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China fasst Tritt Seidenstraße erholt sich

Foto: Instafreight/AdobeStock

Chinas Wirtschaft fasst langsam Tritt. Angesichts horrender Preise für Luftfracht und längerer Laufzeiten auf See gewinnt der Landweg an Bedeutung.

Zeichen der Hoffnung sind wichtig in dieser Krise und so wurden die ersten Güterzüge aus dem chinesischen Corona-Zentrum Wuhan im Hafen von Duisburg fast feierlich begrüßt. Aber die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt kann ihre Rolle als Treiber derzeit nicht spielen, das chinesische Bruttoinlandsprodukt ist im ersten Quartal 2020 erstmals seit Jahrzehnten um 6,8 Prozent geschrumpft. Fast jedes zweite Unternehmen in China geht laut Auslandshandelskammer von einem Konjunkturrückgang aus.

Wieder 40 Züge pro Woche zwischen Duisburg und China

Die Folgen der Corona-Krise sind weiterhin spürbar, aber es verkehren wöchentlich wieder rund 40 Züge zwischen Duisburg und verschiedenen Orten in China, teilte der Hafen der Stadt mit. Er war von den Rückgängen im Verkehrsaufkommen stark betroffen, Duisport-Vorstandsvorsitzender Erich Staake rechnet aber in der zweiten Aprilhälfte mit einem deutlichen Zuwachs, auf den mit gesteigerten Terminalkapazitäten und kurzfristigen Lagerlösungen reagiert werden soll.

Eine Route mit zwei Tagen Zeitersparnis bietet die DB ihren Kunden im Chinaverkehr an. Wegen Engpässen an der weißrussisch-polnischen Grenze, wurde ein Zug mit 50 Containern Elektronik und Automotive aus Xi’an von Kaliningrad nach Rostock verschifft und erreichte sein Ziel in zwölf Tagen. Ein Zug in die Gegenrichtung ist bereits unterwegs. Geplant ist zunächst eine Containerschiff-Verbindung zwischen Kaliningrad und Rostock pro Woche in beide Richtungen. Die China-Verkehre nehmen laut DB insgesamt wieder Fahrt auf. Im April rechnet man mit 25 Prozent mehr Zügen als im März.

Bertschi: Geschäft mit China belebt sich

Positiv gestimmt ist auch Hans-Jörg Bertschi, Executive Chairman des gleichnamigen Schweizer Chemielogistikers. „Der gesamte relevante Markt dürfte bei etwa 75 Prozent der Vorkrisenmonate angekommen sein, im Tankcontainer-Geschäft von und nach China konnten wir Marktanteile gewinnen“, sagte er. In der Zwischenzeit liege das Geschäftsvolumen von und nach China bereits wieder auf der Höhe der Vor-Corona-Monate.

Instafreight: Laufzeit spricht für den Lkw

Auf die Straße setzt die Online-Spedition Instafreight. „Die Kosten für einen Transport von Shanghai nach Deutschland liegen pro Lkw bei etwa 15.000 Euro“, sagt Geschäftsführer Philipp Ortwein.

Foto: Instafreight
Instafreight-Geschäftsführer Philipp Ortwein sieht eine steigende Nachfrage im Landverkehr zwischen Europa und Asien.

„Damit sind wir deutlich günstiger und mit 20 bis 22 Tagen kaum langsamer als der Luftverkehr.“ Er will für die Krisenzeit einspringen, „eine langfristige Lösung ist dieses Modell angesicht der CO2-Emissionen aber sicherlich nicht“, betont er. Erste Verlader hätten bereits Touren von Deutschland nach China angefragt. In umgekehrter Richtung laufen die Verkehre Ortwein zufolge schon.

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