Daimler Trucks Fahrzeugabsatz bis 2020 auf 700.000 steigern

Mercedes Actros 1851 Gigaspace Foto: Thomas Küppers

Der Fahrzeugbauer Daimler will seine weltweite Präsenz ausbauen und bei der Technologie weiter Maßstäbe setzen. Im laufenden Jahr rechnet er für die Truck-Sparte mit weiterem Rückenwind.

Der Fahrzeugbauer Daimler hält an seinem Ziel fest, im Jahr 2020 beim Lkw-Absatz die Mauer von 700.000 Einheiten zu durchbrechen. Bereits im nächsten Jahr will der Konzern weltweit mehr als eine halbe Million Trucks an den Mann bringen. Voriges Jahr waren es 484.200 Einheiten, wie Dr. Wolfgang Bernhard, Daimler-Vorstandsmitglied für die Nutzfahrzeugsparte, vor der Presse in Stuttgart erklärte.
 
"Das war der höchste Absatzwert seit 2006", sagte er. Zugrunde liegt ein Wachstum von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Eher moderat stiegen dagegen der Umsatz und das operative Ergebnis in der Truck-Sparte - nämlich von 31,4 auf 31,5 und von 1,7 auf 1,8 Milliarden Euro.

Bernhard will mehr Effizienz

Das sind jedoch noch nicht die Zielwerte: Bernhard will seine Sparte weiter auf Effizienz trimmen und strebt eine Umsatzrendite von acht Prozent an. 2013 lag sie bei 5,6 Prozent. Der Nutzfahrzeugvorstand geht unter anderem davon aus, dass das Programm Daimler Trucks Number One dieses Jahr weitere Früchte trägt. Mehr als 10.000 Einzelmaßnahmen sollen weltweit dazu beitragen, dass die Kostenstruktur verbessert und die Effizienz erhöht wird. Insgesamt geht es dabei um Verbesserungen mit einem Volumen von 1,6 Milliarden Euro.

Neben internen Verbesserungen baut Bernhard im laufenden Jahr auch auf ein Anziehen der Konjunktur. "Wir spüren bei der Weltwirtschaft einen leichten Rückenwind", sagte er. Die Märkte in Europa, Nordamerika und Asien werden sich seiner Prognose nach dynamisch entwickeln, während er für die Schwellenländer eher eine Eintrübung erwartet. Dort sei die Lage kritisch. "Aber wir sind weit davon weg, in Panik zu verfallen."

Auftragseingänge schwächeln noch

Allerdings deckt sich die positive Prognose noch nicht mit den Auftragseingängen. In Westeuropa machen sich zum Beispiel nun die Vorzieheffekte beim Erwerb von Euro-5-Lkw im vorigen Jahr bemerkbar. Um die Nachfrage anzukurbeln, pocht Daimler daher wie die anderen Fahrzeugbauer auch auf den vom Bundesverkehrsministerium zugesagten Mautbonus für Euro-6-Lkw. "Wir haben die Erwartung, dass ein weiterer Anreiz geschaffen wird", sagte Bernhard. Er stellte auch einen weiteren dahin gehenden Vorstoß des Verbands der Automobilindustrie (VDA) in Aussicht.

Während in Deutschland Euro 6 das Maß aller Dinge ist, gibt es auf anderen Weltmärkten komplett unterschiedliche Anforderungen. In Indien oder Südafrika zum Beispiel liege das Niveau noch unter Euro 4, auch das Preisniveau sei ein ganz anderes: Dort wird laut Berhnard nur 40 bis 60 Prozent des hiesigen Anschaffungspreises bezahlt. Der Fahrzeugbauer reagiert darauf, indem er für die unterschiedlichen Märkte maßgeschneiderte Produkte bereitstellen will. "Es gibt keinen Welt-Truck", stellte das Vorstandsmitglied klar.

Die Kunst sieht das Unternehmen vielmehr darin, dass es auf gemeinsame Plattformen setzt und möglichst viele Gleichteile zum Einsatz bringt. Dabei sind die Märkte mit den höchsten Anforderungen zugleich die, in denen Daimler als Technologieführer Maßstäbe setzen will. "Wir wollen zeigen, wo vorne ist", sagte Bernhard. Als Beispiele nannte er die Bereiche Verbrauch, Sicherheit und Vernetzung.

Maßstäbe bei Technologie setzen

Beim Verbrauch führte er den vorausschauenden Tempomat (der bei Daimler als Predictive Powertrain Control firmiert) an. Durch selbstständiges Schalten in Abhängigkeit von der Topografie sei eine Kraftstoffersparnis von bis zu fünf Prozent zu erzielen. In puncto Sicherheit wies Bernhard auf den von seinem Haus entwickelten Notbremsassistenten hin und beim Thema Vernetzung auf die Angebote von Detroit Connect, einer in Nordarmerika von Daimler vorgehaltenen IT-Plattform, die etwa jederzeit über die Motor- oder Getriebeleistung informiere.

Maßstäbe setzen - das will Bernhard auch mit Blick auf die globale Präsenz, die er weiter ausbauen will. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund nimmt Daimler 2014 und 2015 "richtig viel Geld in die Hand", wie der Vorstand es nannte. Konkret sind Investitionen von 4,4 Milliarden Euro geplant. 300 Millionen Euro fließen nach Brasilien, wo Forschung & Entwicklung gestärkt und das Werk modernisiert werden soll. Die gleiche Summe ist auch für Asien vorgesehen, wo die Geschäfte ebenfalls ausgebaut werden sollen. Unter anderem will Daimler sein Werk in Chennai auch nutzen, um von dort Fahrzeuge der Marke Fuso verstärkt nach Afrika zu exportieren - zum Beispiel nach Sambia, Tansania und Kenia. Bisher überlässt Daimler hier das Feld komplett den chinesischen Wettbewerbern, wie Bernhard sagte.

Seit 2012 laufen in Chennai bereits Lkw mit dem Markennamen Bharat Benz vom Band. Doch auch in China will Daimler verstärkt Akzente setzen: Mitte 2012 ging dort das Gemeinschaftsunternehmen BFDA an den Start, voriges Jahr setzte es rund 103.300 Lkw der Marke Auman ab. Diese Fahrzeuge hat Bernhard für das vergangene Jahr aber bewusst nicht seiner Absatzzahl von 484.200 Einheiten zugeschlagen. Sonst hätte er das Etappenziel für 2015 ja auch schon erreicht.

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