Daimler Daimler als Fahrzeug- und Datenlieferant

Wolfgang Bernhard, Daimler Foto: Thomas Küppers

Der Lkw wird in noch größerem Stil zum Datenlieferant. Der Fahrzeugbauer Daimler hat angekündigt, hier deutliche Akzente setzen zu wollen.

"Ein Quantensprung steht bevor", kündigte Nutzfahrzeugvorstand Dr. Wolfgang Bernhard am Montag vor Journalisten in Stuttgart an. Auf einer Veranstaltung mit dem Titel Campus Connectivity will das Unternehmen am 21. März in Düsseldorf seine genauen Pläne vorstellen. Im Kern geht es um neue Möglichkeiten der Datenverfügbarkeit durch moderne Cloud-Lösungen.

Ein neuer Truck erzeuge jede Menge Daten, sagte Bernhard. Mehr als 400 Sensoren seien an Bord eines neuen Actros – sei es am Antriebsstrang, Stoßdämpfern, Reifen, Auflieger oder der Ladung. Ziel von Daimler ist es, einer Vielzahl an Interessenten diese Daten in Echtzeit zur Verfügung zu stellen, zum Beispiel Kunden, Fahrern, Werkstätten oder Finanzpartnern. "Das wird unser Leben einfacher und leistungsfähiger machen", erklärte Bernhard.

Das Thema Konnektivität hat für ihn denselben Stellenwert wie das autonome Fahren. "Es ist seit drei Jahren fester Bestandteil unserer Strategie", sagte er. Mehr als 180.000 Lkw seien heute schon mit der Telematik von Fleetboard ausgerüstet und rund 125.000 mit IT-Lösungen von Detroit Connect in den USA.

"Wir sind nicht der Engpass"

Was das autonome Fahren angeht, kündigte Bernhard an, die im vorigen Jahr begonnenen Versuche fortzuführen. Seit Mai ist im US-Bundesstaat Nevada ein entsprechend ausgerüsteter Freightliner mit Straßenzulassung unterwegs und seit Oktober ein Actros mit Highway-Pilot in Deutschland. Die Technologie sei heute schon verfügbar, die praktische Umsetzung hänge aber mit anderen Dingen zusammen – allen voran der Gesetzgebung. "Wir sind nicht der Engpass", betonte Bernhard.

Effizienzpotenziale von 12 bis 14 Prozent

Neben den Themen Konnektivität und automatisiertes Fahren will Daimler auch beim Thema Effizienz weitere Fortschritte erzielen. Voriges Jahr hatte das Unternehmen zusammen mit den Logistikdienstleistern DB Schenker, Elflein und Große-Vehne einen großangelegten Versuch namens Efficiency Run durchgeführt, der Effizienzpotenziale von 12 bis 14 Prozent aufgezeigt hatte. Dahinter stand ein integrierter Ansatz, der nicht nur auf den Motor abzielt, sondern das Gesamtfahrzeug und alle Komponenten vom Reifen bis zum Auflieger im Blick hat. Im Lauf dieses Jahres will der Fahrzeugbauer das Projekt mit einem Efficiency Run 2 fortschreiben. Nähere Details dazu soll es im Lauf des Jahres geben, sagte Bernhard auf Anfrage von trans aktuell. "Es wird etwas sehr viel Habhafteres sein, was eher in Richtung Prototyp gehen wird", sagte das Daimler-Vorstandsmitglied.
Mit Blick auf die weiteren Aussichten für das laufende Jahr zeigt sich Bernhard trotz rückläufiger Märkte zuversichtlich. Er rechnet bei Absatz und Ergebnis mit Werten auf dem Niveau des vergangenen Jahres.

Operatives Ergebnis von 2,7 Milliarden Euro

2015 hatte Daimler Trucks ein operatives Ergebnis von 2,7 Milliarden Euro erzielt, zu Grunde liegt eine Steigerung um knapp ein Drittel. Bei der Umsatzrendite von 7,3 Prozent sieht sich Daimler auf gutem Weg zum Zielwert von acht Prozent. Beim Absatz hatte das Unternehmen erstmals wieder die Marke von einer halben Million Lkw überschritten. Ziel bis 2020 ist es, weltweit 700.000 Lkw abzusetzen.

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