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Dekra wirbt für Anpassung der StVO Radfahrer sollen Lkw nicht rechts überholen

Foto: Daimler AG - Global Communicatio

Der Raum rechts vom Lkw kann zur Todeszone werden. Dekra fordert daher, dass Radfahrer nicht mehr rechts überholen dürfen.

In die Diskussion um Lkw-Abbiegeunfälle bringt sich die Prüforganisation Dekra mit einer Forderung zur Änderung der Straßenverkehrsordnung (StVO) ein. Paragraph 5, Satz 8 erlaubt es Rad- und Mofafahrern, Fahrzeuge, die auf dem rechten Fahrstreifen warten, mit mäßiger Geschwindigkeit und besonderer Vorsicht rechts überzuholen – also auch Lkw. „Wir sind der Meinung, dass Paragraph 5, Satz 8 gestrichen werden sollte“, betont Dekra-Vorstandsmitglied Clemens Klinke im Gespräch mit der Fachzeitschrift trans aktuell.

Klinke warnt vor erheblichen Sicherheitsrisiken, weil der Raum rechts von einem wartenden Lkw zur Todeszone werden könne. „Das Tragische hier ist, dass der ausreichende Raum auf der rechten Seite erst dann entsteht, wenn der Lkw rechts abbiegen will, und sich daher etwas weiter links eingeordnet hat, um um die Kurve zu fahren“, erläutert der Diplom-Ingenieur.

Dekra fordert mehr Aufklärungsarbeit für alle Verkehrsteilnehmer

Unabhängig von einer Anpassung der StVO braucht es laut Dekra-Vorstandsmitglied Klinke, der seit 2006 die Sparte Dekra Automotive verantwortet, viel mehr Aufklärungsarbeit für alle Verkehrsteilnehmer. „Radfahrer müssen wissen, dass sie nicht mehr rechts am Lkw vorbei fahren sollen“, sagt er. Früher habe man das Warten auf dem rechten Seitenstreifen und das Überholen mit mäßiger Geschwindigkeit rechts unterstützt, weil man Radfahrern nicht zumuten wollte, im Abgasstrom zu warten. „Das hat sich erledigt, da das Abgasverhalten moderner Lkw sich deutlich verbessert hat und das Abgasendrohr sich links befindet“, erläutert Klinke.

Foto: DEKRA
Dekra-Vorstandsmitglied Clemens Klinke sieht bei der Anpassung der Straßenverkehrsordnung Handlungsbedarf.

Es gebe Situationen im Stadtverkehr, bei denen der Radfahrer den Lkw an jeder Ampel überholt – immer und immer wieder. „Jeder Vorgang birgt erneute Gefahren“, sagt Klinke und mahnt: „Hier gilt es dringend, einen Riegel vorzuschieben. Denn im Duell des Schwächsten gegen den Stärksten verliert immer der Schwächste, sprich: der Radfahrer oder Fußgänger.“ Am besten geeignet sind Klinkes Ansicht nach von der Fahrbahn getrennte Fahrwege mit entsprechend sicher gestalteten Knotenpunkten.

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