Bis 2039 will Daimler Trucks & Buses seine Nutzfahrzeugflotte komplett CO2-neutral aufstellen. Um das ambitionierte Ziel zu erreichen, setzt Vorstand Martin Daum allein auf batterieelektrische Antriebe und die Brennstoffzelle.
Die überwältigende Mehrheit aller neuen Lkw fährt auch heute noch mit konventionellen Dieselmotoren. Schon das Erreichen der von der EU vereinbarten Zielsetzungen zur CO2-Reduktion scheint da aktuell in weiter Ferne. Bis 2025 schließlich soll der Treibhausgasausstoß neuer schwerer Nutzfahrzeuge im Vergleich zu 2019 um 15 Prozent zurückgehen, bis 2030 sind gar 30 Prozent angepeilt. Die Industrie hält das für zu ehrgeizig, laut dem Verband der Automobilindustrie (VDA) sind Minderungsziele von sieben Prozent bis 2025 und 16 Prozent bis 2030 „sehr anspruchsvoll, aber realistisch“.
Serienproduktion von Fahrzeugen mit Brennstoffzelle geplant
Im Widerspruch dazu hat der Vorstand von Daimler Trucks & Buses, Martin Daum, anlässlich des Deutschen Logistik-Kongresses in Berlin nun aber eine neue, noch mal ambitioniertere Messlatte gesetzt. Bis zum Jahre 2039 will er die Nutzfahrzeugflotte seines Unternehmens zumindest in den wichtigsten Regionen – sprich Europa, Nordamerika und Japan – in der Tank-to-Wheel-Bilanz komplett CO2-neutral aufstellen. Antriebe, die Treibhausgase emittieren, werden dort ausnahmslos gestrichen. Bis 2022 sollen hierfür in allen Kernregionen batterieelektrisch angetriebene Fahrzeuge in Serie vom Band laufen. Bis Ende der 2020er-Jahre ist dann auch die Serienproduktion von Fahrzeugen mit Brennstoffzelle geplant – und das zumindest in Europa in Werken, die bis 2022 mittels des Bezugs von Strom aus regenerativen Quellen ebenfalls CO2-neutral betrieben werden sollen.„Bei Daimler Trucks & Buses bekennen wir uns klar zu den Zielen des Pariser Klimaschutz-Übereinkommens und damit zur Dekarbonisierung unserer Branche. Ein CO2-neutraler Transport auf den Straßen bis 2050 ist unser ultimatives Ziel“, so Daum. Da für eine Flottenerneuerung bis 2050 rund zehn Jahre nötig seien, will er aber schon 2039 auf komplett CO2-neutrale Neufahrzeuge setzen. Wirklich CO2-neutraler Transport funktioniere aber nur mit batterieelektrischen Antrieben oder auf Basis von Wasserstoff. Laut eigenen Angaben arbeitet Daimler bereits seit mehr als 30 Jahren an Antrieben, die mit Wasserstoff als Energiespeicher fahren. Die Brennstoffzellen-Fahrzeuge des Konzerns hätten „die Marktreife des Antriebskonzepts unter Beweis gestellt“, die Herausforderungen im Nutzfahrzeugbereich seien aber sehr speziell.
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