Im Hamburger Hafen stauen sich die Container, denn viele Geschäfte sind zu. HPA stundet die Mieten. Hafenentgelte ausgesetzt.
Im Hamburger Hafen stapeln sich die Container. Das ist soweit nichts Besonderes – wären es nicht Waren, die im Normalfall schon längst beim Empfänger wären. Das bestätigt Stefan Saß, Geschäftsführer Verein Hamburger Spediteure (VHSp), auf Anfrage von eurotransport.de. Der Grund: Viele Geschäfte sind aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen, die angekommen Waren können folglich nicht ausgeliefert werden. „Im Moment können wir das abpuffern“, erklärt Saß. Das werde jedoch zunehmend schwierig. Natürlich falle nach der lagerfreien Zeit ein Liegegeld (Demurrage und Detention) an.
Weniger Containerschiffe aus Asien
Allerdings rechnet Saß damit, dass sich die Lage bald wieder entspannt: „Etwa jede zweite geplante Reise eines Containerschiffs von Asien nach Nordeuropa ist im Moment nach Angaben des Branchendienstes Alphaliner wegen der Corona-Krise gestrichen. Weltweit sind knapp zehn Prozent aller Containerschiffe ohne Auftrag“, berichtet er. In den chinesischen Häfen habe zudem die Abfertigung von Schiffen gestockt: „Die Lkw-Fahrer haben gefehlt, ebenso die Brückenfahrer sowie viele Hafenarbeiter, sodass die Produktion dort um 30 bis 40 Prozent reduziert war“, erläutert der VHSp-Geschäftsführer.
Hamburg Port Authority stundet Mieten
Alle Mieter der Hamburg Port Authority (HPA) im Hamburger Hafen können ab sofort die zinslose Stundung der Gebäude- und Grundstücksmieten für die Monate April, Mai und Juni beantragen, teilt derweil die HPA mit. Eine Stundung der Zahlungen ist demnach bis zum 31. Dezember 2020 möglich. Darüber hinaus unterstütze Hamburg die Hafenwirtschaft in der aktuell schwierigen Lage auch durch die Stundung von Entgelten. So sollen See-Reedereien, Binnenreedereien und Hafenschiffer auf Antrag die Zahlung der Hafenentgelte für die Monate April, Mai und Juni gestundet werden, heißt es seitens HPA. Auch dieser Aufschub könne bis zum 31. Dezember 2020 gewährt werden.