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Spedition Rüdinger Nichts für Billigheimer

Die Disposition in einem Web-Portal Foto: © Nallinger

Bei der Spedition Rüdinger aus Krautheim sind die Fernfahrer mit der Telematik von Couplink unterwegs. Geschäftsführer Roland Rüdinger setzt nämlich lieber auf guten Service als auf den Preis.

Bei der Frage nach der Amortisation einer Telematiklösung winkt Roland Rüdinger lächelnd ab. Der Spediteur aus Krautheim antwortet stattdessen mit einer Gegenfrage: "Das kommt darauf an: Wollen Sie die Kostenführerschaft oder die Qualitätsführerschaft haben?" Wer sich ausschließlich über den Preis definiere, für den sei jede zusätzliche Ausrüstung am Fahrzeug undenkbar. Dass sich das Ganze allein über einen sinkenden Spritverbrauch rechnet, glaubt er nicht. "Wir machen seit 1993 Fahrerschulungen und wiederholen diese regelmäßig", erklärt er. Da sei nicht mehr so viel Spielraum drin.

Rüdinger setzt auf Telematiklösung von Couplink

Dennoch setzt er seit Mitte 2005 auf die Telematiklösung von Couplink, dem Telematikanbieter aus Aldenhoven. Anfangs noch auf einem Mobiltelefon, läuft die Anwendung heute auf Android-Smartphones – und im Fall von Rüdinger ganz neu auch in 60 Lkw auf dem Sieben-Zoll-Tablet Samsung Galaxy Tab 2. Die Bedienung ist intuitiv. "Zumindest für die Fahrer unter 50", räumt Rüdinger ein. Die könne man meist einfach dransetzen und nach einer kurzen Einführung geht’s los. Bei älteren Fahrern gebe es bisweilen etwas mehr Schulungsbedarf. "Das funktioniert dann aber ebenfalls nach kurzer Zeit."

Auf den Tablets kommt hinzu, dass die Bedienfelder groß und damit leicht zu treffen sind. Auch die integrierte Lkw-Routenführung ist auf dem Sieben-Zöller deutlich besser ablesbar. Ansonsten bleibt die Bedienerführung wie gehabt. "Darauf legen wir besonders großen Wert. Egal vor welchem Gerät der Fahrer sitzt, er soll sich immer sofort zurechtfinden", erklärt Couplink-Vorstandsmitglied Uwe Tonne. Das ist schon deshalb wichtig, weil die Mobilgeräte nicht dem Fahrer sondern immer einem bestimmten Fahrzeug zugeordnet sind. Sitzt er in einem anderen Lkw mit einem anderen Gerätetyp, findet sich der Nutzer dennoch auf Anhieb zurecht.

Fahrstilassistent mit an Bord

Mit der neuen Software-Generation hat das System von Couplink nun auch einen Fahrstilassistenten mit an Bord. Der zeigt dem Fahrer per Smiley an, wie er unterwegs ist. Beschleunigt er oft und stark oder bremst ständig abrupt ab, gehen die Mundwinkel nach unten und er färbt sich Rot. Ansonsten ist alles im grünen Bereich.

Viel wichtiger als diese Zusatzfunktion ist Roland Rüdinger allerdings die Navigation. "Als wir 2005 die ersten Geräte eingesetzt haben, gab es ansonsten noch keine Lkw-Navigation", erläutert er die Anfänge. Heute sei der Einsatz einer Routenführung natürlich ebenso wenig wegzudenken, auch wenn es andere Geräte zum Navigieren gebe. Dass die nicht zum Einsatz kommen, liegt an den Telematik-Funktionen.

Zur Komplettlösung Couplink your Fleet zählt eine Web-Anwendungen

Das beginnt bei der Ortung inklusive Spurverfolgung. Dort lässt sich beispielsweise eine maximale Abweichung von der geplanten Route einstellen. Fährt der Lkw aus dieser Zone heraus, bekommt der Disponent automatisch einen Hinweis im System und kann reagieren. Denn zur Komplettlösung "Couplink your Fleet" zählt auch eine Web-Anwendung. Dort sieht der Disponent unter anderem in einer Kartenansicht, wo sich der jeweilige Lkw befinden. Über die Onlinelösung laufen aber auch alle Aufträge inklusive der dahinterstehenden Informationen. Die Daten dazu kommen  wiederum aus Active M-Ware, der Logistiksoftware aus dem Hause Active Logistics. Eine Schnittstelle macht das möglich.

Hat der Disponent den Auftrag zu vergeben, schickt er ihn über das Mobilfunknetz an das Tablet im Lkw. Alle Informationen sowie auch die dazu hinterlegten Stammdaten aus der Logistiksofware werden übertragen. "Gerade dann, wenn der Disponent einen Auftrag nachträglich übermittelt, ist das eine große Hilfe", sagt Rüdinger.

Couplink-Geräte sind bei allen Fernverkehrs-Lkw im Einsatz

Die Alternative ist ungleich weniger praktikabel: "Da ruft der Disponent beim Fahrer an, der muss sich dann einen Parkplatz suchen und sich die Adressdaten durchgeben lassen", erzählt der Spediteur. Dass dabei Fehler passieren, versteht sich von selbst. Auch anfangs eher kritisch der Telematik gegenüber eingestellte Fahrer hätten daher schnell eingelenkt. "Es ist einfach bequemer und der Fahrer läuft nicht Gefahr aufgrund einer Fehleingabe vor der falschen Adresse zu stehen", erklärt Rüdinger.

Die Couplink-Geräte sind übrigens bei allen Fernverkehrszügen im Einsatz. Im Nahverkehr nutzt Rüdinger hingegen PSV 3 vom Telematikhersteller TIS aus Bocholt. Denn im Stückgut braucht er ein Gerät, das sowohl Scanner als auch Fotokamera ist – für die Schadensdokumentation beispielsweise. Schließlich ist Rüdinger Mitglied bei der Stückgutkooperation Online Systemlogistik sowie Partner im Teilladungssystem der Kooperation Elvis.

Für den Fernverkehr sei diese Lösung aber zu teuer. "Andererseits ist es dem Kunden schwer vermittelbar, warum er beim Stückgut, das durch mehrere Hände geht, immer genau weiß, wo seine Sendung ist. Wohingegen wir bei einer Lieferung keine Angaben zum Status machen können, wenn wir sie komplett auf dem eigenen Lkw transportieren", erläutert Rüdinger. Mit der Lösung von Couplink kann er diesen Service jedoch auch im Fernverkehr anbieten.

Mehr Transparenz dank Telematik

Darüber hinaus sorgt die Telematik bei der Arbeitszeiterfassung sowie den Lenk- und Ruhezeiten für mehr Transparenz. Die gibt es natürlich zudem aufgrund der Möglichkeit, dass der Fahrer dem Disponenten sozusagen auf Knopfruck seinen Status mitteilen kann. Ist er an der Ent- beziehungsweise Beladestelle angekommen, reicht ein Tippen auf den Bildschirm – ebenso, sobald er wieder Abfahrbereit ist. "Das wiederum erleichtert es uns festzustellen, ob wir eine Sendung rechtzeitig zugestellt haben, ob wir Standzeit berechnen, oder eben die Kosten für eine Verzögerung tragen müssen."

Rüdinger liefert viel im Bereich Maschinenbau oder auch auf Baustellen. In beiden Fällen ist nicht immer jemand vor Ort. Gerade deshalb gilt es, die besprochenen Zeitfenster einzuhalten. "Da wir aber ständig andere Anlieferadressen haben, macht Geofencing, also der Eintritt in einen Radius um die Entladestelle, keinen Sinn", erklärt Rüdinger. Auch wenn Couplink diese Funktion anbietet.

Das alles zeigt, wie wichtig es ist, die Arbeitsprozesse zu dokumentieren. Mit dem entsprechenden Mehrwert für den Kunden. Für Roland Rüdinger ist jedenfalls klar, dass er die Dienstleistungen seiner Spedition auch weiterhin nicht über den Preis verkaufen möchte.

Die Lösung

Die Couplink Group wurde im Jahr 2000 gegründet und betreut im deutschsprachigen Raum insgesamt rund 800 Kunden. Darüber hinaus gibt es ein Partnernetz in Deutschland, der Schweiz und Österreich, um die Kunden vor Ort zu betreuen. Das Unternehmen aus Aldenhoven in Nordrhein-Westfalen bietet Telematiklösungen für verschiedene Bereiche an – unter anderem für Transportunternehmer, KEP-Dienstleister sowie Entsorger. Zusätzlich zu den Telematikgeräten bietet Couplink auch die passende Flottensteuerungssoftware, die mit zahlreichen Transport-Management-Systemen zusammenarbeitet. 

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