Baustellen auf Autobahnen sind als Unfallschwerpunkte bekannt. Nach Ansicht des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) sollten Baustellen deshalb so eingerichtet werden, dass sie mit einer Regelgeschwindigkeit von 80 Stundenkilometern durchfahren werden können. Ein Problem seien jedoch die linken Fahrstreifen, die nicht selten lediglich zwei Meter breit sind.
Der DVR fordert deshalb, dass der linke Fahrstreifen in Baustellen 2,70 Meter breit sein sollte, in Ausnahmefällen 2,60 Meter. Rechte Fahrstreifen sollten eine Breite von 3,25 Meter aufweisen. „Sind diese Mindestbreiten nicht einzuhalten, ist eine geringere zulässige Höchstgeschwindigkeit von maximal 60 km/h anzuordnen“, sagt DVR-Präsident Dr. Walter Eichendorf. Die Höchstgeschwindigkeit soll zudem verstärkt kontrolliert werden.
Der DVR propagiert zudem das versetzte Fahren innerhalb von Baustellen, da es zur Verbesserung der Verkehrssicherheit beitrage. In besonderen Gefahrenbereichen schlägt der DVR vor, fluoreszierende gelbgrüne Grundfolien zu verwenden. Zu diesen Gefahrenbereichen zählten etwa extreme Fahrstreifenverschwenkungen und Engstellen innerhalb der Baustelle.
Im Baustellenbereich will der DVR Pfeilbaken einsetzen. Außerdem sollten Beschleunigungs- und Verzögerungsstreifen immer in ausreichender Länge eingerichtet werden. Am Baustellenende schlägt der DVT vor, die Geschwindigkeitsbeschränkung stufenweise aufzuheben und gleichzeitig die Überholverbote für den Schwerlastverkehr zu verlängern.
Telematik soll helfen
Künftig sollen auch vermehrt Fahrerassistenzsysteme und Telematik zu einer höheren Verkehrssicherheit beitragen. Nach Klärung der rechtlichen Grundlagen könnte auch die Geschwindigkeitsüberwachung durch „Section Control“ in Verbindung mit transparenter Information der Verkehrsteilnehmer zu einer angemessenen Geschwindigkeit im baustellenbereich beitragen.
Nicht zuletzt seien aber auch die Verkehrsteilnehmer selbst gefragt, in Baustellen aufmerksam zu sein: „Der Fahrbahnverlauf und Veränderungen der Verkehrsführung müssen rechtzeitig erkannt werden, so dass Geschwindigkeit und Fahrverhalten entsprechend angepasst werden können“, sagt Eichendorf.