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CoCarrier macht jeden zum Transporteur Start-up für privaten Warenversand

CoCarrier, Reisen, Start-up Foto: CoCarrier

Als "Alternative zum herkömmlichen Warenversand" bewirbt das Berliner Start-up CoCarrier sein Angebot, das weltweit gilt. Das ist es tatsächlich: Denn statt den herkömmlichen Logistikdienstleistern DHL, Hermes oder UPS liefern Privatpersonen Pakete aus – und das ganz nebenbei.

Über die CoCarrier-App oder den Online-Auftritt melden sich die Nutzer an. "Wenn Sie zum Beispiel eine Reise von Berlin nach New York planen, geben Sie das auf der Plattform an und warten, ob sich ein Versender meldet, der Ihnen ein Paket mit auf die Reise gibt", fasst CoCarrier-Geschäftsführer Julian Maar im Gespräch mit trans aktuell das Angebot zusammen. Andersherum funktioniere es auch: Die registrierten Reisenden ermöglichen Versendern Lieferungen zu mehr als 1.500 Destinationen weltweit.

Die sogenannten CoCarrier bekommen dabei 70 Prozent des Versandpreises, eine Provision zur Zahlungsabwicklung und Versicherung behält das Start-up. Die Kosten variieren je nach Route. Von Berlin nach Toronto zahlen die Nutzer laut Maar rund 92 Euro, unabhängig vom Gewicht. Vor drei Monaten ging Maar, der gemeinsam mit der Marketing-Professorin Anabel Ternès das Start-up 2017 gründete, mit CoCarrier an den Start.

Vergleichbare Angebote gab es zu diesem Zeitpunkt schon auf dem Markt, doch in einigen Punkten unterscheide sich Co-Carrier von der Konkurrenz. "Die CoCarrier haften nicht für den Inhalt des Pakets, sondern fungieren nur als Bote", sagt Maar.

Transporte finden in jedem Fall statt

Außerdem finden laut Maar die Transporte in jedem Fall statt – auch wenn gerade kein CoCarrier zur Verfügung stehe. Zu diesem Zweck arbeitet das Start-up mit GLS zusammen, um die Auslieferung der Ware zu garantieren. "Wir wollen eine Full-Service-Dienstleistung anbieten", erklärt der Geschäftsführer, der zuvor BWL studierte und schon bei anderen Start-ups Erfahrungen gesammelt hat.

Laut dem 25-Jährigen läuft das Geschäft bisher gut an. Rund 10.000 Nutzer seien registriert, davon etwa 60 Prozent nationale und 40 Prozent internationale Transporte. Von "mittlerweile einem Dutzend Lieferungen pro Tag" spricht Maar, Tendenz steigend. Er freut sich zudem über das große Interesse der Medien: Die Welt und die Wirtschaftswoche haben zum Beispiel schon Artikel verfasst. Immer tauche darin die Frage nach der Sicherheit auf. "Eine Ergo-Versicherung bis zu einem Wert von 500 Euro ist inklusive, nach Absprache ist auch ein höherer Wert möglich." Bei Reiseantritt empfiehlt Maar dem CoCarrier einen kurzen Blick ins Paket, danach muss es geschlossen bleiben. "Es gilt schließlich das Postgeheimnis."

Die meisten versenden Dokumente

Die Nutzer können sich laut Maar auch mit ihrem Facebook-Profil anmelden. Denn es gelte: "Je mehr Informationen man von sich preisgibt, desto eher wird man als CoCarrier ausgewählt." Schließlich vertrauen die Versender Fremden oft persönliche Gegenstände an. Generell transportieren die privaten Kuriere laut Maar viele Dokumente. Ein Rollstuhl, ein Cocktail-Mix-Set, Teppiche oder eine wertvolle Uhr seien aber auch schon dabei gewesen.

Auf die Idee zu CoCarrier kam Maar, der nach eigenen Angaben bereits mit 16 Jahren sein erstes Onlinemarketing-Unternehmen gründete, als ein Freund zu einem Bewerbungsgespräch von Berlin nach Frankfurt unterwegs war. Den Anzug hatte er zu Hause vergessen, das Nachschicken per Kurierdienst entpuppte sich als zu teuer. Als so teuer, dass sich Maars Freund kurzerhand in den Flieger setzte und den Anzug persönlich nachholte – zu einem günstigeren Preis. "Das war der Startschuss für CoCarrier", erklärt Maar. Von Anfang an war das Start-up eine günstige Alternative zum herkömmlichen Versand – und das soll auch so bleiben.

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