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BGL positioniert sich zum Mobilitätspaket Mindestlohn auch auf internationalen Fahrten

Kabotage Foto: Matthias Rathmann

Mindestlohn auch auf internationalen Fahrten - das fordert der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) vor der Abstimmung im EU-Parlament zum Mobilitätspaket.

Vor der entscheidenden Abstimmung im EU-Parlament über das EU-Mobilitätspaket hat der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) seine Positionen bekräftigt. Er macht sich dafür stark, die Entsenderegeln auch auf internationale Transporte anzuwenden, um Sozialdumping einen Riegel vorzuschieben. Dann müssten Unternehmer ihren Fahrern den jeweiligen Mindestlohn der befahrenen Länder bezahlen.

BGL-Chef Engelhardt: Irgendwo muss eine Grenze gesetzt werden

Genau dieser Punkt ist in dem ersten Mobilitätspaket der strittigste. Der Verkehrsausschuss des EU-Parlaments hatte sich am 4. Juni für eine Streichung des grenzüberschreitenden Verkehrs aus der Entsenderichtlinie ausgesprochen. Das Plenum des Parlaments war diesem Vorschlag am 14. Juni aber nicht gefolgt, sodass nun neu darüber verhandelt und abgestimmt wird. „Irgendwo muss eine Grenze gesetzt werden“, erklärte BGL-Hauptgeschäftsführer Prof. Dirk Engelhardt beim TÜV-Truck-Symposium am Rande des Truck Grand Prix.

BGL: Entsenderegeln auch für Vor- und Nachläufe im Kombinierten Verkehr

Engelhardt warb ferner dafür, die Entsenderegeln auch auf Vor- und Nachläufe im Kombinierten Verkehr anzuwenden. Hier gelten zum Schutz des Verkehrsträgers Schiene noch besondere Regeln.Strebt die EU-Kommission bei der Kabotage eine weitere Liberalisierung an, will der BGL diese auch weiterhin begrenzen. Er kann sich einen Zeitraum von 48 Stunden innerhalb von sieben Tagen pro Land vorstellen.

Auch bei der von der EU-Kommission angepeilten Regulierung kleinerer Fahrzeuge hat der BGL eigene Vorschläge. Er möchte nicht nur Transporter ab 3,5 Tonnen den Regeln des Markt- und Berufszugangs unterwerfen, sondern bereits Fahrzeuge ab 1,5 Tonnen. Damit will er verhindern, dass findige Firmen im Fall einer Regulierung der Planen-Sprinter ab 2,8 Tonnen auf Pkw mit Anhänger ausweichen.

„Was das EU-Parlament entscheidet, wird massive Auswirkungen auf die Branche und die Arbeitsplätze der Fahrer haben“, ist Engelhardt überzeugt. Um zu erfahren, wo genau Fahrern der Schuh drückt, hatte der BGL an Rasthöfen, aber auch über das Internet eine Umfrage durchgeführt, an der sich mehr als 4.000 Fahrer beteiligt hatten.

Entlohnung ein Grund für fehlendes Berufsinteresse beim Nachwuchs

Bereits ausgewertet mit einer Basis von rund 3.000 Fahrer-Rückmeldungen sind die Fragen, welches die Gründe für den Nachwuchsmangel sind und ob Fahrer genügend Wertschätzung erfahren. Gründe für den Nachwuchsmangel sind demnach die Entlohnung (90,1 Prozent), die Arbeitszeiten (80,9 Prozent) und das schlechte Image des Berufs (81,2 Prozent). Das waren die am häufigsten genannten Punkte.

Was den Punkt Wertschätzung angeht, ist diese nach Ansicht der Fahrer in keinerlei Hinsicht gegeben. 57,7 Prozent der Fahrer vermissen die Wertschätzung komplett. 36,2 Prozent der Fahrer sagen, dass sie ihnen selten entgegen gebracht wird. 2,5 Prozent sehen die Wertschätzung als gegeben an, 3,5 Prozent immerhin meistens.

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