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Corona-bedingter Rückgang um 1,3 Prozent Deutsche und Polen führen Mautstatistik 2020

Osteuropäische Lkw-Fahrer leben zum Teil wie Nomaden. Foto: Jan Bergrath

Die Corona-Pandemie hat in der Mautstatistik 2020 ihre Spuren hinterlassen. Neben deutschen Lkw spulten Fahrzeuge aus Polen die meisten Kilometer ab.

Wie das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) mitteilt, haben aber bereits zu Jahresbeginn von 2020 und damit vor Einsetzen der Pandemie sich konjunkturelle Eintrübungen gezeigt, die sich auch auf die Nachfrage nach Transportleistungen im Straßengüterverkehr auswirkten. Ab Ende Februar 2020 schlugen dann die Folgen der Pandemie voll durch. Mit Abklingen der ersten Pandemiewelle im Mai erholte sich die Fahrleistung zunächst sehr schnell; seit dem Herbst liegen trotz gestiegener Infektionszahlen die Fahrleistungen laut dem BAG über den entsprechenden Vorjahreswerten.

Im gesamten Jahr allerdings erreichte die mautpflichtige Fahrleistung auf den deutschen Fernstraßen einen Wert von rund 40,3 Milliarden Kilometer, 1,3 Prozent weniger als 2019.

Deutsche Lkw bestreiten noch 60 Prozent

Dabei legten deutsche Lkw etwa 24,1 Milliarden Kilometer auf dem insgesamt 52.000 Kilometer langen Fernstraßennetz zurück. Das sind 0,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Anteil deutscher Lkw an der gesamten Fahrleistung betrug laut dem BAG im Jahr 2020 damit knapp 60 Prozent.

Fahrleistung von ausländischen Lkw stärker gesunken

Noch stärker ist 2020 aber die Fahrleistung von Lkw aus anderen Ländern gesunken – nämlich um etwa 2,1 Prozent auf 16,2 Milliarden Kilometer. Die meisten Lkw mit ausländischen Zulassungen entfallen demnach auf Polen (Anteil 16,3 Prozent), Tschechien (3,3 Prozent), Rumänien (3,1 Prozent), Litauen (2,8 Prozent), Niederlande (2,5 Prozent), Ungarn (1,6 Prozent), Bulgarien (1,4 Prozent), Slowenien (1,3 Prozent) und Slowakei (1,4 Prozent). Slowenien und Slowakei haben demnach im Vergleich zum Vorjahr die Plätze getauscht.

Ausländische Lkw sind Samstag- und Sonntagsfahrer

Die Zahlen des BAG zeigen zudem dass ausländische Fahrzeuge im Vergleich zu deutschen Lkw vor allem an Samstagen und Sonntagen überproportional hohe Fahrleistungen erbringen. Demnach erreicht die Fahrleistung dieser Fahrzeuge an Samstagen beziehungsweise Sonntagen etwa 46 beziehungsweise 10,9 Prozent der Fahrleistung eines durchschnittlichen Werktages. Bei deutschen Fahrzeugen liegen die vergleichbaren Werte bei etwa 17,9 beziehungsweise 6,6 Prozent.

Den wesentlichen Grund für die Diskrepanz in der Fahrleistung sieht die Behörde darin, dass Ladestellen samstags und sonntags regelmäßig nicht bedient werden. "Dies betrifft insbesondere deutsche Lkw, sodass die Kraftfahrer das Wochenende regelmäßig zu Hause verbringen können", so das BAG. Im grenzüberschreitenden oder Transitverkehr sei das Ziel der Fahrer, soweit zulässig am Wochenende die Fernstraßen zu nutzen, um montags möglichst früh im Ausland liegende Ladestellen erreichen zu können. Bei diesen Verkehren werden laut der Behörde vorrangig ausländische Lkw eingesetzt.

Emissionsklassen: Euro VI überwiegt

Ein weiteres Ergebnis der BAG Mautstatistik: Inzwischen überwiegen die Fahrleistungen von Fahrzeugen in der Emissionsklasse Euro VI deutlich mit 33,2 Milliarden Kilometer und einem Anteil von 82,5 Prozent; der Einsatz von Fahrzeugen der Klassen Euro I bis Euro IV hat demnach nur noch einen geringen Anteil 1,9 Prozent an der Gesamtfahrleistung – die Lkw werden also immer umweltfreundlicher.

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