Bergische Achsen BPW stellt integratives Achsenkonzept vor

Scheibenbremse BPW Eco Disc TS2 Foto: BPW Bergische Achsen 6 Bilder

BPW Bergische Achsen präsentiert sich auf der IAA als Systempartner für Trailerhersteller und Nutzfahrzeugwerkstätten. Herzstück des Messeauftritts sind integrative Lösungen für die Entwicklung, die Produktion und den Nachmarkt.

Ob Schmitz Cargobull, Krone oder Kögel – die drei großen Auflieger- und Aufbauhersteller Europas haben ihre hauseigenen Fahrwerkskonzepte inzwischen am Markt etabliert. Diesem Wertschöpfungstrend will BPW Bergische Achsen zur IAA nun aber ein integratives Achsenkonzept entgegenstellen – von der Fahrzeugentwicklung über die Produktion bis hin zum Nachmarkt soll es deutliche Mehrwerte bieten. Herzstück des neuen Ansatzes ist die künftige Fahrwerksgeneration BPW Eco Air, die ab 2019 in Großserie gehen und die Fahrwerke Eco Air Compact und Eco Air Compact HD ablösen soll. Die Architektur ist dabei als Bausatz konzipiert, BPW verabschiedet sich vom Konzept des Komplettsystems. Stattdessen stellt der Achsenhersteller ein modulares System zur Verfügung, das im Trailerwerk zusammengesetzt werden kann. Vorteil für den Trailerhersteller: Die Achse kann für den jeweiligen Fahrzeugtyp – sei es Kipper, Curtainsider, Tankauflieger oder Kühlkoffer – individualisiert werden und so Durchlaufzeiten sowie Kapazitäten für die Lagerhaltung reduzieren.

BPW - QR-Code - Identifikation - Nachmarkt - Ersatzteilbestellung Foto: BPW
Auf Zugmaschine oder Trailer angebrachte QR-Codes sollen die Ersatzteilbeschaffung künftig vereinfachen.

Über QR-CodeSticker und App können Kunden Smartphones und Tablets Verschleißteile anfordern

Einen ebenfalls integrativen Ansatz verfolgt BPW mit dem neuen Fahrwerkskonfigurator, mit dem Trailerhersteller die Konfiguration von Fahrwerken künftig online vornehmen können. Nach Angaben von BPW unterstützt das System den Konstrukteur dabei, die richtige Konfiguration zu definieren, anzufragen und zu bestellen. Nach Auswahl einer Komponente erscheint diese maßstabsgerecht in einer 3-D-Darstellung und kann aus allen Blickwinkeln betrachtet werden. Außerdem werden die CAD-Daten für die Konstruktion des Fahrwerks bereitgestellt. Alle Konfigurationen und Bestellungen können für spätere Projekte gespeichert werden. Da der Einkäufer Zugriff auf die Konstruktionsdaten hat, kann der Konstrukteur das Fahrwerk im System so hinterlegen, dass der Einkäufer die Komponenten mit einem Mausklick bestellen kann. "Wir entwickeln das System in enger Partnerschaft mit führenden Fahrzeugherstellern weiter, um ein Höchstmaß an Praktikabilität zu gewährleisten", verspricht Dr. Dirk Nötzke, Leiter Produktdatenmanagement bei BPW. Auch für den Nachmarkt präsentiert BPW eine Neuheit: Hierbei handelt es sich um ein mobiles Ersatzteillager auf Basis eines 40-Fuß-Containers mit vollautomatischer Abrechnung und Nachbestellung. Die BPW Aftermarket Group hat diese Lösung bereits in Skandinavien eingeführt und zum Patent angemeldet. Der Ersatzteilcontainer ist mit Regalen, Klimaanlage, Videoüberwachung sowie digitalen Funk- und Sicherungssystemen ausgerüstet. Jedes Ersatzteil ist mit einem RFID-Funketikett versehen. Bei Entnahme eines Bauteils erfolgen Abrechnung, Nachbestellung und Wiederbestückung vollautomatisch.

Um eine ebenfalls digitale Lösung für die Ersatzteilbeschaffung handelt es sich bei den QR-Code-Stickern QR.vin, die auf Komponenten, aber auch auf Zugmaschinen und Aufliegern angebracht werden können. Gekoppelt mit einer eigens dafür entwickelten App sollen BPW-Kunden künftig so über Smartphones oder Tablets Verschleißteile anfordern können. Nach dem Scan des QR-Codes zeigt die Fahrzeugakte des BPW-Webshops sofort Ersatzteilfavoriten, Bestellhistorien inklusive Preisen, Lieferzeit und mögliche Alternativteile. Die Bestellung erfolgt anschließend mit nur wenigen Klicks. Die Ware selbst kommt dann mit der nächsten Tour, ist je nach Region so schon innerhalb von zwei Stunden am Fahrzeug. Die Lösung ist sowohl für Neufahrzeuge als auch für den kompletten Fuhrparkbestand relevant. Angebracht werden kann der neue QR-Code-Sticker auch an der ebenfalls neuen Trailerleuchte Ermax, die im Gegensatz zu herkömmlichen Leuchtkörpern aus Polycarbonat besteht. Vorteil des neuen Materials: Es ist 17-mal bruchsicherer als Acryl oder ABS und kann laut BPW mechanischen Dauerstress durch Vibrationen, Schlagloch-Fahrten und auch Parkrempler besser wegstecken. Das zeigte auch der Bruchtest auf dem BPW-Gelände in Wiehl: Mehrere Gummihammerschläge steckte die neue Trailerleuchte locker weg. Das Verkaufsargument für das teure Verschleißteil sind die Total Costs of Ownership (TCO), denn die Leuchte soll sich über die Haltedauer des Trailers rechnen.

Erste Prototyp des iGurt Systems Foto: BPW
Mit iGurt lässt sich die Vorspannkraft des Zurrgurtes einfach überwachen – sogar per Smartphone-App.

Ladungssicherungskonzept iGurt wir auf der IAA in Hannover mit von der Partie sein

Eine Argumentation, die auch für die neue Trailerscheibenbremse Eco Disc TS2 zum Tragen kommen soll. Sie arbeitet laut Hersteller mit einer aktuellen Einstempeltechnologie und verfügt über eine neue Anordnung der Zuspanneinheit mit einem versetzten Stempel. Damit herrsche ein optimales Gleichgewicht der Kräfte und Momente am Belag. Eine verstärkte Belagrückenplatte sorge zusätzlich für eine homogene Druckverteilung zwischen Belag und Scheibe, was wiederum einen gleichmäßigen Verschleiß der Beläge und damit eine längere Nutzungsdauer gewährleisten soll. Zudem konnte laut Hersteller die Anzahl der Bauteile reduziert werden. "Da wir die wichtigsten Funktionen in wenige innovative Bauteile integrieren, werden die Schnittstellen weiter reduziert, wodurch die Robustheit des Gesamtsystems weiter gesteigert wird", erklärt Bernhard Rossenbach, Leiter Produktmanagement bei BPW. Auf der IAA in Hannover ebenfalls mit von der Partie wird das neue Ladungssicherungskonzept iGurt sein. Das Sicherungssystem zeigt die Vorspannkraft des Zurrgurtes an und überwacht diese während der Fahrt. Das robuste, schlagfeste Gehäuse des iGurt lässt sich leicht am Zurrgurt befestigen. Danach sendet das System über eine eigens entwickelte App die angelegte Vorspannkraft via Bluetooth an das Smartphone des Fahrers. Lockert sich einer der Zurrgurte, schlägt die App Alarm. Auch eine zu hohe Vorspannkraft wird angezeigt. Die App sorgt zudem für eine lückenlose Dokumentation der Ladungssicherung über den gesamten Transportprozess. Ihre Daten sollen laut BPW in Zukunft auch von der systemoffenen Telematik-Plattform Cargofleet 3 von idem telematics verarbeitet werden.

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Zu guter Letzt wird BPW auch eine neue Nachrüstlösung für passiv gelenkte Trailerachsen auf der IAA präsentieren. Das System besteht laut Hersteller aus einer Steuer- und einer Hydraulikeinheit mit integriertem Vorratsbehälter sowie einem Lenkzylinder mit eingebautem Lenkwinkelsensor und kann lokal an der Nachlauf-Lenkachse angebracht werden. Die Lenkung agiert dabei vollautomatisch, kann bei Bedarf via Fernsteuerung aber auch manuell gesteuert werden. Im Automatikmodus aktiviert sich das System über den Rückfahrscheinwerfer sowie den Drehzahl- und Drehrichtungssensor, sobald der Fahrer den Rückwärtsgang einlegt. Der Sensor erkennt dabei Richtung und Winkel der Lenkung. Das nicht zulassungspflichtige System eignet sich laut Hersteller besonders für Transporte, bei denen auf engen Flächen rangiert werden muss, wie zum Beispiel für Milchtankfahrzeuge und Getränketransporter.

Dieser Artikel stammt aus diesem Heft
Lao 10 2018 Titel
lastauto omnibus 10 / 2018
8. September 2018
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