Corona hat die Busbranche hart getroffen. Noch halten die Stadtbus-Aufträge die Bilanz im Lot, aber auch hier wird es ruhiger. Eine Bestandsaufnahme.
Wenn es ein "Unwort des Jahres" der Automobilindustrie in der Pandemie gäbe, dann wäre es sicher das unselige "Fahren auf Sicht". Damit wird die völlige Unberechenbarkeit der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung gerade im Reisebusbereich nur unvollkommen auf den Punkt gebracht. Das weitgehende Wegbrechen dieses Marktes ist zwar (noch) nicht existenzbedrohend, aber ein Minus in Europa von fast zwölf Prozent und in Deutschland von 14 Prozent im Jahr 2020 waren deutliche Vorzeichen von noch deutlich schlimmeren Einbrüchen bei den Auftragseingängen, die weit jenseits der 50 Prozent liegen. Noch ist der Stadtbus der Stabilitätsanker mit seinen langfristigen öffentlichen Beschaffungsvorgängen, nicht zuletzt wegen des finalen Durchbruchs der Elektromobilität. Doch auch hier werde es "langsam etwas ruhiger", wie es Daimler-Buses-Leiter Till Oberwörder in einer digitalen Jahrespressekonferenz sehr vorsichtig ausdrückt.
Vorsicht ist auch angebracht, wenn die Tagespresse wegen Kurzarbeit und Produktionspausen im Setra-Reisebuswerk Neu-Ulm nachfragt. Der erfolgreichste Setra dürfte derzeit der in Neu-Ulm und Hosdere gebaute Überlandwagen LE business sein, mit dem Setra den Mercedes-Benz-Überlandmarkt quasi pulverisiert hat. Verdrehte Welt! Und die Zukunft hält einige Unwägbarkeiten in petto: Nicht nur ist fraglich, wann der Bustourismus und die Fernlinien wieder durchstarten, auch die finale Fassung der "Clean Vehicles Directive" (CVD) könnte noch für Verdruss sorgen, wenn sich Verbände und Bundesrat nicht gegen Bundesregierung und Baden-Württemberg durchsetzen können zugunsten einer sanfteren "nationalen Selbstverpflichtung".
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