Chinas Maßnahmen gegen das Coronavirus wirken sich laut DSLV zunehmend negativ auf internationale Lieferketten aus.
Laut DSLV (Bundesverband Spedition und Logistik) führen Chinas Maßnahmen zu verlangsamten Zollabfertigungen, deutlichen Lieferverzögerungen und zusätzlichen Kosten.
Hinzu kommt laut DSLV der ohnehin bestehende Rückstau bei der Fracht, verursacht durch das chinesische Neujahrsfest. Vor allem See- und Luftfracht sind beeinträchtigt. Im Schienen- und Straßenverkehr gebe es momentan teils widersprüchliche Informationen.
Die gestrichenen Passagierflüge verschiedener Airlines nach China verringern laut DSLV den vorhandenen Frachtraum um mehr als die Hälfte. Der Grund: Die Bellykapazitäten, also der Frachtraum in den Passagierflugzeugen, weg.
Einschränkungen durch Umbuchungen
Deutsche Spediteure seien derzeit in der Lage, die Einschränkungen durch Umbuchungen und Neudispositionen teilweise auszugleichen. Jedoch fallen so für den Verlader höhere Frachtkosten an. Nach Angaben des DSLV fällt das Coronavirus jedoch unter höhere Gewalt: Sofern der Spediteur zur ordnungsgemäßen Ausführung seiner Vertragspflichten entstehende zusätzliche Aufwendungen nicht vermeiden kann, sind diese von seinem Auftraggeber zu tragen. Dies ergibt sich aus Ziffer 17.1 der Allgemeinen Deutschen Spediteurbedingungen (ADSp) als in der Regel zwischen Spediteur und seinem Kunden vereinbarten Geschäftsbedingungen. Voraussetzung ist allerdings, dass der Spediteur die Aufwendungen nicht zu vertreten hat. Vor allem im Seeschiffsverkehr anfallende so genannte Detention-, Demurrage- und Storage-Charges, also Kosten für die Verzögerung der Seefracht, muss der Spediteur seinen Kunden weiterberechnen.
„Durch die Kapazitätsbeschränkungen steigen die Raten in der See- und Luftfracht derzeit, so dass die verladende Wirtschaft mengen- und destinationsabhängig mit Zusatzkosten für den Warenverkehr rechnen muss“, so DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster.
