Ohne Baustellen geht es nicht. Doch gerade Baustellen sind immer wieder Herd für Unfälle. Das Land Hessen führt deshalb ein neues Sicherheitskonzept ein, das über die bisherigen Regelungen hinausgeht.
Dabei haben laut dem hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung Untersuchen gezeigt, dass Tagesbaustellen unfallträchtiger als Dauerbaustellen sind. Hauptgrund hierfür sei, dass man Tagesbaustellen nicht so weiträumig ankündigen könne wie Dauerbaustellen. Als Warnelemente kommen demnach nur Absperrtafeln, Vorwarntafeln oder Leitkegel in Frage.
Einteilung in Phasen
Hessens Verkehrsminister Florian Rentsch und Burkhard Vieth, Präsident Hessen Mobil Straßen- und Verkehrsmanagement haben daher einen neuen sogenannten Phasenplankatalog vorgestellt. Dieser Katalog enthält einheitliche Regelungen, die festlegen, was in den einzelnen festgelegten Phasen beim Auf- oder Abbau berücksichtigt werden muss.
Dieser Katalog geht laut Verkehrsministerium über die bundesweit geltenden Richtlinien hinaus.Während der Erstellung habe man mehr als 100 verschiedene Baustellensituationen berücksichtigt. Dank des neuen Kataloges sollen weniger unvorhersehbare Situationen auftreten, wie zum Beispiel Arbeiter, die die Fahrbahn queren.
Unfallfolgen gezielt reduzieren
Außerdem will Hessen gezielt schwere Unfallfolgen reduzieren, falls ein Verkehrsteilnehmer in die Absperreinrichtungen kracht. Die fahrbare Absperrtafel muss daher "stets an einem ausreichend schweren Zugfahrzeug angekoppelt bleiben."
Das Arbeitsstellenpersonal dürfe sich darüber hinaus zu keinem Zeitpunkt im Verkehrsraum ohne Absicherung befinden. Auch deren Aufenthalt in unmittelbarer Nähe von Absperreinrichtungen sei so kurz wie möglich zu halten. "Durch das erweiterte Sicherheitskonzept steigern wir die Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer und das Arbeitsstellenpersonal - insbesondere in den risikoreichen und unfallträchtigen Auf- und Abbauphasen einer Tagesbaustelle", sagt Verkehrsminister Rentsch.