Berger stellt ecoBox vor Der leichteste Kofferauflieger am Markt

Foto: Berger ecotrail

Der Fahrzeugbauer Berger ecotrail stellt seine ecoBox vor. Das Eigengewicht des Einachs-Kofferaufliegers liegt bei leichten 4,8 Tonnen.

Mit Superlativen sollte man vorsichtig sein. Man kann sich nie sicher sein, ob nicht doch jemand schneller, größer oder einem sonst wie überlegen ist. Geht es um Trockenkoffer, sind sich die Verantwortlichen bei Berger ecotrail ihrer Sache aber sicher. „Wir haben den Leichtesten am Markt“, sagt Maximilian Hunfeld, Leiter strategischer Vertrieb bei Berger Fahrzeugtechnik aus Radfeld in Tirol. Er stützt sich auf eine intensive Marktanalyse. Das Gros der Anbieter liege bei einem Eigengewicht zwischen 6,8 und 7,3 Tonnen. Die Marktbegleiter im direkten Leichtbau-Umfeld böten Trailer mit rund sechs Tonnen an.

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Die nun vorgestellte ecoBox aus dem Hause Berger ecotrail rollt mit einem Kampfgewicht von nur 4,8 Tonnen (4.840 Kilogramm) an. Mit diesem Trailer steigt das Unternehmen in ein neues Marktsegment ein – nämlich in den boomenden E-Commerce. Der Einachs-Sattelauflieger mit dem Typennamen 12 LTBn – 12 steht für die technisch mögliche Achslast von zwölf Tonnen, LTB für Leichtbau-Trailer, B für Box und n für neu – eignet sich nach Berger-Ansicht auch für den Transport von Möbeln, Kleidung oder weißer Ware. Einen Trend zum Kofferfahrzeug gebe es seit Jahren auch aus Gründen der Sicherheit, erläutert Hunfeld und führt Ladungsdiebstahl durch Planenschlitzer sowie den verlässlichen Schutz vor Wind und Wetter an. „Wir haben eine so hohe Nachfrage nach geschlossenen Koffern verspürt, dass für uns klar war: Als Leichtbau-Entwickler müssen wir liefern“, sagt er.

Ein halbes Jahr bis zur Umsetzung der EcoBox

Gesagt, getan: Seit der Entscheidung, in das Segment einzusteigen bis zur Produktion sei gerade mal ein halbes Jahr vergangen, bilanziert Tobias Marian, Leiter operativer Vertrieb bei Berger Fahrzeugtechnik. Die kurze Entwicklungszeit sollte einen aber nicht zu falschen Schlüssen verleiten, warnt er. „Es war nicht etwa so, dass wir unseren EcoChamp genommen und einfach einen Koffer aufgesetzt hätten“, erklärt er. Der EcoChamp ist der Curtainsider-Bruder, der als einachsige Variante mit 3,6 Tonnen Eigengewicht erhältlich ist. „Dieses Vorgehen wäre nicht unser Anspruch.“

Denn wo Berger ecotrail drauf steht, muss auch Leichtbau-Ingenieurskunst reingesteckt werden: Der Trailerhersteller hat das Chassis komplett neu konstruiert. „Wir fahren mit anderer Federspur“, sagt Marian und erläutert, was das neue Achskonzept im Fall der EcoBox bedeutet: Die Entwickler haben den Abstand zwischen den Längsträgern auf 980 Millimeter verringert. Damit war der Weg für eine Zwölf-Tonnen-Achse mit Zwillingsbereifung geebnet.

Foto: Berger ecotrail
Berger ecotrail reagiert mit dem Kofferfahrzeug auf die wachsende Nachfrage im E-Commerce.

Das mag ungewöhnlich anmuten, weil viele die Zwillingsbereifung mit Spezial- oder Baufahrzeugen verbinden. „Beim Einachser hat sie klare Vorteile“, erklärt Marian. Zum einen könne der Trailer höhere Lasten aufnehmen, zum anderen sei bei einem Reifenplatzer gewährleistet, dass sich der Lkw noch manövrieren lässt. „Ein Einachser mit Single-Bereifung ist sofort instabil.“ Die technisch möglichen zwölf Tonnen Achslast seien vor allem in Italien oder Spanien ein echter Mehrwert, in Deutschland ist hier gesetzlich bei zehn Tonnen Schluss.

Namhafte Zulieferer kommen bei Berger zum Einsatz

Dass Kilos gepurzelt sind, hat sich auch nicht auf die Qualität der Komponenten ausgewirkt. Maximilian Hunfeld weist darauf hin, dass bei der EcoBox wie auch bei allen anderen Trailer von Berger in der Basisausstattung namhafte Zulieferer zum Einsatz kommen: SAF-Holland liefert die Achse, Goodyear die Reifen, Wabco die Bremsanlage, Hella die LEDs und Edscha das Dach. „Wir verbauen keine Low Budget-Achse“, stellt Hunfeld klar. Sein Vertriebskollege Marian ergänzt, dass auch die Produktion oder Schweißerei nicht etwa in Niedriglohnländern, sondern ausschließlich in Tirol angesiedelt sei.

Was Kunden bei einem Berger ecotrail-Trailer aber auch wissen: dass er seinen Preis hat. Auf etwa 20 bis 25 Prozent beziffern Hunfeld und Marian die Mehrkosten gegenüber einem Wettbewerbsprodukt. Sie argumentieren allerdings mit den günstigen Gesamtbetriebskosten, der Blick auf die Anschaffungskosten offenbart also nicht die ganze Wahrheit. Bereits nach zwei Jahren habe sich der Trailer amortisiert; der Rechnung zu Grunde liegt eine Jahresfahrleistung von 120.000 Kilometern. Das niedrige Eigengewicht und der Verzicht auf weitere Achsen bringen nämlich einen erheblichen Verbrauchsvorteil. „Pro Jahr ist eine Ersparnis von 2.500 Euro möglich“, sagt Hunfeld. Besonders in Italien kommen noch erhebliche Vorteile bei der dortigen Maut hinzu. Das kommt dem Geldbeutel zugute, aber auch dem Klima, weil der niedrigere Verbrauch den CO2-Ausstoß erheblich drückt.

Foto: Berger Ecotrail
Unkonventionell: Die Zwillingsbereifung ermöglicht höhere Lasten und garantiert eine Manövrierbarkeit des Trailers auch bei einem Reifenplatzer.

Gerade der Umweltaspekt nehme an Bedeutung zu, berichtet Hunfeld. „Unsere Kunden, die Spediteure, fragen die Produkte nach, aber auch die Kunden unserer Kunden treten vermehrt mit uns in Kontakt“, sagt er – also die Industrie selbst. Der Einsatz einer ecoBox reduziere den CO2-Ausstoß des Unternehmers pro Jahr und Trailer um etwa fünf Tonnen. „Dies stellt einen großen Hebel in der Logistikkette eines Verladers dar, berücksichtigt man die tägliche An- und Belieferung von vielen Trailern.“

Neben dem niedrigen Gewicht, einer höheren Nutzlast und den Klimaeffekten führt Vertriebsmann Marian einen weiteren Vorteil eines Berger-Trailers an: die Langlebigkeit. Er berichtet von Besuchen bei Kunden, die ihre Vierachser EcoSpezial im Jahr 2004 beziehungsweise EcoSpezial mit Coilmulde schon im Jahr 2003 in ihre Flotten aufgenommen hätten und immer noch damit unterwegs seien.

Erste Rückmeldungen auf EcoBox fallen positiv aus

Wie kommt nun die neue EcoBox bei der Kundschaft an? Die ersten Rückmeldungen seien durchweg positiv, bestätigt das Vertriebsduo Hunfeld und Marian. Das italienische Unternehmen Bartoli habe bereits 50 der Fahrzeuge in unterschiedlichen Segmenten auf der Straße – in der eigenen Flotte und in den Bereichen Lebensmittel, weiße Ware und Postdienste auch bei Partnern. Von diesen vielfältigen Einsatzprofilen verspricht sich Berger ecotrail umfangreiche Erkenntnisse. Die Interessenten in Deutschland kämen ebenfalls aus unterschiedlichen Bereichen – darunter seien Küchenbauer, Paketdienste, Luftfrachtanbieter, Maschinenbauer oder Anbieter von Energy Drinks.

Wie in den anderen Trailer-Kategorien müssen sich Kunden allerdings auch beim Leichtbau-Champion bei der Lieferzeit in Geduld üben: Wer heute bestellt, bekommt sein Fahrzeug im November. Je nach Dringlichkeit und Kunde könne es auch schneller gehen. Berger sieht sich nach dem Ausbau der Produktionskapazitäten im Jahr 2019 auch in der Lage, Aufträge von von einer dreistelligen Stückzahl an Trailern zu fertigen – der italienische Kunde mit seinen 50 Einheiten sei der Beleg, dass ein vergleichsweise kleiner Fahrzeugbauer auch große Stückzahlen liefern könne. Leicht macht es sich der Leichtbau-Spezialist an dieser Stelle also nicht. Auch hier ist es der Anspruch, die Kundschaft nicht zu enttäuschen.

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