BPW Trailer als Selbstversorger

BPW Bernhard Rossbach Foto: Thomas Kueppers

Der Trailer wird unabhängig von Energie. Ein Projekt, das den Hänger zum Kleinkraftwerk verwandelt, stellte Bernhard Rossenbach, Leiter Produktmanagement bei BPW Bergische Achsen auf dem Zukunftskongress von lastauto omnibus in Ludwigsburg vor.

Bei dem Konzept eines Energie-unabhängigen Anhängers geht der Aggregate-Hersteller BPW davon aus, dass der Trailer die für seinen Betrieb notwendige Energie selbst erzeugt und somit nicht die Lichtmaschine der Sattelzugmaschine belastet. Besonderes Augenmerk hat BPW dabei auf bereits verfügbare Komponenten gerichtet, die sich auch in bestehenden Anhängern ohne neue Schnittstellen zur Sattelzugmaschine mit vernünftigem Aufwand umsetzen lassen.

Angesichts der für die Energieerzeugung notwendigen Generatoren-Auslegung tendiert BPW laut Bernhard Rossenbach dabei eher zu einer Lösung mit geringerer Leistung. Ein Generator, der bei der Abbremsung in einer relativ hohen Größenklasse von zwei bis fünf kNm wirkt, verursacht laut Bernhard Rossenbach insbesondere bei der Speicherung und Verteilung der schnell anfallenden hohen Energiemengen Schwierigkeiten. Hinzu kämen eine unter Umständen notwendige Wasserkühlung und die notwendige Zulassung des Systems im Straßenverkehr.

Lösung mit zwei kleinen Generatoren

BPW forciere daher eine Lösung in der Größenklasse von 50 bis 200 Nm. Abgesehen vom Nachteil eines geringeren Potentials der Energie-Rückgewinnung könne sich BPW dabei aus verfügbaren Komponenten aus dem Pkw-Segment bedienen, bei gleichzeitigem Wegfall einer Wasserkühlung und straßenverkehrsrechtlichen Genehmigung, erklärt Bernhard Rossenbach.

Das System besteht aus zwei Generatoren mit jeweils fünf kW und einem Drehmoment von 100 Nm. Hinzu kommen ein AC/DC-Spannungsrichter von 400 auf 100 Volt, integrierte Lithium-Ionen-Akkus mit einer Gesamtkapazität von 2,7 kWh und ein Spannungswandler von 100 auf 24 Volt. Dem gegenüber stehen als Verbraucher die Versorgung der Beleuchtung, des elektronischen Bremssystems und des Luftkompressors.

Leichtbau-Achsmodul gleicht Mehrgewicht aus

Das Mehrgewicht des Systems, unter anderem bestehend aus Ringadapter, Rotor, Stator und Anschlussleitung, verursacht laut BPW  ein Mehrgewicht von rund 240 Kilogramm. „Durch den Einsatz unseres auf der vergangenen IAA in Hannover vorgestellten GFK-Leichtbau-Achsmoduls gleicht sich das Mehrgewicht aus“, erklärt Bernhard Rossenbach.
Ein ausreichendes Rekuperations-Potenzial sei indessen nur zu erhalten, wenn eine Kombination aus Brems-, Retarder- und Gaspedalstellungs-Signal genutzt würden. Weitere Erkenntnis nach Fahrten auf definierter Verbrauchsstrecke: Die Rekuperations-Potenziale des Systems hängen vor allem von der Entfernung, jedoch nicht signifikant von der Art der Strecke ab, konstatiert Bernhard Rossenbach.

Die Machbarkeit des Systems habe man durch die Simulationsergebnisse bewiesen, erklärt Rossenbach, und eine Kraftstoffreduzierung von einem bis zwei Prozent erreicht. Was BPW für die Umsetzung der Konzeptstudie eines von Energie autarken Trailers noch fehlt, ist eine wirtschaftliche Umsetzung, sprich bezahlbare Lösung.

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