rund vier Wochen seine neue Nachhaltigkeitsstrategie vorgestellt hat, folgt nun eine Konkretisierung. Tobias Meyer, Vorstand Post & Paket Deutschland, erläuterte in einem virtuellen Rundgang durch den Zustellstützpunkt Wachtberg bei Bonn, welche Maßnahmen bereits umgesetzt und welche in den kommenden Jahren folgen sollen.
CO2-neutrale Zustellstützpunkte
Der Ort war dabei nicht zufällig gewählt. Denn bis zum Jahr 2025 sollen bis zu 280 Zustellstützpunkte CO2-neutral sein. In Wachtberg ist das bereits der Fall. Erreicht werden soll das durch Photovoltaik-Anlagen, Wärmepumpen in Verbindung mit Fußbodenheizungen sowie durch Maßnahmen zur Gebäudeautomation. Den tagsüber erzeugten Solarstrom speichert das Unternehmen in Batterien von ausgemusterten Streetscootern. So können die E-Fahrzeugen nachts aufgeladen werden. In Summe soll so jeder Zustellstützpunkt rund 20 Tonnen CO2 pro Jahr vermeiden. Oder anders ausgedrückt: 5.600 Tonnen weniger CO2 im Jahr 2025 sollen es sein.
Alternative Antriebe im Fokus
Ein weiterer entscheidender Faktor in der Nachhaltigkeitsstrategie bilden alternative Antriebe. Und die sind nicht nur elektrischer Natur. Auch wenn die E-Flotte laut Meyer kräftig ausgebaut werden soll: Rund 37.000 elektrische Zustellfahrzeuge – Streetscooter sowie „Nutzfahrzeuge etablierter Hersteller“ – sollen es nach Konzernangaben bereits 2025 sein. Des Weiteren plant Meyer den Einsatz von dann rund 14.000 E-Trikes. Jedes E-Fahrzeug spare wiederum rund vier Tonnen CO2 im Jahr im Vergleich zu einem mit Verbrennungsmotor.
Pakete sollen zum Teil auf die Schiene
Aber der Konzern setzt nicht nur auf der letzten Meile an: Aktuell setzt die Deutsche Post DHL auf der Langstrecke fast komplett auf Lkw. Der Anteil der auf der Schiene transportierten Sendungen beträgt heute gerade einmal zwei Prozent. Mittelfristiges Ziel ist es, diesen Anteil zu verdreifachen. Langfristig sei es sogar denkbar, rund 20 Prozent der Pakete per Bahn zu transportieren. Dazu müssten allerdings beispielsweise Änderungen in der Laufzeit oder ein Transport am Sonntag in Erwägung gezogen werden, erklärte Meyer.
DHL: Besser als der Wettbewerb
Selbstbewusst zeigte sich der Vorstand Post & Paket Deutschland im Vergleich zur Konkurrenz. Im Zeitraum 2015/2016 bis 2019/2020 sei es der DHL bereits gelungen, die eigenen CO2-Emissionen pro Paket um 25 Prozent zu verringern. Auf Basis öffentlich verfügbarer Quellen gehe er davon aus, dass gegenwärtig im Durchschnitt mindestens 30 Prozent weniger CO2-Emissionen pro Paket entstehen als bei den Wettbewerbern im Paketmarkt. Im gleichen Atemzug kündigte er zudem den Ausbau des Go-Green-Programms an. Und bis 2050 will der Konzern klimaneutral sein, wenn auch zum Teil über Kompensationen.