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Craiss baut Geschäftsfelder aus Generation Logistik stärken

Foto: Craiss

Die Spedition Craiss aus Mühlacker baut ihre Geschäftsfelder aus: Neu ist ein Joint Venture in der Luft- und Seefracht und auch in der Kontraktlogistik expandiert das Unternehmen.

Das Unternehmen Craiss aus Mühlacker ist bekannt für seine Jumbotransporte. Was macht man aber als Mittelständler, wenn man auch seine anderen Stärken in den Vordergrund stellen will? Craiss hat sich deswegen einen ganz eigenen Claim ausgedacht: Generation Logistik.

Denn das Unternehmen will zeigen, dass es noch mehr kann als nur Jumbotransporte. Luftfracht und Seefracht etwa: Aktuell haben daher Craiss und der Luft- und Seefrachtspediteur ITK Internationales Transport-Kontor aus Karlsruhe ein Joint Venture namens LSA Logistics gegründet. „Durch die Vereinigung unserer gemeinsamen See- und Luftfrachtkapazitäten haben wir eine gewisse Größe erreicht und werden so von den Reedern und Carriern besser wahrgenommen“, sagt Geschäftsführer Michael Craiss. Durch das Joint Venture erhofft sich der Geschäftsführer einen deutlichen Umsatzsprung von bis zu vier Millionen Euro. Craiss-Kunden profitieren zudem durch den direkteren Zugang, etwa durch Büros in Hamburg und an den Flughäfen Stuttgart und Frankfurt.

Kontraktlogistikstandort in Rumänien

„Die Marke Jumbo führen wir weiter fort – sie macht auch noch rund ein Viertel unseres Umsatzes aus“, sagt Michael Craiss im Gespräch mit trans aktuell. Der Claim Generation Logistik soll aber ausdrücken, dass nicht nur eine neue Unternehmensgeneration am Start ist, sondern dass auch die Logistik in der heutigen Zeit eine wichtige Rolle spielt. Etwa die Kontraktlogistik. Nicht zuletzt im Ausland will Craiss hier noch wachsen, insbesondere in Tschechien und Rumänien, wo es bereits einen stabilen Bestandskundenstamm gibt. Erst vor einem Jahr hat Craiss im rumänischen Sibiu einen neuen Kontraktlogistikstandort mit 10.000 Quadratmeter Fläche in Betrieb genommen.

„Das Lager ist ein Multi-User-Standort und ausgerichtet für Kunden aus den Bereichen Elektronik, Konsumgüter, keramische Industrie beziehungsweise Baustoffe und Automotive“, sagt Jörg Schneider, der Geschäftsführer für die Sparte Kontraktlogistik ist. Vor allem von den Automobilzulieferern werde der Bereich gepusht: „Wir übernehmen für einen Hersteller die Inbound-Transporte, den Wareneingang, die Lagerung und das Umverpacken sowie die Sequenzierung und das Ausliefern bis an die Maschinen in der Produktion.“ Auch für Elektronikkunden ist Craiss laut Schneider in die Produktionsversorgung involviert und übernimmt etwa Rüstprozesse an den Maschinen und die Materialversorgung mit Routenzügen, Staplern und Kanban-Systemen.

In Bezug auf die Kontraktlogistik arbeitet das Unternehmen laut Schneider mit zwei Wachstumsszenarien: Erstens einem Multi-User-Ansatz – zuletzt habe das Unternehmen dafür etwa einen Lagerstandort in Karlsruhe mit 18.000 Quadratmetern übernommen. Zweitens ein „dedicated warehouse“, ein Konzept, das vor allem in Deutschland verfolgt werde. Vor allem bei letzterem sei aber die Vorlaufzeit deutlich länger als in anderen Bereichen – anderthalb bis zwei Jahre braucht es laut Schneider, bis für Kontraktlogistikkunden die Immobilienbeschaffung oder der Bau, die Integration der Systeme und der Anlauf der Prozesse beginne.

Transport bleibt wichtiges Geschäftsfeld

Der Transportbereich bleibt aber ein weiteres wichtiges Geschäftsfeld. 360 schwere Lkw und 140 Kleinfahrzeuge sowie Verteilerfahrzeuge sind laut Michael Craiss für das Unternehmen aus der Nähe von Pforzheim unterwegs, darunter 200 eigene Fahrzeuge. 360 Fahrer – einige der Lkw werden in Mehrfachbesetzung gefahren – arbeiten für den Mittelständler. Einen Ausbau des Fuhrparks plant Craiss nach eigenen Angaben nicht, 2019 werden nur 70 bis 80 Fahrzeuge ersetzt, allerhöchstens ein moderates Aufstocken sei möglich – der Fachkräftemangel macht eventuellen Ausbauplänen einen Strich durch die Rechnung. „80 Prozent unserer Fahrer haben daher einen Migrationshintergrund oder sind auf Fahrzeugen mit nicht-deutschen Kennzeichen unterwegs“, sagt Craiss.

Aufgrund des Fachkräftemangels sei das Thema Personal inzwischen „ganz klar Aufgabe jeder Führungskraft bei Craiss“, sagt Michael Craiss, und eines der zentralen Themen, beispielsweise auch bei den alle zwei Monate stattfindenden Treffen der Standortleiter, bei denen erfolgreiche Aktionen multipliziert werden, um die Mitarbeiter zu halten: „Denn schließlich erwarten wir von unseren Mitarbeitern hinsichtlich Belastung und Flexibilität auch nicht wenig“, sagt Craiss.

Das Unternehmen

  • Craiss wurde 1931 im schwäbischen Mühlacker gegründet. Heute verfügt die Firma über 15 Standorte in sechs Ländern – neben Deutschland auch in Polen, Ungarn, Tschechien, Rumänien und Mazedonien. Die verfügbaren Lagerkapazitäten belaufen sich auf 160.000 Quadratmeter
  • 800 Mitarbeiter arbeiten für Craiss, darunter rund 360 Fahrer. Die Flotte umfasst zusammen 500 Fahrzeugeinheiten
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