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Cargonexx Netzwerk für Lkw-Transporte

Lkw und Pkw auf einer Autobahn Foto: Alev Atas/ETM

Das Start-up Cargonexx kombiniert die Vorteile von Frachtenbörse und Spedition.

Selbstbewusst präsentiert sich Cargonexx im Internet. Von einer neuen Ära des Lkw-Transports ist da unter cargonexx.de die Rede. Das klingt zunächst wie eine weitere Auflage der Online-Plattform Überland, deren Macher ihr Unternehmen als den ersten digitalen Spediteur feiern. Darauf angesprochen, winkt Rolf-Dieter Lafrenz ab und lacht. Der Geschäftsführer des Start-ups sieht sein Unternehmen als "Mittler zwischen der Spedition und deren Kunden." 

Also doch eher eine weitere Frachtenbörse? Auch hier ein klares Nein – selbst wenn Cargonexx gewisse Anleihen in sich trägt. Streng genommen positioniert sich die digitale Lösung für Lkw-Transporte irgendwo dazwischen. Aber das mit einem durchaus ambitionierten Ziel: "Cargonexx kombiniert die Vorteile der Frachtenbörsen mit ihren tagesaktuellen Preisen und schnellen Zugriffsmöglichkeiten mit denen der Speditionen, die für eine verlässliche Qualität stehen", sagt Lafrenz. Hinzu komme die sprunghafte Vereinfachung von Abläufen, wie sie in der digitalen Welt üblich seien. Wichtig ist ihm dabei vor allem eines: "Wir wollen den Spediteuren den Arbeitsalltag erleichtern – und sie nicht ersetzen."

Keine Logistik-Erfahrung nötig

Lkw-Aufträge können, so Lafrenz, mit wenigen Klicks disponiert werden. Das gehe nicht nur schneller, es brauche nicht einmal Erfahrungen in der Logistik. "Sie können Ihre erfahrenen Disponenten für Tätigkeiten mit einer höheren Wertschöpfung einsetzen", erklärt er. Anders als Überland verfolge Cargonexx dennoch keinen disruptiven Geschäftsansatz, da man ja lediglich als Mittler auftrete.

Doch wie funktioniert das Ganze? "Ein Spediteur gibt einen Standard-Transportauftrag für einen Lkw in etwa einer Minute ein", berichtet Lafrenz. Daraufhin spuckt das System einen tagesaktuellen Preis aus und der Spediteur bestätigt per Mausklick.

Transportunternehmer wiederum geben ihre freien Kapazitäten in Cargonexx ein, worauf sie entsprechende Angebote bekommen – wobei die Lösung gleich den passendsten auswählt. "Der komplette Ablauf erfolgt automatisiert und digital. Man braucht kein Telefon, Fax oder E-Mail mehr", sagt Firmenchef Lafrenz.

Die Zugangsvoraussetzungen sind überschaubar, da es sich bei Cargonexx um ein cloudbasiertes System handelt. Es wird über den Browser aufgerufen, sodass keine Software installiert werden muss. 

"Das Herzstück von Cargonexx ist ein selbst lernender Datenalgorithmus, der tagesaktuelle Marktpreise für einzelne Touren errechnet", erklärt Lafrenz. Im Gegensatz zu Frachtenbörsen oder anderen Vermittlungsplattformen trete Cargonexx dabei als haftender Spediteur auf. Wobei sich das Unternehmen mit entsprechenden Versicherungen gegen eventuelle Ausfälle gewappnet hat.

Nutzung ist kostenlos

Das Start-up verdient dabei an einer "geringen" Marge zwischen Ankauf und Verkauf einer Tour. Die Nutzung des Portals an sich ist für Spediteure und Frachtführer kostenlos. Somit gibt es auch keine vertragliche Bindung.

Bleibt die Frage nach der versprochenen Qualität der Lieferung. "Wir prüfen jeden Frachtführer, bevor er in das Netzwerk aufgenommen wird", heißt es. Zudem gebe es für die Nutzer die Möglichkeit, die Frachtführer nach jeder Tour zu bewerten. "Schwarze Schafe können wir auf diese Weise sofort ausschließen", erklärt Lafrenz.

Die weiteren Pläne? Cargonexx baue aktuell ein "sehr großes Netzwerk an Transportunternehmern auf". Die Größe, Transparenz und Flexibilität des Netzwerks sollen dann einen höheren Anteil an Direkt­touren ermöglichen – und so für niedrigere Kosten sorgen.

Das Unternehmen

  • Cargonexx mit Sitz in Hamburg hat knapp 20 Mitarbeiter
  • Bislang sind rund 400 Frachtführer registriert
  • 30 bis 40 Frachtführer kommen jede Woche dazu
  • Drei Speditionen sind in der Hochlaufphase mit dabei
  • Ende des Monats geht das Portal live und ist dann für alle zugänglich
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