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Bilanz der Deutschen Bahn DB Cargo rutscht tiefer in rote Zahlen

DB Cargo Schiene Foto: DB Cargo

Schenker liefert, DB Cargo schwächelt. Der Logistiker wuchs profitabel, die Güterbahn rutschte tiefer in die roten Zahlen.

DB Cargo bleibt das Sorgenkind der Deutschen Bahn. Die Schienengütersparte des Konzerns verschlechterte ihr Ergebnis um 111 auf minus 190 Millionen Euro. Die Gütermenge auf der Schiene sank um 5,7 Prozent auf 255,5 Millionen Tonnen, die Verkehrsleistung um 4,8 Prozent auf 88,3 Milliarden Tonnenkilometer. Damit setzt sich der Negativtrend bei DB Cargo weiter fort.

„Die Deutsche Bahn arbeitet mit Hochdruck daran, die unbefriedigende Situation zu verbessern“, erklärte das Management der Deutschen Bahn bei der Bilanzvorlage am Donnerstag in Berlin. Es habe die Sparte neu aufgestellt sowie in Fahrzeuge und Personal investiert, um wieder nachhaltig wachsen zu können. Beim Umsatz verbuchte DB Cargo einen Rückgang um 1,5 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro.

Komplett gegenläufig war im vergangenen Jahr die Performance des Logistikdienstleisters DB Schenker unter dem Dach der Deutschen Bahn. Er war erneut die Wachstumslokomotive und steigerte seinen Umsatz um 3,8 Prozent auf 17,1 Milliarden Euro sowie das operative Ergebnis um 5,5 Prozent auf 503 Millionen Euro. Besonders gut lief es im Landverkehr, wo Schenker 2018 insgesamt 106,5 Millionen Sendungen abwickelte – ein Plus von sechs Prozent gegenüber 2017. Die Luft- und Seefracht bewegte sich in etwa auf Vorjahresniveau, während die Kontraktlogistik ebenfalls stark zulegte und ihre Logistikflächen um knapp vier Prozent auf 8,3 Millionen Quadratmeter erhöhte. Die Sparte DB Schenker behauptete – gemessen am Umsatz – ihre Spitzenstellung im Konzern. Beim Ergebnis hatte DB Netze Fahrweg mit 840 Millionen Euro die Nase vorn.

Über alle Sparten hinweg erzielte die Bahn einen Umsatz von 44 Milliarden Euro, was einem Plus von 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das Ergebnis sank um zwei Prozent auf 2,1 Milliarden Euro. Vorstandschef Dr. Richard Lutz räumte ein, dass es auf der Schiene zurzeit „Nebenwirkungen“ beziehungsweise „Wachstumsschmerzen“ gebe und nannte Engpässe im Netz, die zu Verzögerungen und Unpünktlichkeit führten. Diese hochbelasteten Strecken machten zwar nur fünf Prozent des Netzes aus. „Von diesen Engpässen sind jedoch rund 19 Prozent der Zugkilometer im Fernverkehr betroffen – und rund 72 Prozent der Personenkilometer.“

Bündnis 90/Die Grünen forderten erneut eine deutliche Kurskorrektur bei der Deutschen Bahn. "Die Zahlen spiegeln auch die Wettbewerbsverzerrungen im Verkehrsmarkt wider", erklärte der bahnpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Matthias Gastel. "Deshalb muss die Bundesregierung endlich für fairen Wettbewerb zwischen den Verkehrsträgern sorgen", sagte er. "Steuerfreies Kerosin und Dieselsubventionen für den Lkw benachteiligen das Geschäft auf Schienen. Auch die Gütersparte DB Cargo wird dadurch belastet, dabei braucht die Güterbahn für einen Modernisierungsschub massive Investitionen."

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