Dashcams im Test Nachtaufnahmen machen Probleme

Dashcams sind im Kommen. Die Kameras, die den Verkehr filmen, sind für wenig Geld zu haben. trans aktuell hat gleich mehrere Geräte unter die Lupe genommen.

Tatort Autobahn: Die Manöver von so manchem Verkehrsteilnehmer sind bestenfalls als waghalsig zu beschreiben. Kein Wunder also, dass sich immer mehr Lkw-Fahrer eine sogenannte Dashcam an die Frontscheibe heften. Die Idee dahinter ist einfach. Passiert ein Unfall, soll der Videomitschnitt dabei helfen, den Täter zu fassen und zur Rechenschaft zu ziehen.
 
Die Rechtslage ist bislang eher unübersichtlich. Auch technisch sind sicherlich noch viele Fragen offen, sind doch eine Vielzahl an Geräten ganz unterschiedlicher Hersteller am Start. Wie ist es um die (Bild-)Qualität und die Bedienbarkeit der Dashcams bestellt? Das hat trans aktuell an fünf exemplarisch ausgewählten Geräten getestet.
 
Dabei unterscheiden sich die Dashcams nicht wie Tag und Nacht – wohl aber bei Tag und bei Nacht. Um es gleich vorwegzunehmen: Die Videoqualität bei Dunkelheit bringt bei keinem der Geräte auch nur ansatzweise befriedigende Ergebnisse. Wer das – in dem Fall schwarz auf schwarz − sehen will, braucht sich nur einfach den trans aktuell-Mitschnitt im Internet anschauen (siehe Video). Bei Tageslicht sind die Ergebnisse hingegen durchweg erfreulich. Was nicht heißen soll, dass es keine qualitativen Unterschiede gibt. Die gibt es übrigens auch in der Bedienbarkeit.

A-rival Car Cam: Gute Bildqualität

Die A-rival Car Cam aus dem Hause Baros überrascht mit guter Bildqualität. Das liegt unter anderem daran, dass der Nutzer zwischen mehreren Modi wählen kann. Weniger schön ist hingegen die Halterung, die knifflig am Gerät anzubringen ist, zumindest aber gut hält. Die Position des Stromanschlusses ist eher unglücklich. Er sitzt auf der linken Seite und ist zudem noch von eine Klappe verdeckt.

Die Tasten am Gerät sind klein und die Bedienung verschachtelt und alles andere als selbsterklärend. Der externe GPS-Sender ist nett, liefert aber nicht immer ein Signal. Hervorzuheben ist allerdings, dass sie als einzige Kamera im Test über einen internen Speicher verfügt und zudem einen austauschbaren Akku hat.

Gembird DCAM-005: Beau mit schwacher Halterung

Die Gembird DCAM-005 macht trotz des günstigen Preises einen edlen Eindruck, nicht zuletzt wegen des Metallrahmens. Leider ist die Halterung zu schwach geraten  – die Kamera löste sich von der Scheibe.  Im Inneren setzt der Hersteller aber auf Hausmannskost. So nimmt die Kamera de facto nur mit einer Auflösung von 720p auf und rechnet das Bild dann auf 1080p (Full HD) hoch. Das macht sich an der Bildqualität bemerkbar. Zwei LEDs an der Frontseite sollen für bessere Nachtsicht sorgen. Die Lichtausbeute ist jedoch überschaubar.

Rollei Car DVR 110 GPS: Schnell und sicher montiert

Die Car DVR 110 GPS von Rollei ist schnell und sicher montiert. Auch im Menü findet man sich schnell zurecht. Die vergleichsweise großen Tasten erleichtern die Bedienbarkeit ebenfalls. Die Bildqualität ist gut, wenn auch etwas verpixelt. Das GPS ist integriert und funktioniert gut. Somit liegen nicht nur die Positionsdaten, sondern auch die jeweilige Geschwindigkeit an. Kleines Schmankerl für Lkw-Fahrer ist die mitgelieferte Fernbedienung, mit der sich das Gerät auch aus einiger Entfernung steuern lässt.

Pearl Navgear MDV-2260.IR: Schwächen bei Nacht

Navgear MDV-2260.IR lautet abkgekürzt die Bezeichnung für die Dashcam von Pearl. Das Gerät überrascht mit wirklich guten Aufnahmen am Tag – bei Nacht ist so gut wie nichts zu erkennen. Sogar noch weniger als bei den anderen. Dabei steht der Zusatz IR eigentlich für zahlreichen IR-Dioden an der Vorderseites des Geräts, die genau das ermöglichen sollen.

Hervorzuheben ist das lange Kfz-Ladekabel, ansonsten muss der Nutzer aber Abstriche hinnehmen – vor allem beim Akku. Ohne angeschlossenes Ladekabel geht es faktisch nicht. Unschön war, dass sich das Datum und die Uhrzeit immer wieder auf Werkzustand zurücksetzen. Zu Dokumentationszwecken ist das Gerät daher ungeeignet, weil der Nutzer dies nicht ständig kontrolliert und im Zweifelsfall erst nach dem Runterladen des Videos auf den PC bemerkt.

Vico Vation Vico-WF1 Dashcam: Beste Qualität, höchster Preis

Die Vico-WF1 Dashcam von Vico Vation ist das mit Abstand teuerste Gerät in diesem Reigen. Dennoch verfügt es über kein Display. Der Hersteller setzt hier auf eine andere Lösung: Im Play Store von Google beziehungsweise im App Store von Apple lässt sich jeweils die kostenlose Vico-Viewer-App aufs Smartphone laden. Mit dem lässt sich das Gerät dann bequem steuern. Auch Videos lassen sich so in angenehmer Größe anschauen, ohne sie erst herunterladen zu müssen. Schade nur, dass sich die Aufnahmen nicht auch über App starten lassen. Dazu muss die Verbindung zuerst getrennt werden. Die Aufnahmen am Tag sind dann auch über jeden Zweifel erhaben – sowohl farblich als auch von der Schärfe. Dank des extremen Weitwinkels von 160 Grad gibt es sogar einen erweiterten Blick. Zudem ist ein Spurhalteassistent an Bord. Nur GPS gibt es keines.

Fazit: Bei Tag liefern alle Dashcams vertretbare Bilder. Spätestens bei Dämmerung zeigen sich aber Unterschiede. Bei Nacht auf der Landstraße oder der Autobahn ist ohnehin Schluss. Wenn der Preis keine Rolle spielt, ist die Vico-WF1 wohl die beste Wahl – vor allem wegen des Bedienkonzepts. Deutlich günstiger kommt die A-rival Car Cam, die zudem über GPS verfügt. Zu den rechtlichen Aspekten der Verwendung von Dashcams informiert Sie ein weiterer Artikel auf eurotransport.de.

Download Übersicht der Dashcams im Test (PDF, 0,36 MByte) Kostenlos
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