Daimler Mercedes setzt auf „Machine Learning“

Mercedes-Benz Actros Foto: Daimler AG - Global Communicatio

Laut dem Nachhaltigkeitsbericht von Daimler will der Konzern demnächst autonomes Fahren mit Hilfe von  "Machine Learning" auf ein "bisher unerreichtes Niveau" heben.

Selbstlernende Fahrzeuge, die sich auf diese Weise schnell und kontinuierlich verbessern, seien ein entscheidender Punkt bei der Entwicklung des hoch automatisierten Fahrens. Die Fahrzeuge des Konzerns sollen nach dem jüngst veröffentlichten Nachhaltigkeitsbericht so intelligent werden, dass sie für komplexe Verkehrssituationen eigene Lösungen parat haben.

Erkennung von Mustern und Gesetzmäßigkeiten

Mit "Machine Learning", also dem maschinellen Lernen, ist die künstliche Generierung von Wissen aus Erfahrungswerten gemeint. Das heißt, ein (elektronisches) System lernt aus konkreten Situationen und ist nach Abschluss der Lernphase in der Lage, das Gelernte zu übertragen und zu verallgemeinern. Voraussetzung eines solchen Lerntransfers ist, dass das System anhand von Algorithmen Muster und Gesetzmäßigkeiten in den Daten erkennt. Beispiele für Anwendungen finden sich neben autonomen Systemen auch in der Computerlinguistik, der Sprach- und Texterkennung oder bei der DNA-Sequenzierung.

Deep Learning Computers

Ein Beispiel für "Machine Learning" beim automatisierten Fahren ist die Bild-Interpretation: Sogenannte Deep Learning Computers deuten dabei Bilder nicht Pixel für Pixel, sondern ganzheitlich. Dadurch lassen sich Lernprozesse wesentlich effektiver gestalten. Der Fahrzeugrechner muss nicht auf jedes Detail trainiert werden, er "lernt" beispielsweise vielmehr, typische Strukturen von Straßenszenen einer Stadt zu interpretieren und  auf jene in einer anderen Stadt zu übertragen. Auf diese Weise sollen die Fahrzeuge von Daimler künftig ihr gesamtes Umfeld präzise deuten und darüber hinaus, so das Ziel, lernen, Intentionen von Menschen anhand der Analyse von Verhalten, Bewegungen, Gesten und Körperhaltung vorherzusagen.

Car-to-X-Technologie

Gleichzeitig soll eine Vernetzung den Austausch von Lerninhalten von Fahrzeug zu Fahrzeug ermöglichen. Daimler Trucks will für die Fahrzeugvernetzung demnächst rund eine halbe Million Euro investieren. Als bereits bestehendes Beispiel führt der Nachhaltigkeitsbericht die sogenannte Car-to-X-Technologie in der neuen E-Klasse auf, die eine Kommunikation mit anderen Fahrzeugen und der Infrastruktur zulässt.


Die Verantwortung liegt beim Fahrer

Den bestehenden Rechtsrahmen hält Daimler indessen auch für die nächsten Entwicklungsschritte des automatisierten Fahrens für ausreichend. Es seien lediglich Anpassungen bei den technischen Vorschriften für das autonome Fahren der Zukunft nötig. Auch zur Beantwortung der Frage, wer bei einem Unfall mit einem automatisierten Fahrzeug haftet, seien keine neuen Gesetze notwendig. Bei den aktuellen teilautomatisierten Systemen liege die Verantwortung beim Fahrer. Ungeachtet assistierender Systeme wie dem Spurwechselassistenten liege die letztendliche Kontrolle beim Fahrer, er müsse im Ernstfall eingreifen. Eine Reihe der noch offenen Fragen bezogen auf Ethik und Datenschutz seien hingegen nicht von der Fahrzeugindustrie allein zu beantworten, sondern in breitem Diskurs zu klären.

2,8 Millionen Euro für umweltbezogene Projekte

Der Entwicklungsstand in punkto Nachhaltigkeit insgesamt sei hoch, ist im Daimler-Nachhaltigkeitsbericht zu lesen. Im vergangenen Jahr habe man 2,8 Milliarden Euro in umweltbezogene Projekte innerhalb der Fahrzeug-Entwicklung und –Produktion investiert. Bei einem Produktionszuwachs von fünf Prozent seien die CO2-Emissionen in den Werken durch energiesparende Fertigungstechniken, effizientere Prozesse und eine klimaneutralere Energieversorgung um ein Prozent gesenkt worden.
 

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