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Berufskraftfahrer Mehr Fahrer aus Osteuropa, mehr Ausbildungsverträge

Foto: Karl-Heinz Augustin

Positive Entwicklungen bei der Ausbildungs- und Arbeitsmarktsituation von Berufskraftfahrern: Die Zahl der Fahrer nahm laut BAG 2018 um 1,6 Prozent zu, die Zahl weiblicher Fahrer stieg leicht an und es wurden deutlich mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen.

Das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) hat in Abstimmung mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) auch 2018 die Arbeitsbedingungen sowie die Ausbildungs- und Arbeitsmarktsituation von Berufskraftfahrern, Lokführern und Binnenschiffern evaluiert.

20,7 Prozent aus dem Ausland

Fachkräfte sind Mangelware, dies trifft auch auf Berufskraftfahrer zu: Seit September 2019 ist die Berufsgruppe „Berufskraftfahrer (Güterverkehr/Lkw)“ deswegen in einer Positivliste aufgeführt, die eine Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland erleichtert. Nach Angaben des BAG ist der Anteil von Fachkräften mit einer ausländischen Staatsbürgerschaft, insbesondere aus den osteuropäischen EU-Mitgliedstaaten, erneut überdurchschnittlich gewachsen – auf rund 20,7 Prozent an der Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Berufskraftfahrer im Güterverkehr.

Insgesamt verzeichnete das BAG zum Jahresende 2018 573.849 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Berufskraftfahrer, ein Plus von 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der Fahrerinnen legte gegenüber 2017 leicht auf rund 1,8 Prozent zu. Der Anteil von Berufskraftfahrern unter 25 Jahren erhöhte sich im Jahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr geringfügig auf rund 2,7 Prozent, der Anteil der über 55-jährigen Berufskraftfahrer auf über 30 Prozent.

Ausbildungsbemühen verbessert

Laut dem BAG-Bericht hat die deutsche Transportwirtschaft im Jahr 2018 ihre Ausbildungsbemühungen vor dem Hintergrund anhaltend positiver Vorgaben aus der Gesamtwirtschaft intensiviert. Die Gesamtzahl der Ausbildungsverträge zum Berufskraftfahrer nahm im Vergleich zum Vorjahr um rund 7,7 Prozent auf insgesamt 7.623 zu – der höchste Wert der letzten Jahre. Dies galt ebenso in Bezug auf die Anzahl der im Jahr 2018 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge, die um 12,3 Prozent zulegte. Bewegung zeigt sich auch bei der Ausbildungsvergütung: Die lag laut dem BAG im vergangenen Jahr zwar weiterhin unter dem Durchschnitt über alle Ausbildungsberufe, allerdings habe es in den neuen und alten Bundesländern reale Lohnsteigerungen von rund 3,2 Prozent.

Weiter viele Abbrecher

Nach wie vor weise die Ausbildung zum Berufskraftfahrer aber eine überdurchschnittlich hohe Quote an Vertragslösungen auf: Demnach brachen im Jahr 2017 rund 47,7 Prozent ihre Ausbildung ab. Die Gesamtzahl der Prüflinge im Rahmen der (beschleunigten) Grundqualifikation sowie der dualen Berufsausbildung nach dem BKrFQG, die erfolgreich ihre Prüfungen ablegten, lag bei 17.339 Prüflinge teil. Dem BAG zufolge erfolgte der überwiegende Teil der Qualifizierung zum Berufskraftfahrer über die beschleunigte Grundqualifikation.

Befragung zur Arbeitssituation

Viele Berufskraftfahrer leisten überdurchschnittlich hohe Wochenarbeitsstunden und verbringen regelmäßig mehrere Tage auf Tour, so der Bericht weiter, und bezieht sich demnach auch auf eine bundesweite Befragung von Berufskraftfahrer durch das BAG: Lediglich rund 30,8 Prozent der Befragten, die bei deutschen Unternehmen tätig waren, gaben an, täglich zum Unternehmensstandort zurückzukehren. Die Reallöhne von tarifgebundenem Fahrpersonal entwickelten sich weiterhin positiv. Im Zeitraum von 2017 bis 2019 nahm der Stundenlohnsatz von Berufskraftfahrern in ausgewählten Tarifverträgen zwischen 2,0 und 3,7 Prozent zu. Die Lohnsätze der Berufskraftfahrer unterschieden sich aber weiterhin deutlich nach Region, Berufserfahrung, Zusatzqualifikation sowie Tätigkeitschwerpunkt.

Unfallzahlen gesunken

Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden, die durch Fehlverhalten eines Lkw verursacht wurden, sank im Vergleich zum Vorjahr um rund 2,2 Prozent auf insgesamt 21.638 Fälle im Jahr 2018. Unfälle aufgrund einer nicht angepassten Geschwindigkeit sowie der Missachtung der Vorfahrt beziehungsweise des Vorrangs nahmen dabei überproportional ab.

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