Buchen statt suchen Lkw-Stellplätze per Handy-App managen

Karl-Heinz Schneider Porträt Foto: Volker Hammermeister

Karl-Heinz Schneider hat eine Vision: ein Managementsystem für Lkw-Stellplätze per Handy-App.

Schneider betreibt zwei Autohöfe an der A 5, Kappel-Grafenhausen und Herbolzheim. Aber es geht ihm nicht nur darum, seine Stellplätze zu füllen. Vor fünf Jahren gründete er eine Genossenschaft, der inzwischen 51 Autohöfe in ganz Deutschland angehören. Per Internet lassen sich dort schon heute rund 7.000 Lkw-Stellplätze buchen (www.lkw-parkplatz.de). Schneider: „Aber das reicht nicht. Der Fahrer muss das im Auto haben.“

Was war die Idee zur Gründung der Genossenschaft?

Schneider: Wir streben ein flächendeckendes Parkplatzreservierungssystem in Deutschland an. Der Lkw-Fahrer sollte in Zukunft auf dem Handy, der Navigation und den Telematiksystemen alle freien Stellplätze angezeigt bekommen, die er mit dem Ende seiner Lenkzeit erreichen kann.

Sind Autobahnraststätten außen vor?

Schneider: Nein, die Parkplätze an der Autobahn müssen alle in das System integriert werden, später auch Gesamteuropa. Wir finden allerdings auch eine Schranke sinnvoll und die ist an den Raststätten zur Zeit noch nicht zulässig.

Und die Übernachtungsgebühren?

Schneider: 2015 wird das neue Mautsystem vergeben. Es sollte ohne größeren Aufwand auch den ruhenden Verkehr erfassen können. Zehn Euro wären für das Parken über Nacht angemessen. Davon könnte der Bund zwei Euro behalten. Der Rest würde an die Betreiber fließen. Sobald die Stellplätze sichere Einnahmen generieren, folgen übermorgen Investitionen, einmal in neue Flächen, aber auch in den Komfort der Lkw-Fahrer. Es sind spezielle Aufenthaltsräume denkbar, Fitnessstudios, neue Sanitäranlagen – und das alles eventuell zum Nulltarif für die Kollegen.

Was ist der nächste Schritt?

Schneider: In Zusammenarbeit mit der Hochschule in Furtwangen haben wir jetzt einen Förderantrag gestellt, um eine App für Smartphones zu entwickeln, Projekttitel „ParkMyTruck“. Die Anwendung sollte in der Lage sein, die Stellplätze – auch Sicherheitsparkplätze – anzuzeigen, die der Lkw-Fahrer mit dem Ende seiner Lenkzeit in ein bis zwei Stunden erreicht. Er kann nicht nur reservieren, sondern erhält auch die nötigen Informationen wie Dusch- oder Einkaufsmöglichkeiten, unter Umständen auch die Preise. Bei einer Auslastung von 50 Prozent und 20.000 Stellplätzen geht es im Jahr in Deutschland um Einnahmen von 35 Millionen Euro, die dann in eine bessere Infrastruktur für Fernfahrer fließen.

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