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BAG: Lkw-Aufkommen steigt Kombinierter Verkehr wächst am stärksten

Kombinierter Verkehr Foto: Mario Rodrigues

Laut der BAG-Verkehrsprognose steigt das Aufkommen an Lkw. Die höchsten Zuwächse gibt es für den Kombinierten Verkehr.

Der Prognosehimmel leuchtet hell wie selten für das deutsche Straßentransportgewerbe. Nach der vom Bundesamt für Güterverkehr (BAG) soeben veröffentlichten Kurzfristprognose 2017 bis 2019 steigt die Nachfrage nach Laderaumkapazitäten noch stärker an als bisher vorhergesagt. Obwohl Lkw-Fahrer und Mitarbeiter in Logis­tik­betrie­ben fehlen, bleibt der Stra­ßen­güter­ver­kehr der Gewinner auf dem Transportmarkt. Sein Anteil am Modal Split nimmt weiter zu.

Hintergrund der positiven Vorschau ist die anhaltend gute wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und Europa, die als „stabiler und nachhaltiger als erwartet“ beschrieben wird. Entsprechend deutlich werden hierzulande die Güterverkehre wachsen. Prognostiziert wird beim Transportaufkommen bis 2019 ein jährliches Wachstum um durchschnittlich ein Prozent. Bei der Transportleistung sollen es sogar 1,5 Prozent pro Jahr werden.

Die Transportentfernungen wachsen weiter

Besonders erfreulich sind die Wachstumsprognosen für 2017: Das Aufkommen soll um 1,6 Prozent und die Leistung um 2,0 Prozent zulegen. Die durchschnittliche Transportentfernung innerhalb des deutschen Transportnetzes wird mithin weiter wachsen.
Der Straßengüterverkehr partizipiert vom allgemein steigenden Transportaufkommen am meisten. Insbesondere wird er, wie schon 2016, auch 2017 von zunehmenden Bauinvestitionen und weiteren Mengengewinnen von Bahn und Binnenschifffahrt profitieren.

2018 wird der Transport von Massengütern über die Straße "etwas zurückgehen", freilich aber kompensiert durch deutliche Aufkommens- und Leistungsgewinne in den hochwertigen Gütertransporten und im Seehafenhinterlandverkehr. Im Jahresdurchschnitt wird der Straßengüterverkehr bis 2019 voraussichtlich um rund 1,2 Prozent beim Aufkommen und um rund 1,9 Prozent bei der Leistung zulegen. Besonders hoch ist das Wachstum mit 1,9 Prozent (Aufkommen) und 2,6 Prozent (Leistung) 2017. 2018 und 2019 reduzieren sich diese Zuwächse etwas.

Zahl ausländischer Lkw nimmt zu

Ein Vergleich deutscher und ausländischer Lkw zeigt jedoch nach wie vor eine sensible Flanke für das heimische Gewerbe. Schon die Mautstatistik weist aus, dass der Anteil der gebietsfremden Fahrzeuge am Straßengüterfernverkehr in Deutschland stetig zunimmt. Der Prognose zufolge steigen die Transportmengen ausländischer Lkw bis 2019 um jahresdurchschnittlich vier Prozent, in diesem Jahr werden es am Ende sogar sechs Prozent sein. "Ausländische Wettbewerber sehen Marktchancen für Straßentransporte in Deutschland", stellt die Prognose dazu fest. Dafür spricht auch ihr weiterhin steigender Anteil an der Kabotage.

Engpässe bei der Bahn und dem Binnenschiff

Weniger gut sieht es bei Bahn und Binnenschifffahrt aus. Dort zeigen sich bei hoher Transportnachfrage Engpässe, "sodass nicht immer alle Ladungen abgefahren werden können". Bei der Bahn fehlt Equipment und – wie bei der Straße – Personal, um die Transportwünsche der Kunden zu befriedigen. Und die Container­binnenschifffahrt ist noch immer zu wenig in die Transportabläufe in den Seehäfen eingebunden, sodass Umladungen nicht oder nur zeitverzögert stattfinden können.

"In den Seehäfen werden diese Engpässe zunehmend registriert", wird kritisch angemerkt. Transportverlagerungen hin zum Lkw sind die Folge. Er kann am flexibelsten und schnell auf Zusatznachfrage reagieren. Gleichwohl wird für Schiene und Binnenschiff erwartet, dass die Transportnachfrage bis 2019 insgesamt "nahezu konstant" bleibt, und die Verkehrsleistung um rund 0,4 Prozent bei der Schiene und um 0,3 Prozent beim Binnenschiff zunimmt. Zurückzuführen ist dies in erster Linie auf den Kombinierten Verkehr, der für beide ein deutliches Wachstumssegment darstellt. Ausgewiesen werden bis Ende 2018 Zuwachs­raten von je mehr als zwei Prozent.

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