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Corona bringt wieder Grenzkontrollen EU und Nachbarn kritisieren Deutschland

Lkw auf dem Brenner Foto: Thomas Küppers

Corona-Kontrollen an den deutschen Grenzen zu Österreich, Tschechien und der Slowakei haben zu kilometerlangen Lkw-Staus geführt. Die Lieferketten sind bedroht.

Corona-Kontrollen an den deutschen Grenzen zu Österreich, Tschechien und der Slowakei haben zu vielen kilometerlangen Lkw-Staus geführt. Verschärfte Kontrollen und die Vorlage eines frischen negativen Covid-Tests durch die Fahrer sind auch an den Grenzen zu Frankreich nicht vom Tisch. Die Maßnahmen zur Eindämmung von Mutationen des Corona-Virus werden von den Nachbarstaaten und der EU scharf kritisiert. Das Zerreißen von Lieferketten ist eine permanente Gefahr.

Brenner als wichtigste Transitachse betroffen

Die EU-Kommission dringt auf grenzübergreifende Koordinierung und die Aufrechterhaltung des freien Warenverkehrs. Betroffen ist mit dem Brennerautobahn durch Tirol auch die wichtigste Transitachse der Union. Die Mitgliedstaaten sollten die Verkehrsströme im Einklang mit dem „Green Lanes“-System aufrechterhalten, Unterbrechungen der Versorgungsketten müssten vermieden werden, sagte ein Sprecher.

Corona-Kompass aus Brüssel - auch für Deutschland

Für Beschäftigte im Verkehrssektor sollte in der Regel keine Testpflicht gelten. Würden sie dennoch von einem Mitgliedstaat verlangt, sollte auf Antigen-Schnelltests zurückgegriffen werden. Deutschland wurde aufgefordert, die Grenzkontrollen im Sinne getroffener Vereinbarungen umzusetzen. Die gemeinsame Ratsempfehlung, die erst kürzlich wegen neuer Coronavirus-Varianten und hoher Neuinfektionszahlen aktualisiert wurde, sei für alle Mitgliedstaaten der Kompass, heißt es aus Brüssel.

Grenzschließungen keine Lösung

Österreich hatte wegen des unkoordinierten Vorgehens den deutschen Botschafter ins Wiener Außenministerium einbestellt. Die extrem strengen Maßnahmen seien unverhältnismäßig, wurde ihm dort Medienberichten zufolge mitgeteilt. Auch die für Verkehr zuständige stellvertretende Tiroler Landeschefin Ingrid Felipe kritisierte die sehr kurzfristig angekündigten Maßnahmen im Deutschlandfunk: „Ich glaube nicht, dass Grenzschließungen im gemeinsamen Europa die Lösung sind, um das Virus zu bekämpfen“, sagte sie.

Befristete Regelung

In Deutschland hingegen will man alles Notwendige tun, um zu verhindern, dass sich gefährliche Virusvarianten genauso schnell ausbreiteten, wie in Nachbarländern, sagte ein Regierungssprecher in Berlin. Eine Rückkehr zu offenen Grenzen sei im Interesse aller Beteiligten, wurde betont. Die neuen Regelungen sollen zunächst für zehn Tage gelten.

Jeder Fahrer braucht einen negativen Covid-Test

Auf der Brennerautobahn hatte sich ein Mega-Stau von rund 40 Kilometern Länge gebildet, weil alle Lkw-Fahrer in Richtung Grenze einen negativen Covid-Test vorlegen müssen, so österreichische Medien. Die Brennerautobahngesellschaft hat eine Station für Antigen-Schnelltests am Autohof Sadobre in Sterzing eingerichtet, aber der Verkehr läuft bei zweistelligen Minusgraden wesentlich langsamer als sonst. Bereits in Italien erfolgt offenbar an der Mautstelle Verona Nord eine Vorkontrolle, um sicherzustellen, dass die notwendigen Voraussetzungen für eine Einreise nach Deutschland erfüllt sind. Die meisten Fahrer haben laut Polizei den geforderten negativen Test dabei.

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