Daimler stoppt den Vertrieb von Lkw mit V6-Diesel des Typs OM 501. Im Vorfeld hat der Hersteller bei internen Kontrollen eine auffällige Softwarefunktion entdeckt.
Bereits Ende Juni hat Daimler laut eigener Aussage das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) über die Entdeckung einer auffälligen Softwarefunktion in Bezug auf die Abgasnachbehandlung des V6-Dieselmotors vom Typ OM 501 mit der Abgasnorm Euro 5 informiert.
In einer Stellungnahme des Lkw-Hersteller heißt es: „Im Rahmen regelmäßiger Konformitätsprüfungen der Typzulassung (CoP) hat die Daimler AG bei einem Sechszylinder-Motor für schwere Nutzfahrzeuge der Abgasnorm Euro V bei vereinzelten Betriebssituationen eine geringfügige Überschreitung des für die Zertifizierung relevanten NOx-Grenzwertes festgestellt.“ Konkret spreche man mit dem KBA über eine technische Funktion im Zusammenhang mit dem Fahrzeugdiagnose-System (On-Board-Diagnose OBD), die sicherstellt, dass während der Fahrt unter bestimmten, vom normalen Betriebszustand abweichenden Bedingungen – wie zum Beispiel der Einsatz von Biokraftstoffen – eine Adblue-Überdosierung und damit die Gefahr eines Ammoniak-Austritt verhindert wird.
Lkw für Europa nicht betroffen
Der V6-Dieselmotor des Typs OM 501 kommt nur noch in Lkw zum Einsatz, die für Märkte außerhalb Europas bestimmt sind. Die in Deutschland und Europa aktuellen Lkw – insbesondere der neue Actros (intern auch SFTP genannt) – sind nicht betroffen.
Zudem verweist Daimler auf interne Messungen im Fahrbetrieb auf der Straße. Bei diesen Tests wurden "auch nach mehreren hunderttausend Kilometern Laufleistung keine ungewöhnlichen Emissionswerte bei den Fahrzeugen festgestellt."